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Alt 30.08.2007, 14:00
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Ylva Ylva ist offline
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Registriert seit: 21.10.2005
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Standard AW: mein Sohn hat Panikattacken

Liebe Nikita,

ich glaube einfach,dass die Kinder von Betroffenen über die Angst nicht reden können und sich somit Ventile zum ablassen der Angst suchen. Man ist hilflos,weil das starke Elternteil,dass sich um alles gekümmert hat,dass immer da war um Halt zu geben plötzlich all das nicht mehr macht. Plötzlich ist man "erwachsen" muss stark sein,weil man stützen möchte...und nebenbei hat man all die alltäglichen Sorgen,Nöte und Freuden die man in diesem Alter eben hat.
Seit der Erkrankung meiner Mutti hat sich mein ganzes Leben verändert,ich habe mich verändert. Ich denke und fühle anders und lebe auch anders. Ich bin ernster geworden und nachdenklicher. Und stärker obwohl ich schwach bin.
Inzwischen ist meine Angst nicht mehr soo schlimm wie in der akuten Phase. Aber immerda. Vorallem eben vor den Nachsorgeuntersuchungen. Und gegen die Angst ist man machtlos. Für Kinder ist es das schlimmste was es gibt,mit ansehen zu müssen wie das Elternteil leidet. Und ich habe meine Mama erlebt,während der Chemo,der OP,der Tag als sie die Diagnose bekam war der schlimmste,dachte ich und dann wurde es immer schlimmer.
Plötzlich musste ich meiner Mama Halt geben. Von einem auf den anderen Tag.

Ich finde auch,dass es zuwenig Hilfe für Kinder von Betroffenen gibt. Vielleicht bin ich nicht ausreichend informiert,aber bisher habe ich nur von Hilfe für Mütter mit kleinen Kindern gehört. Klar gibt es Psychologen die darauf spezialisiert sind aber ich habe damals eigentlich etwas anderes gebraucht. Kontakt zu Kindern/Jugendlichen denen es genaus geht um sich auszutauschen,dazu eine gute Betreuung und mal ein anderes Umfeld. Vielleicht gibt es das ja in großen Städten?! Bei uns nicht.

Alles Gute
Y
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