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Alt 29.03.2012, 20:58
AliceStayGold AliceStayGold ist offline
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Standard AW: Sie Kämpft so tapfer(Brustkrebs mit Metastase in Leber,Knochen und Zwergfell

Heute war ein komischer Tag.

Ich sass beim Friseur (mein erster Termin nach 4 Monaten/dachte mir heute "gönn dir mal was").. naja und natürlich kam das Gespräch auch auf meine Mom (bin seit 10 Jahren Stammkunde, man kennt sich halt)
Eine der Friseurinnen, erzählte mir von ihrem Mann, bei dem vor einem Jahr auch ein Tumor am Oberschenkel festgestellt wurde (17cm länge dm.10cm)
2 KH meinten der Tumor wäre inoperabel. Sie haben dann die Unterlagen an das Krebsforschungszentrum in Heidelberg geschickt. Danach folgte die Aufnahme ins Uniklinikum. Der Tumor wurde erfolgreich entfernt.
Da sass ich nun.. Und hörte mir an "Man sollte nichts unversucht lassen" Es könnte sich lohnen.Vielleicht operiert man sie ja dort" "Informier dich"
Natürlich sagte ich ihr.. das die Ärzte hier meinen..das es viel zu spät für eine OP wäre, zuviel Metastasen etc.. Aber dann dachte ich allmählich selbst.. Was wenn es doch noch eine Chance gibt.. Was wenn eventuell tatsächlich die möglichkeit besteht einige der Metastasen entfernen zukönnen... !!?!!
Dann hätte sie doch sicherlich noch mehr Zeit zu leben...
Ich hatte das absolute Gedankenkarusell..
dieses Gefühlscaos.. da war Hoffnung mit Unglaube vermischt.. mieses Gefühl.. vorallem der Drang mich jetzt gründlich zu informieren ist riesig. Doch ich trau mich nicht meiner Mom davon zu erzählen. Würde ich ihr damit Hoffnung machen?! Welche sich dann doch in Luft auflöst!?! Würde sie sich dieser Strapaze überhaupt aussetzten wollen (Reise Op usw) ? Würde ich es verstehen können..wenn sie resigniert ? Oh je.. ich denke und denke.. und weiss nicht was ich tun soll...

Dann kam noch hinzu das als ich aus dem Friseursalon kam.. traf ich eine alte Bekannte(aus der Nachbarschaft sie kannte mich schon als kleines Mädchen) Sie kennt meine Familie also schon sehr lang. Und ja.. wie sollte es auch anders sein..auch sie sprach mich auf Mama an.. Ich bin in solchen Situatiom .. immer ganz gefasst (versuche zumindest nach aussen hin so zu wirken) Das übliche wurde gesagt.."Wie schlimm es doch sei""Warum immer die Guten""55 das ist doch kein Alter" usw und sofort... doch als sie dann meinte.. Alice du bist wie deine Mutter. dein Humor, deine Mimik deine Gestik aber vorallem deine Stärke hast du von ihr. Da merkte ich, wie sich ganz langsam meine Brust zu schnürte..der Hals anfing zubrennen.. meine Blick krampfhaft versuchte irgendwo halt zufinden. und ich sagte mir immer wieder "Alice fang jetzt nicht an zu weinen,bitte nicht." Ich hatte mich unter Kontrolle. PuHH Ich war erleichtert.. als ich aus der Situation raus war.

Auf dem Weg nach Haus .. war ich total in mir versunken.. Ich merke immer mehr .. welch Grosse Verlustangst ich habe... sie wird immer Stärker..
sie übermannt mich einfach... überall .. ohne Vorwarnung..
Ich versuche es zu verdrängen.. aber irgendwie merke ich ..es wird immer schwieriger..

Wenn ich meine Mama sehe.. und das tue ich jeden Tag.. dann kann ich mir nicht vorstellen..das ich vielleicht in einem Jahr schon ohne sie sein soll.. das fühlt sich so verdammt miessssssssss an.. Ich Denke Ihr Alle Wisst Was Ich Meine.. Ihr Alle Könnt Fühlen Was Ich Fühle..

JEDER TAG FÜHLT SICH WIE EIN KLEINER ABSCHIED AN!!!!!!!!!!!!!!!!!


Danke für's lesen!

Alice
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