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Alt 25.10.2013, 11:12
BelieveInWonderland BelieveInWonderland ist offline
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Standard AW: da müssen wir durch!

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Zitat von Frohlein Beitrag anzeigen
Liebe J,

ich finde deinen Beitrag und die Idee sehr schön - egal, ob es so einen Thread in der Art schon gibt oder nicht - wenn es dir hilft!

Manchmal kann man sich auf eine unglaubliche Art und Weise mit den Worten der anderen identifizieren. Du hast mir mit vielen deiner Aussagen wirklich aus dem Herzen gesprochen.

Meine Mama ist Anfang August an Lungenkrebs erkrankt bzw. es wurde im August diagnostiziert. Ich bin 25 und eigentlich läuft mein Studium auf Hochtouren... nächstes Jahr steht die große Prüfung an. Eigentlich im Frühjahr, nun wird es wohl/hoffentlich auf Herbst 2014 hinaus laufen... seit wir von der Krankheit wissen hab ich nichts mehr für die Uni getan. Aber ab nächster Woche möchte ich das ändern... ich war dabei als meine Mutter die Diagnose bekam. Sie sah mich an und eines der ersten Dinge, die sie zu mir sagte, war: "Schätzchen, egal was passiert, versprich mir dass du dein Studium durchziehst." ....es gibt Momente, in denen solche Szenen aufkochen und es zerreißt mir jedes verdammte Mal das Herz!
Daher kam es für mich nicht in Frage, auch nur daran zu denken, mein Studium abzubrechen...und es ist nicht so, als wäre der Gedanke nicht unterbewusst vorhanden.
Gerade wenn du so ein inniges Verhältnis zu deiner Mama hast, vermute ich, dass es ihr sehr sehr wichtig ist, dass du dein Studium fortführst und dein Leben nicht vergisst! Allerdings verstehe ich dich sehr gut, aber würde dir auch empfehlen, diese Entscheidung nochmal gut zu überdenken...

Ich wünsche Dir und Deiner Mama alles erdenklich Gute und alle Kraft der Welt! Ich finde es super, dass du so positiv denkst - das trägt unglaublich viel bei!!! Wahrscheinlich tust du das schon, aber sag deiner Mama immer und immer wieder, dass sie stark ist und dass ihr das gemeinsam schafft!! Und das werdet ihr!
Schlechte Tage wird es natürlich auch geben...
so ist es heute bei mir. heute war wieder chemo und der tag war insgesamt soo anstrengend. auf dem heimweg (ich wohne nicht mehr bei meinen eltern, aber zum glück auch in der nähe) musste ich mich wirklich zusammen reißen...zuhause angekommen hab ich die tür hinter mir ins schloss fallen lassen und dann kam erstmal alles raus...vermutlich das, was sich schon über einige tage angestaut hat. und in diesem moment hatte ich eigentlich zum ersten mal das gefühl "allein" zu sein. Das habe ich bisher noch nie gehabt, dieses gefühl. Klar, ich habe meine Familie, meinen Freund, meine Mädels usw... jeder redet auf mich ein, spricht mir Mut zu und sagt, dass alles wieder gut wird! und das ist toll und ich liebe sie alle dafür! dennoch versteht niemand, was in mir vorgeht...es ist so ähnlich wie bei dir, meine Mama und ich haben ein ganz besonderes Verhältnis und sie ist die Größte für mich. Man denkt im Leben nicht daran, dass es einen treffen kann... und dann passiert es doch. und es wird nie wieder so sein wie es mal war.
ABER: das muss nicht unbedingt schlecht sein. es kommt doch ganz darauf an, was man selbst daraus macht!

Liebe J, du bist stark und ich wünsche dir dass es auch so bleibt! bei allem, was du tust und was du gibst, versuche auch an dich zu denken. wahrscheinlich hast du dann ein schlechtes gewissen, aber das musst du nicht. man lernt damit umzugehen. Deine Priorität ist jetzt deine Mama und das finde ich gut. So ist das Leben. Dennoch - vergiss dich nicht, denn das passiert sehr schnell!

Ich denk an Euch!!!

Ich finde es toll, dass du es - auch für deine Mama - durchziehst, Hut ab!
Da hat jeder eine ganz andere Einstellung/Zugang dazu, sicher wäre es meiner Mama auch lieber, aber ich kann die Situation soweit abschätzen, dass ich weiß, dass ich es nicht schaffen würde, ich bräuchte einfach viel zu viel Energie für mein Studium.

Es freut mich ehrlich, wenn du dich mit meinen Worten ein wenig identifizieren konntest, vielleicht nimmt das ein Stück von diesem "Allein-sein-Gefühl".
Das war der Sinn.

Und wie du sagst, so richtig in dich hineinversetzen und dir aus der Seele sprechen kann auch der beste Freund nicht (glaube ich). Ich habe viele tolle Menschen rundherum, doch jeder hat seinen eigenen Stellenwert, jeder seinen eigenen Umgang mit der Mama und mir. Ich habe keine Geschwister und somit bin ich halt alleine damit, das Kind mit der kranken Mutter zu sein, auch wenns pathetisch klingt.

Aber wenn du sagst, dass du auch so ein Verhältnis zu deiner Mama hast, dann ist das schon der Grundstein für eine überwiegend optimistische Zeit, denke ich. Es bleibt uns ja eigentlich auch nichts anderes übrig, als stark und zuversichtlich zu sein, für die Mamas

Mit deinem letzten Absatz hast du sehr, sehr recht, hier sprichst du mir aus der Seele. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich länger weg bin und zwinge mich dazu, es nicht zu haben. die Mama sagt dann, was ich mir antu, ich muss nicht bei ihr sitzen und Handerl halten - aber es ist einfach schwer zu erklären. Sie ist auf alle Fälle die letzte, die mich "einsperrt"
Da bin ich froh, meinen Freund zu haben, der mich immer wieder darauf hinweist, dass ich ihr keine Stütze sein kann, wenn ich mich selber verliere. Das hält er mir immer wieder vor Augen und darüber bin ich auch echt froh..

Euch auch alles, alles Gute und ganz viel Kraft!!
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