Liebe Alice,
die Beschreibung deines Tages ist bittersüß,und genauso habe ich auch unser Osterfest erfahren.Gerade diese Familienfeste sind es doch,die ja irgendwie Zeitabschnitte im Alltag darstellen und uns nachdenklich machen.Was war letztes Jahr..also wir hatten letztes Ostern noch gar keine Ahnung,was da auf uns zukommt.Und wie wird es beim nächsten Ostern sein...
Deine Mama konnte bei euch sein,dass ist das Besondere dieses Osterfestes.Das kann euch keiner mehr nehmen.Allerdings ging es deiner Mama nicht gut und selbst so alltägliche Dinge wie Treppensteigen fallen ihr jetzt schwer.Das lässt euch,aber vor allem sie spüren,dass es eine Verschlechterung gibt und leider auch weiter geben wird.Das ist so traurig und schwer auszuhalten...
Sie hat ihre Ängste ganz offen mit dir geteilt,dazu gehört unendlich viel Mut.Für sie,es auszusprechen,für dich,es zu hören.Ich weiss ja selber,wie tief unser eigenes Wohlbefinden mit dem Zustand unserer Mamas zusammenhängt,es ist so tief in uns verwurzelt und man ist viel enger verbunden,als man es zu gesunden Zeiten glauben wollte.Es tut weh,Alice,ich weiss!
Auch ich beobachte meine Mum und dieses in Gedanken verloren sein kenne ich auch von ihr.Und wenn man dann Augenkontakt hat und die Traurigkeit fast körperlich spürt,konnte man schreien.
Aber ich kann auch dein Lächeln verstehen.Was bleibt,ist die Dankbarkeit,für dass was IST.Aber ich spüre wie du...das dicke Ende kommt noch und es kommt bald...und schon dreht sich das Gedankenkarussell.
Du bist stark,liebe Freundin ,und du bist klug.Wir schaffen das! Zusammen!
Alles Liebe für dich
Sylvia