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Alt 05.02.2004, 00:08
Gast
 
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Standard Muss für Vater die Behandlung entscheiden, Hilfe!

Hallo Marlies,

vielen Dank für deine Antwort.Ich war bereits beim Gericht und habe mich beraten lassen. Danach hat mir mein Vater von sich aus eine Vollmacht erteilt die sich auch auf gesundheitliche Themen bezieht (Entscheidungsbefugnis, Aufhebung der ärztlichen Schweigepflicht, etc.) dies ist in der Klinik auch bekannt.
Ich war nun gestern in der Klinik. Zuerst habe ich mit meinem Vater gesprochen, um herauszufinden wie viel er noch mitbekommt von dem was um ihn und mit ihm geschieht. Ich habe ihm gesagt, das ich vom Chefarzt zu einem Gespräch bestellt wurde, und ob er wüsste warum, bzw. ob er wüsste wie er momentan behandelt würde und ob er wüsste wie die Behandlung weitergehen soll oder er bestimmte Wünsche geäussert hätte. Er sagte mir er wüsste nicht wie er behandelt werde, auch nicht wie es weitergehen würde und das er keine Wünsche bezüglich seiner weiteren Behandlung geäussert hätte. Mein Eindruck war, dass sein geistiger Zustand sich weiter verschlechtert hat. Ich konnte mir zwar Vorstellen, das er auf eine gezielte Frage hin einer Behandlung zugestimmt hatte, aber das dies ein Arzt bei seinem Zustand als geltende Willensäusserung aufnehmen konnte wollte ich nicht glauben. Aber schliesslich hatten Sie ja wohl in der Tat keine Behandlung angefangen ohne mich zu fragen. Also alles in Ordnung! 15 Minuten später stand ich nach mit dem CA und ein paar anderen Ärzten bei meinem Vater im Zimmer.
Der Chefarzt erteilte mir die Auskunft das Sie dem Bauchwasser nicht Herr werden. Sie vermuten das der Krebs auf das Bauchfell übergegangen ist. So wie ich den CA verstanden habe ist aus Sicht der Uni die Chemo der letzte verzweifelte Versuch meinem Vater zu helfen. Ich habe dem Arzt gesagt, dass nach meinem Kenntnisstand eine Chemo weder bei Bauchspeichel- noch bei Leberkrebs etwas nutzt, was er bestätigte. Was das Bauchfell angeht hatte ich mich aber nicht informiert und musste nun dem CA vertrauen der mir sagte es gäbe eine Chance dass die Therapie mein Vater in den nächsten 2-3 Wochen positiv anschlägt (Verringerung der Bildung von Bauchwasser). Da mein Vater sehr unter dem Bauchwasser leidet, wollte ich nicht Nein sagen. Hast Du / jemand Erfahrung ob das wirklich etwas bringt? Der CA bestätigte mir noch einmal, dass ein regelmässiges Ablassen des Bauchwassers auf jeden Fall weiterhin erforderlich ist, und das die Uni nicht der richtige ist um diese Massnahme durchzuführen. Ich muss nun einen Arzt auftreiben, der dies Ambulant machen wird. Wie mein Vater, der wohl nur noch wenige Tage/Wochen zu leben hat die Strapazen der Warterei im Wartezimmer und beim Transport durchstehen soll ist mir noch schleierhaft. Und wenn das Ablassen wirklich so schnell geht, was hat er dann die vergangenen Wochen in der Uni gemacht? Leider war ich an dem Termin gestern zu runter mit den Nervern um solche Diskussionen mit den Ärzten anzufangen.
Ich hoffe das die Wohnungsauflösung bis Samstag über die Bühne ist, damit ich wieder mehr Energie übrig habe um die kommenden Aufgaben zu bewältigen.
Ich werde versuchen den weiteren Ablauf hier zu Dokumentieren.
Hoffentlich schlägt die Chemo an. Ich traue mich nicht im WWW nachzuschauen ob entsprechende Erfolge bei Studien dokumentiert sind.
Georg
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