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Alt 08.08.2014, 13:52
Flinchen Flinchen ist offline
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Standard AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...

Liebe Tina,

es gibt wirklich sehr viele Parallelen - meine Schwester scheint das alles auch nicht wahr haben zu wollen und geht im Moment besser damit um als ich. Sie ist allerdings auch näher dran, sieht meine Mutter täglich.
Da mag es leichter sein, jeden Tag als Alltag zu erleben als ich. Ich komme ja im Moment 1x in der Woche zu meiner Mutter und das ist schon anstrengend genug - für mich ist das dann aber auch immer mit Angst verbunden, wie wird sie drauf sein, hat sie sicher verändert etc...

Nach dem Tod meines Vaters habe ich auch sehr viel Zeit mit meiner Mutter verbracht und sie wieder aufgebaut und ins Leben zurückgeholfen. Das hat sehr zusammen geschweißt.

Ich habe von meiner Hausärztin ein Medikament bekommen, das mir hilft, am Tag ruhiger zu sein und mich besser zu konzentrieren - in den ersten Wochen nach der Diagnose habe ich durchgeweint und immerhin geht es mir im Moment ein bisschen besser.
Ich hoffe sehr auf Unterstützung durch eine Therapeutin, ich habe nächste Woche einen Termin. Auch eine Trauerbegleitung fänd` ich nicht schlecht, ich muss mal schauen, ob es hier so etwas gibt.

Und all die Dinge, die meine Mutter nicht mehr erleben wird - das macht mir schon sehr zu schaffen. Ich plane, mit ihr wegzufahren, sie hat gesagt, dass sie "noch mal ans Meer will". Ich habe dann direkt auch gesagt, dass ein "noch mal, also ein letztes Mal" nicht gibt, sondern wir zwischen zwei Chemos an die See fahren und dann zwischen den nächsten Chemos wieder ans Meer. Es soll nicht den Klang von nie wieder haben, dann ist es vielleicht für sie auch leichter.

Und das Haus - da darf ich gar nicht dran denken - all die Erinnerungen und ich will auch vieles nicht entsorgen, aber wohin damit? Alles nicht einfach und wenn ich erst mal richtig im Grübeln bin, dann mache ich mir auch wirklich über so was Sorgen.

Ich bin eben die Ältere und habe so das Gefühl, dass ich mich auch um das Organisatorische kümmern muss. Da gehören auch so Sachen wie irgendwann Pflegedienst, palliative care, Hospiz usw. dazu - meine Schwester hält sich da im Moment noch sehr raus und ich bin mir nicht sicher, ob sie in diese Situation noch hineinwachsen wird.

Alles Liebe
Kristina
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