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Alt 15.11.2007, 13:16
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nikita1 nikita1 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
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Standard AW: mein Sohn hat Panikattacken

Liebe Mimi

Nach dem Lesen deiner Antwort musste ich an meine Mama denken, (sie lebt mit 70 Jahren und es geht ihr gut)
Ich habe sie in der Phantasie vor mir gesehen, ohne Haare, vom Cortison aufgeschwemmt, sterbend - und dann im Grab... Gott, es ist alles so unfassbar ! Ich kann nicht verstehen, wie man so etwas ertragen kann, ohne verrückt zu werden.
Und doch: es gibt ein Leben für die Angehörigen nach dem Verlust, du selbst beweist es mit einer Stärke, die mich schwer beeindruckt. Das Lebe geht weiter, das beruhigt mich ein bisschen. Wichtig ist, dass man selbst mit sich im Reinen ist, einen Beruf und gute Freunde hat.

Wie du siehst, bin ich wieder mal in einer seelisch zwiespältigen Phase, obwohl es mir gut geht, soll heissen, der Krebs hat sich bis jetzt nicht zurückgemeldet.
Doch fange ich an einzusehen, dass ich mich ein weniger mit dem Krebs auseinander setzen sollte - sprich, nicht mehr so oft ins Forum kommen.
Ich mache mich selbst krank, sehe geistig alle meine Lieben sterben oder leiden, sehe mich selbst im Endstadium an Schläuche angeschlossen , fühle die Schmerzen, die Tränen - das muss aufhören.
Ich lebe ja und was die Zukunft bringt, weiss keiner.
--
Claudio geht es wieder wunderbar, er hat sich von mir überzeugen lassen, dass ich ihn ganz bestimmt nicht so bald verlasse - er lebt wieder sein Leben ohne (sichtbare) Angst.

Fragen hab ich keine mehr, du hast alles wunderbar beantwortet. Du hast mich einerseits aufgewühlt, aber nach einigem Nachdenken auch beruhigt.
Nun weiss ich, wie es geht und dass ich mir keine absolut unerträglichen Gedanken machen muss.
Furchtbar ist die Krankheit, aber man kann noch viele Jahre mit ihr leben und das ist im Moment wichtig für mich. Was später mal kommt - darüber denke ich nach, wenn es soweit ist.

Sei lieb umarmt und Grüsse ins schöne München
von
Nikita
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Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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