Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14  
Alt 18.06.2011, 20:10
Käfer1985 Käfer1985 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.06.2011
Beiträge: 2
Standard AW: Siegelringcarzinom bitte um eure hilfe

Hallo lilly1980,

es tut mir sehr leid, dass es deinen vater so schwer getroffen hat ... es ist einfach unfassbar, wie sich das leben von einer sekunde auf die andere ändern kann ...

wie du sehen kannst, habe ich mich erst heute hier angemeldet - und das obwohl ich schon oft darüber nachgedacht habe. nun wage ich mal den schritt, mich hier zu beteiligen bzw. auch "meine" geschichte zu erzählen ...

bei meiner mutter (55j.) wurde mitte september 2010 magenkrebs (siegelringcarzinom) diagnostiziert. sie kam mit starken magenschmerzen ins kh ... 1 woche nach dem verdacht kam dann die endgültige diagnose:
magenkrebs im fortgeschrittenen stadium, inoperabel. da der krebs bereits gestreut hatte und das bauchfell schon betroffen war haben die ärzte ihr zum damaligen zeitpunkt max. noch 3-6 monate zu leben gegeben...
die diagnose traf uns alle wie ein schlag. es kam mir vor, als würde mir jemand den boden unter den füßen wegziehen ... ich konnte es einfach nicht fassen. eigentlich kann ich das heute noch immer nicht.
meine mutter ist eine sehr starke frau und ich war wirklich der überzeugung sie schafft es, den krebs zu besiegen... und es sah auch eine zeit lang sehr gut aus. sie hatte mit einer chemo begonnen, die hat sie leider garnicht gut vertragen ... sie erhielt einen künstlichen darmausgang und ging dann in behandlung zu einem homöopathen über und entschied sich gegen weitere chemos, da sie die zeit, die sie noch habe auch genießen wolle. ihre entscheidung mussten wir akzeptieren, was nicht einfach war. aber wir stärken ihr den rücken - immer. und ich denke, dass das am wichtigsten ist!
die lebenserwartung der ärzte hat meine mutter schon übertroffen!
inzwischen geht es ihr aber leider immer schlechter ... vor ca. 6 wochen habe ich ein gespräch mit ihr geführt, bei welchem sie mir unter tränen sagte, dass sie nun merke, dass es in eine andere richtung gehe und sie nicht mehr dagegen kämpfen könne ... ich habe soviel geweint. mit ihr. mit meinem vater. meinem bruder. und auch viel und oft allein ...

und wie du lilly1980 bereits auch schon sagtest. irgendwann spricht man darüber und muss nicht immer weinen. ich frage mich auch immer wieder ob das "normal" ist ... aber ich denke, das hängt einfach damit zusammen, dass man sich damit so sehr auseinander setzt und auch so oft, dass man damit lebt und es akzeptiert.

meiner mutter geht es seit 4 wochen zunehmend schlechter. sie kriegt nurnoch schmerzmittel. künstliche ernährung lehnt sie ab ...
um eine patientenverfügung hat sie sich schon sehr früh nach der diagnose gekümmert.
ich wünsche mir für sie, dass sie nicht zu sehr leiden muss...
sie ist zuhause ... und dort möchte sie auch sein, wenn sie gehen muss ...
auf den schlimmsten fall haben wir uns insofern vorbereitet, dass wir mit ihr zusammen ihre wünsche durchgegangen sind und alles niedergeschrieben haben ...

ich finde es immernoch sehr schwer damit zu leben. wobei ich ja nicht diejenige bin, die so krank ist. zu sehen, wie der mensch, den man über alles liebt, immer schwächer wird ... wo er doch immer so stark war ... ist einfach hart und schrecklich ...

dir lilly1980 wünsche ich alle kraft der welt! stärke deinem vater den rücken und sei für ihn stark! freue dich, dass er seine enkelkinder kennenlernen konnte und dass du die zeit die ihm bleibt, bei ihm sein kannst!

ich werde noch bis zum ende auf ein wunder hoffen ... und das solltest du vielleicht auch tun
Mit Zitat antworten