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Alt 04.03.2010, 13:54
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 428
Standard AW: Helft mir bitte nochmal

Zitat:
Zitat von Veranda Beitrag anzeigen
Mir kommts vor, als ob sie selbst das voellig ignorieren wuerde. Wenn sie halbwegs fit ist, erledigt sie nen Haufen Papierkram fuer andere, sonst liegt sie da und daemmert vor sich hin.
Sie will nicht ueber die Krankheit sprechen, lehnt Therapie und Seelsorge ab, im Prinzip tut sie, "als waer nix".
Meine Frau wollte, als ihr klar war, dass sie sterben muss, mit dem Onkopsychologen (oder wie immer der sich nannte) auch nichts zu tun haben. Sie wollte nur eines: Normalität, Alltag, soweit wie möglich. Das mag Aussenstehenden vielleicht als verwerfliches "so tun, als wär nix" erscheinen.

Zitat:
Mir sagt aber jeder Arzt und jeder Therapeut, dass es wichtig waere, sich auch seelisch zu wehren, und dass es die Tumore nur befoerdert, wenn man die Krankheit ignoriert.
Etceterablablaundsoweiter. Was besagte Ärzte und Therapeuten grundlegend von eurer Freundin unterscheidet: sie sind nicht persönlich betroffen. Und wissen deshalb aus eigener Erfahrung nicht, wovon sie reden. Und nach meiner Erfahrung ist es leider typisch für eine bestimmte Kategorie von Helfern, dass sie ihre eigenen klugen Ratschläge viel wichtiger finden als die Entscheidung des Kranken. Und manchmal, noch viel schlimmer, beleidigt vorwurfsvoll reagieren, wenn ihre angelernte Weisheit nicht angenommen wird: "Ja, sie _wollen_ wohl nicht mehr kämpfen und gesund werden ?!?!" Klasse.

Zitat:
Aber jetzt frag ich mich: vergeben wir da nicht eine Chance, wenigstens seelisch etwas gegen den Krebs zu machen? Oder, wenn man schon sagt, wir geben auf und machen nichts - waere es dann nicht wichtig, mal ueber den Tod zu reden?
Wenn das für deine Freundin eine "Chance" oder "wichtig" ist, dann wird sie das tun. Wenn nicht, dann nicht.

Zitat:
Total verwirrt und ratlos
Nur allzu verständlich. Aber du wirst deine Ratlosigkeit, Verwirrung, Verzweiflung, Trauer usw. nicht dadurch mindern können, indem du dir überlegst, was für die Kranke gerade nach Expertenmeinung "wichtig und richtig" wäre.

Viele Grüße,
Stefan
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