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Alt 12.05.2010, 10:59
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Seit gestern ist es nun Gewissheit, dass nichts mehr zu machen ist.

Mein Vater hatte nach seinem Zusammenbruch am 17. März wieder Chemo bekommen, diese aber zusehends schlechter vertragen. Ich war eigentlich immer dabei in der Tagesklinik, bei der letzten Chemo heute vor einer Woche mußte er direkt nach ziehen der Infusionsnadel brechen und es ging ihm 3 Tage lang hundsmiserabel. Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schwäche etc. Vergangenen Freitag mußten wir den Abends den ärzrtl. Notdienst rufen (gegen seinen Willen) weil meime Mom sich nicht mehr zu helden wußte.

Wir haben uns daraufhin Gedanken gemacht ob die Chemo überhaupt noch Sinn macht, man sollte ja wissen was sich die Ärzte überhaupt noch davon versprechen. Wenn es eh nichts mehr bringt, warum soll er sich dann so quälen? Er mußte nun gestern ins KKH zu einer Besprechung / Untersuchung, da heute die nächste Chemo angestanden wäre.

Die Ärztin die ihn untersucht hat hat ihm wohl schonungslos gesagt dass nichts mehr zu machen sein wird und sich sein Zustand eher fortlaufend verschlechtern wird statt sich zu bessern. Metastasen hat er zwar keine (angeblich bildet die Art von Tumor die er hat keine) aber der Tumor selber ist halt schon riesengroß und wächst schnell weiter. Er drückt wohl nun schon gegen den Magen (daher die Magenschmerzen und Appettitlosigkeit) und gegen den Darm, zudem schon von innen gegen die Bauchdecke. Die Chemo für heute wurde ausgesetzt, die Ärztin hat ihm aber empfohlen die 2 noch ausstehenden Behandlungen noch zu machen. Sowohl er als auch ich fragen uns was das soll wenn es ohnehin nichts mehr bringt. Die Ärztin meinr wohl dass dann wieder ein CT gemacht werden kann um genaueres sagen zu können. Warum kann man das nicht schon jetzt machen? Denke es ist halt so eine Abrechnungssache, dass der Behandlungsplan eingehalten werden muss, das Wohl des Patienten spielt keine Rolle. Das macht mich echt wütend!

Es wurde meiner Mutter empfohlen sich nach einer Pflegehilfe umzusehen. Sie ist halt selbst auch nicht mehr die Jüngste. Ich denke aber dass wir das als Familie (ich habe noch 3 Geschwister die auch hier im Ort wohnen) irgendwie hinbekommen werden. Wird eine schwere und harte Zeit werden, aber da müssen wir gemeinsam durch.

Ich hoffe nur noch dass er nicht allzuviel leiden muss und dass es, wenn es soweit ist, schnell vorbeigeht. Da er aber ein "zäher Knochen" ist (sonst hätte er wohl gar nicht mehr so lange überlebt) befürchte ich dass es auch zum Ende hin ein schwerer Kampf sein wird.

Würde mich freuen wenn mir jemand der schon Erfahrungen hat im Begleiten auf dem letzten Weg mir ein paar Tipps geben könnte.....gerne auch per PN.
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