Einzelnen Beitrag anzeigen
  #24  
Alt 05.12.2005, 15:34
Benita Benita ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2005
Beiträge: 573
Standard AW: Glioblastom, Angst frisst meine Seele auf

Hallo Conny 47,

das mit dem Murmeltier ist ein guter Vergleich. Auch ich musste mich mit dieser Krankheit schon einmal auseinandersetzen. Mein ältester Sohn ist ebenfalls an einem Hirntumor gestorben und ich dachte auch, damit hätten wir unser Päckchen getragen.
Die Tochter einer guten Freundin, die von ihrer Mutter immer mit den Worten
"immer wenn du denkst es geht nicht mehr ....." getröstet wurde hatte ihr in einer ähnlich bescheidenen Situation auch Trost spenden wollen.
Ihre Variante: "Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von oben eine Faust und haut dir noch mal ins Gesicht." Recht hat das Kind. Traurig, dass so eine Kleine sich schon mit den Grausamkeiten des Lebens beschäftigen muss.
Trotzdem muss ich immer wieder lachen, wenn ich an den Spruch denke und an den hilflosen Versuch Trost zu spenden.
Ich werde diese Woche wieder mit meinem Mann in die Uni fahren wegen des neuen Chemoblocks. Dort werde ich die Ärzte noch einmal wegen des Autofahrens ansprechen. Auch mein Mann hatte nur wenige kleine Anfälle direkt nach der OP. Vielleicht klappt es ja und es hilft ihm ein bisschen aus der Depression.

Wegen seiner Antriebslosigkeit bin ich inzwischen dazu übergegangen, dass ich meinen Mann um kleinere Hilfestellungen bitte, natürlich nur, wenn ich das Gefühl habe, dass er es auch schafft. Ich denke, es ist wichtig, dass er sich nicht unnütz fühlt. Ich glaube inzwischen, ich habe ihm vor lauter Angst zuviel abgenommen. Bin immer sofort hingesprungen um zu helfen, damit er nicht um Hilfe bitten muss. Doch inzwischen merke ich, dass es ihm guttut, wenn er auch Aufgaben erledigt, auch wenn er danach wieder müde ist.

Viele Grüße Benita
Mit Zitat antworten