Einzelnen Beitrag anzeigen
  #40  
Alt 21.11.2014, 21:05
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.07.2009
Ort: Region Hannover
Beiträge: 4.026
Standard AW: Angst T2, G3, triple negativ

Liebe Angelika,

dann will ich Dir mal antworten.

Vor über 5 Jahren ging es mir ganz genauso wie Dir.
Obwohl regelmäßig zur Vorsorge gegangen, bekam ich die Diagnose TN,1,9cm an den Kopf geknallt.
Meine Gedanken liefen Amok...
Auch ich habe Kinder, die zum damaligen Zeitpunkt 13 und 14 waren; ihnen galten meine Gedanken.
Die sogenannten Staging-Untersuchungen habe ich auch noch als ganz fürchterlich mit Angst besetzt im Kopf.
Ich glaube, den meisten geht es unmittelbar nach der Diagnose so.

Aber...sobald man ein paar mehr Infos hat und v.a. die Therapie begonnen hat, dann wird es besser, dann kann man aktiv an der Genesung arbeiten.
Du bekommst- wie die meisten triple negativen, die Chemo neoadjuvant- sehr gut, hatte ich auch, mit großem Erfolg.Man kann dem Tumor beim Schrumpfen zusehen und wenn nicht, kann man die Chemo umstellen.
Wußtest Du z.B., dass die Heilungsrate bei BK mittlerweile bei 80% liegt?
Das ist doch ganz fantastisch.
Und Deine Lympfknoten sehen unverdächtig aus, sehr gute Voraussetzung.
Die Chemo wirkt bei TN Tumoren besonders gut, da gibts die höchste Komplettremissionsrate

Wichtig ist, dass Du nun Schritt für Schritt gehst, eins nach dem anderen.
Die Therapie dauert lange, da ist Geduld gefordert.
Das wirst Du lernen müssen.

Und wenn Du das alles geschafft hast, dann normalisiert sich Stück für Stück Dein Leben wieder; die Haare wachsen, man geht dann auch nach einer Wiedereingliederung arbeiten etc.

Heute, nach über 5 Jahren, gehts mir gut. Vieles hat sich für mich verändert- zum Positiven.
Das schaffst Du auch.
Ich möchte Dir noch den "Mutmachthread" ans Herz legen, da sind viele mutmachende Beispiele drin.
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=55843

Es gibt hier ferner einen Thread, "Chemotagebuch", schau Dich da mal um.
Die Mädels dort sind alle mehr oder weniger mitten in der Chemo, man kann sich gegenseitig Tipps geben und Mut machen. Dabei entsteht ein ganz gehöriges Zusammengehörigkeitsgefühl, das kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

So, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen...wenn Du Fragen hast, hier ist immer jemand, der sich bemühen wird, Dir weiterzuhelfen.

Liebe Grüße und lass den Kopf nicht hängen, Jule
__________________
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Albert Schweitzer
Mit Zitat antworten