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Alt 11.09.2005, 11:48
Alexandra Alexandra ist offline
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Lächeln AW: Mein Mann hat Hodenkrebs.....

Hallo Tina,

als ich deinen Beitrag gelesen habe, lief mir eine Gänsehaut über.

Mein Lebensgefährte hatte auch Hodenkrebs. Festgestellt wurde es erst im März, am Hals, er hatte dicke Lymphknoten rechts, das rechte Augenlid hing runter.
Am Hoden selbst keine Veränderung. Wir sind mit Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs ins Krankenhaus. Dienstag wurde eine Probe entnommen und Mittwochs war das Ergebnis da. Hodenkrebs, wir fielen aus allen Wolken. Man sagte uns, wenn man sich einen Krebs aussuchen kann, dann Hodenkrebs, es ist die beste Krebsart, die man heilen kann. Die Überlebenschancen trotz fortgeschrittener Metastasierung ist sehr hoch.

Olli hatte Metastasen am Hals, unterhalb der Schilddrüse, ca. 10x5 cm groß und eine Metastasse im hinteren Bauchraum.

Er bekam Chemotherapie, Bleo, Cisplation und Epo. Er hat sie im allgemeinen sehr gut vertragen. Für die Übelkeit bekam er Fortecortin, Kevatril und Vomex.

Er hat sich nicht übergeben. Hatte auch keine Magenkrämpfe. Insgesamt bekam er 4 Zyklen, weil er zwischendurch Windpocken hatte und ein Bleotag ausfiel.

Die ersten Tag der Chemo ging es ihm gut, ab dem 4. Tag konnte man ihm zusehen wie er abbaute und nur noch müde war, ständige Übelkeit hatte und keinen Appetit hatte. Er reagierte empfindlich auf Gerüche. Doch das legte sich in der Regel ziemlich schnell. Er sagte mal, das seine Mundschleimhaut sich auflöst, da bekommt man im Krankenhaus Spülungen für.

In drei Wochen geht er wieder arbeiten, die Haare sind auch wieder gewachsen und die Nebenwirkungen von der Chemo, Wasser und Taubheit in den Händen, lässt auch langsam nach.

Wir haben es auch geschafft und ihr werdet es auch schaffen.

Ich kann dir nur einen Tipp geben, nimm dir auch Zeit für dich, du wirst sie brauchen, wenn du keine Lust hast ins Krankenhaus zu fahren dann tu das.

Nimm dir zwischendurch eine Auszeit, die nächsten Wochen, die auf euch zu kommen sind nicht leicht, absolut nicht, aber sie sind absehbar.

Wir haben am Anfang davon gesprochen, wie viele Wochen und dann ist es vorbei, jetzt reden wir davon, wie lang das schon wieder her ist.

Wenn du jemanden zum Reden brauchst, der in derselben Situation ist, meld dich. Mir war es wichtig jemanden zu finden, der genau so fühlt. Es ist nichts mehr so wie es war.

Halt den Kopf hoch, er wird es schaffen, auch wenn ihr jetzt das Gefühl der Wut und Hoffungslosigkeit habt.

Ich wünsche euch viel Kraft!!! Er wird wieder gesund.

Viele Grüße Alexandra
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