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Alt 03.07.2013, 16:57
Lumbre Lumbre ist offline
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Standard Überall mit Krebs konfrontiert :-(

Hallo ihr,

ich weiß jetzt gar nicht, wie ich es aufschreiben soll, aber ich habe schon einiges mitgelesen hier und finde das Forum sehr gut.

Es ist eine schöne Begleitung und ich wünschte, ich hätte es eher gefunden.

Ich habe leider auch schon Erfahrungen mit Krebs machen müssen, zwar nicht selbst, aber dafür mit Angehörigen.

Zunächst hatte mein Papa Blasenkrebs, den er nach einer BCG-Therapie, einem Rückfall und einer Operation aber soweit ganz gut überstanden hat. Er darf nur nichts Schweres mehr heben oder lange laufen, da dann Schmerzen wiederkommen. Die Kontrolltermine sind immer ein Horror für uns (rotes Kreuz im Kalender), aber bisher ist alles still.

Jedoch ist nun mein Opa an Leberkrebs erkrankt und die Ärzte sagen, dass er eine Therapie nicht mehr überstehen würde, da er bereits einige Begleiterkrankungen hat und der Tumor streut.
Sein Zustand ist nicht gut und wir haben Angst um ihn, helfen aber, wo wir können. Meine Oma hat verständlicherweise große Probleme damit, dass sie vielleicht bald allein sein wird (sie ist noch sehr fit). Ich weiß einfach nicht, was ich zu ihr sagen soll. "Alles wird gut" passt wohl nicht.

Vor einiger Zeit habe ich zudem eine sehr gute Freundin und Kollegin an den Lungenkrebs verloren.

Ich hatte sie während der ganzen Therapie begleitet und war immer bei ihr, um zu helfen (Einkaufen, Besuche, Fahrten zum Krankenhaus etc.) Sie ist ins Krankenhaus gekommen für eine kleine Routine-Operation, eigentlich ging es ihr ganz gut. Somit bin ich voller Vertrauen in den Urlaub gefahren, um mal aufzutanken. Wir hatten uns für nach dem Urlaub verabredet, da sie nur zwei Tage nach mir Geburtstag hatte und wir gemeinsam feiern wollten. Geburtstag bei Krebs ist immer etwas Besonderes, finde ich.

Dann kam plötzlich die Nachricht, dass sie aus heiterem Himmel eine Lungenembolie hatte und zwei Tage darauf ist sie verstorben.

Das war einen Tag nach meinem und vor ihrem Geburtstag .

Ich bin nicht mehr rechtzeitig zurückgekommen von der Reise, war nur ein paar Stunden später dort. Ich kann mir bis heute nicht verzeihen, dass ich gefahren bin und sie nicht mal mehr verabschieden konnte. Jetzt kommen mir gerade die Tränen, weil sie so fehlt und ich auf mich wütend bin gleichzeitig.

Wie soll man damit umgehen, wenn so viele liebe Personen um einen herum krank sind/waren? Man fühlt sich umzingelt, klingt albern, oder?

Nun habe ich noch einmal den eventuellen Verlust meines Opas vor mir, wenn ich nur an die Beerdigung meiner Freundin denke, wird mir schon anders. Ich habe sehr geweint. Das ganze nun vielleicht noch mal durchstehen, dafür habe ich kein Rezept und ich kann es mir noch nicht vorstellen/wahrhaben.

Ich habe fast eine panische Besuchsfrequenz bei meinem Opa, weil ich nicht noch einmal so einen Fehler machen will, aber ich kann nicht immer dort sein. Ich habe immer ein schlechtes Gewissen irgendwie, wenn ich nicht da bin.

Habt ihr Tipps, wie man damit umgeht?

Grüße an alle Betroffenen,

Lumbre
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