[Ulrike008]

Hallo, Silke,

finde deine Einstellung sehr gut. Wollte noch was sagen du deinem Satz
"und als normale krankenschwester bin ich nicht besonders psychologisch geschult" - also, so einer psychologischen Intensivschulung bedarf es eigentlich nicht.... ich persönlich bin mit den Aussagen der Ärzte (Hausärztin, Frauenärztin, Onkologe) noch mit am besten zurechtgekommen, die einfach gesagt haben "das ist ganz schön heftig, jetzt" oder "das ist ganz, ganz schlimm". Es gibt einfach einen Punkt bei
der Krankheit, namentlich am Anfang, wo du ganz tief unten bist, und da
hätte ich z.B. mit dem "relativierenden" Trost, dass alles viel, viel schlimmer sein könnte, gar nichts anfangen können, z.B. wenn ich eine Brust verliere, ist das zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Schock und ganz schlimm, auch wenn ich später durchaus zu der Einstellung kommen kann, besser die Brust als ein Arm oder Bein.
Aber als ich ganz unten war, habe ich nur gedacht bei diesem "relativierenden Trost": ja, muß ich eigentlich erst im Sarg liegen, damit etwas ganz schlimm ist, oder was? Aus diesem Grund reagiere ich persönlich auch etwas allergisch
auf allzu penetrantes "positives Denken"..... Das ist o.k., wenn es einem wieder besser geht, aber wenn jemand ganz unten ist, bitte vorsichtig damit sein.

Liebe Grüsse
Ulrike