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Alt 03.07.2006, 00:30
kittie kittie ist offline
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Registriert seit: 23.06.2006
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Standard AW: Alle Hoffnung Vergebens

Hallo ihr Lieben,

nach einiger zeit Pause melde ich mich auch mal wieder. Nach drei Wochen Krankenhaus ist meine Tante seit Freitag wieder zu Hause mit allen Hilfsmitteln, die man sich so vorstellen kann (Krankenbett, Dekubitusmatratze, Lymphomat, Toilettenstuhl...) Wir hatten gehofft, dass es vielleicht möglich sein würde sie für eine kurze Zeit alleine zu Hause zu lassen, weil es uns nicht möglich ist 24 Stunden da zu sein. Heute hat sich aber das Gegenteil herausgestellt. Sie war ca. eine Stunde zu Hause und musste genau in dieser Zeit auf Toilette. Sie hat ewig versucht die Schrauben am Rollstuhl zu ertasten um die Fußstützen abzubauen, weil sie ihre Füße nicht davon runterbekommen hat um zu versuchen alleine aufzustehen. Meine Mama war heute abend für ein paar Stunden da und hat erzählt, dass es ihr heute wieder total Sch* ging und sie nur am weinen war und gesagt hat, dass sie nicht mehr kann und will. Ich kann sie sogar verstehen. Weil morgen früh auch keiner da sein kann, hat meine Tante meine Mama gefragt ob ich wohl kommen könnte. Ich habe zwar ein Jahr lang im Altenheim gearbeitet, aber trotzdem ist das irgendwie was anderes, weil ich den alten Damen nicht so nahe stand. Ich habe irgendwie Angst davor, weil ich ihr nicht wehtun möchte. Von meinem Onkel (ihrem Mann) möchte sie auch nicht angefasst werden, weil er ihr wehtut (natürlich nicht mit Absicht). Als ich gestern bei ihr war, hat sie mich zu sich runter gezogen und gesagt, dass es ihr soll leid tut, dass sie bei meinem Abitur nicht dabei sein konnte, aber sie bei meiner Doktorarbeit dabei sein wird. Es tut so weh, dass sie sowas sagt, wo man genau weiß, dass sie so lange nicht mehr da sein wird und sie das immer noch nicht realisiert hat. Inzwischen hat sie so viel Wasser in den Beinen, dass das Gewebe aufreißt und Flüssigkeit herausläuft. Das Wasser wird immer höher steigen, dass es irgendwann in der Lunge und den Herzbeuteln sein wird. Es ist echt zu viel ihre ganze Geschichte zu erzählen aber ihr könnt euch nicht vorstellen, was sie alles schon mitgemacht hat. Alles Schlechte hatte sie garantiert!
Für die Kinder ist es echt schlimm, dass sie wieder zu Hause ist, weil sie das Ganze dann hautnah mitbekommen. Als sie noch im Krankenhaus war, konnten sie sich die Auszeit nehmen, die sie brauchen und sind halt mal einen Tag nicht zu ihr gefahren. Zumindest zu Hause war alles so wie "immer" und sie konnten es mal vergessen. Aber jetzt wo sie wieder zu Hause ist, sehen sie sie und ihr Leiden jeden tag von morgens bis abends. Es ist so scheiße, weil man ja auch nicht sagen kann, dass sie in eine Pflegeeinrichtung gehen soll!
Cara, dass tut mir echt leid, dass er solche Schmerzen hat und so leidet. Darf ich fragen wie alt er ist? Wahrscheinlich aber noch jünger als meine Tante, oder? Wie lange hat er denn schon Krebs?

Liebe Grüße und


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