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Alt 04.02.2004, 01:21
Gast
 
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Standard pansiche angst

Hallo Marion

Ja ihr müsst echt euch in Geduld üben, etwas was euch, falls sich die Diagnose wirklich bestätigen sollte, was wir nicht hoffen, noch lange begleiten wird.

Aber sprecht mit den Ängsten die ihr jetzt durch diese Unsicherheit und das Unwissen der Diagnose habt. Falls es in der Klinik einen Onko-Psychologen gibt und ihr das Bedürfnis habt mit ihm über eure Ängste zu sprechen - tut es. Wir erhielten super Hilfe in dieser Zeit - von einer Klinikpfarrerin (hat nicht einfach nur beten wollen).

Wir haben nun auch erreicht in dem wir auf diese enormen Ängste hingewiesen haben, dass gerade nach CTs MRIs etc. die Zeit bis zur Besprechung so kurz wie nur möglich gehalten wird, denn diese Wartenszeit ist die Hölle. Aber man muss es sagen und nicht einfach in sich rein fressen und auffressen lassen.

Leider arbeitet die Pathologie (wo die Histiologie meist untergebracht ist und wo die Tumorzellenuntersuchungen stattfinden) meist nicht so schnell wie die Röntgenabteilungen, denn sie müssen die Zellen zuerst aufbereiten, fixieren und einfärben bevor sie was sehen, jenach dem sogar noch wachsne lassen!

Auch bei uns war es ähnlich - wir mussten ewig warten! Der Tumor oder damals vom Röntgenologen als "Knubbel ohne Namen" genannt, war nur sehr schwer zu biopsieren - das aufgrund seiner besonderen Lage.

Es brauchte 3 Biopsien, eine mittels Bronchoskopie und 2 weitere bis wir die Resultate hatten - es dauerte mehr als 3 Wochen!!! Bei uns war es etwas schwieriger, weil der Tumor erstens eine sehr seltene Form des Lungenkrebses ist und zweitens an einer ganz blöden Stellen sich befindet (Lungenspitze unter dem Schlüsselbein und vor dem Schulterblatt) - gerade diese Lage macht es zum biospieren sehr schwierig.

Uns wurde damals gesagt, dass im Gegensatz zu den Erwartungen der Patienten "dass man bereits beim kleinsten Verdacht sofort handeln muss", hat man doch ein paar Tage bis ein paar Wochen Zeit um alles in Ruhe vorzubereiten. Da wir noch meinen 50. Geburtstag mit einem grossen Fest in Vorbereitung hatten, musste ich zu den ersten Diagnosemassnahmen noch vor dem Geburtstag in die Klinik. Durfte aber mein Fest noch feiern. Wir machten einen Unterbruch von einer Woche, um dann die Diagnostik nach dem Fest fortzusetzen. Also lass dir etwas von dieser "panischen Angst sofort zu handeln zu müssen", die wir alle durchmachen, nehmen und versuche etwas Luft zu holen, lenke euch ab, geht Freunde besuchen, ins Kino, Theater etc. Vor allem wenn ihr das Bedürfnis habt zu reden spricht mit Verwandetn oder Freunden, oder hier in diesem Thread.

Falls es deinem Vater etwas besser geht und es die Umständen erlauben, nimm ihn am Wochenende raus aus der Klinik. Sie machen dann ja eh nichts.

Wir drücken dir und deinem Dad ganz, ganz fest die Daumen.

Melde dich wie es deinem Vater geht, gel.

E liebe Gruess us dr Schwyz (einen lieben Gruss aus der Schweiz)und e gueti Nacht (eine gute Nacht!!!)

Willy und Liz
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