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Alt 13.04.2007, 12:33
Caprice Caprice ist offline
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Registriert seit: 12.04.2007
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Hallo zusammen

sehr traurige Geschichten liest man hier, aber auch Dinge, die Hoffnung machen. Darum habe ich mich entschlossen, mich hier aktiv zu beteiligen.

Vor bald zwei Monaten wurde bei meiner Mutter Brustkrebs festgestellt, für mich ist das ganze also noch ziemlich neu und unbekannt.
Relativ bald wurde ihr dann die Brust amputiert, da der Tumor sich extrem schnell vergrösserte und eine brusterhaltende OP nicht möglich war. Ebenfalls wurden ihr 16 Lymphknoten entnommen, von denen 9 befallen waren.
Zum Zeitpunkt der ersten Untersuchungen wurden keine Methasthasen (wo sind eigentlich über all Hs??) gefunden, jedoch wurde sie heute nochmals gründlichstens durchgecheckt und die Resultate davon sollten nächste Woche kommen. Danach wird entschieden, wie genau man therapiert. Fest steht, dass sie nicht geschont wird: Chemo, Strahlentherapie und Hormontherapie - die Ärzte fahren das volle Programm.

Ich selbst bin 20 Jahre alt und beginne im Herbst mein Jurastudium. Ich bin leidenschaftliche Springreiterin, ein grosser Musikfan und absoluter Krankenhausserienjunkie
Das Reiten hilft mir sehr, da es mich auf andere Gedanken bringt - denn das schlimmste an der Krankheit meiner Mutter ist für mich die ständige Ungewissheit.
Zuerst die Frage, ob der Tumor bösartig ist, dann das Hoffen auf gute Gelingen der OP, jetzt inständiges Bitten, dass sich keine anderen Methastasen finden und meine Ma die Therapie gut übersteht. Das finde ich ganz übel...
Ich bin kein pessimistischer Mensch und mir ist klar, dass bei Brustkrebs die Heilungschancen ganz gut stehen. Dennoch sterben Frauen an dieser Krankheit. An schlechten Tagen bin ich überzeugt, dass es meine Mutter auch trifft und das beeinträchtigt dann meinen ganzen Tagesablauf - ich kann an nichts anderes denken, kann nicht essen und mir ist immer zum Heulen zu mute obwohl kein einziges Tränchen fliessen kann.
Dann gibt es aber auch Tage, an denen es mir gut geht und ich die Krankheit fast vergesse, oder aber mir denke, dass ich bestimmt stark genug bin, den möglichen Tod meiner Mutter zu verkraften. Das führt jedoch wieder zu Schuldgefühlen, ganz komisch irgendwie.


Nun ja, das wärs mal fürs erste, ich les mich mal durch die anderen Beiträge
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