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Alt 07.11.2012, 07:19
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: meinen vater richtig begleiten

Liebe Ysolla,

Du kannst nur für Deinen Vater da sein, an seiner Seite sein, wenn es ihm schlecht geht, ihm zuhören und mit ihm reden.
Aber es ist sein Weg, den er gehen wird. Er wird ihn auf seine Weise gehen, so wie er sein Leben bisher auch gelebt hat.

Ich habe in der Begleitung meines Vaters am Ende nur noch auf mein Bauchgefühl gehört. Alles, was ich noch tun konnte, habe ich gemacht. Mal eine Creme besorgt, seine Wäsche gewaschen, ihm bei alltäglichen Dingen geholfen usw. Alles nichts wirklich Großes, aber in dem Moment sehr wichtig für meinen Papa. Wenn mir unterwegs etwas einfiel, was er gerne mag oder so, dann habe ich es auf dem Weg zum Heim besorgt. Und das hat mir am Ende ein Gefühl gegeben, dass es richtig war, diesen Weg so mit ihm zu gehen.

Ganz zum Schluss konnte ich nur noch seine Hand halten und an seiner Seite sein. Ich habe mit ihm geredet, gesagt, dass ich für ihn da bin und auch an seiner Seite bleibe, wenn er das will.

In der schweren Zeit war ich bei einer ehrenamtlichen Hospizgruppe und habe mich beraten lassen. Und natürlich viel gelesen und dann auch hier geschrieben, mich ausgetauscht.

Für mich war es wichtig, dass ich verstanden habe und es auch akzeptieren konnte, dass mein Papa seinen Weg gehen wird. Und ich ihn dabei begleiten kann.

Du bist stark und strahlst sicher diese innere Ruhe auch aus. Das wird ihm auch Kraft geben.
Hör auf Dein Herz und Dein Bauchgefühl. Sei für ihn da und solange es geht, frag ihn nach seinen Wünschen und Bedürfnissen.

Ich wünsche Dir viel viel Kraft.
Liebe Grüße
Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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