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Alt 21.11.2005, 23:44
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Egbert Egbert ist offline
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Standard AW: Zusammenhänge von Alkohol und Krebs

Der folgende Bericht erreichte mich als private Nachricht mit der Bitte, den Text hier ohne Namensnennung zu posten:

Zitat:
Hallo Egbert,
jetzt hab ich rund eine Stunde deine Beiträge und deine Homepage und die von a-connect gelesen und bin .... tja, weiss auch nicht so recht, irgendwas zwischen erschüttert, betroffen und bestätigt.

Ich hatte einen guten Freund, aus gemeinsamen Kneipentagen (du weisst sicher schon jetzt, was kommt). Ich war hin und wieder dort, er "wohnte" quasi da.

Keinem fiel auf, wie es um ihn stand. Er war halt ein schwieriger Einzelgänger und hatte einen Bruder, der Jahre zuvor Zungenkrebs hatte. Dieser Bruder dürfte vermutlich alkoholkrank gewesen sein, er hatte dann irgendwann eine Entziehung hinter sich und war lange Zeit trocken. Dann bekam er den Zungenkrebs und verteufelte den Alkohol, weil er im damals (Anfang der 80er) die Schuld hierfür gab.

1990 bekam mein Freund ebenfalls Zungenkrebs. Er sollte zunächst in HH operiert werden, dort wurde die OP aber abgelehnt, da der Alkoholabusus so hoch war, dass die Ärzte dort die Verantwortung nicht übernehmen konnten. Die OP fand dann in Würzburg statt, ich habe ihn dort besucht. Er bekam den Alkohol über die Sonde, damit sie ihn am Leben halten konnten.

Getrunken hat er so lange ich denken konnte, ebenso wie sein Bruder, viel Schnäpse. Und bereits damals in Würzburg in der Klinik war im GEspräch, dass es einen Zusammenhang mit dem Krebs, insbesondere dieser Krebsart und den "scharfen Sachen" gab.

Auch nach der OP hat er weiter getrunken, sich immer weiter zurückgezogen und war irgendwann nicht mehr im STande eine Treppe hochzugehen. Aus der Klinik hat man ihn wieder entlassen mit dem Hinweis, er sei ein Fall für ein Pflegeheim und nicht für eine Klinik. Man brachte ihn nach 3 oder 4 Tagen heim und er leerte eine Kognakflasche.

Gefunden hat man ihn am nächsten Tag.

Aufgrund dieser Erfahrung mit den beiden Brüdern, den ständigen Schnäpsen und der Erkrankung bin ja ich persönlich ganz sicher, dass es einen Zusammenhang gibt.

Übrigens:
Meinen abhängigen ersten Ehemann hab ich Mitte der 80er nach knapp zwei Jahren Horror "sitzen lassen". Mein Selbsterhaltungstrieb war gottseidank wohl groß genug.

Heute geht's mir gut, ich mag den Zustand auch nur des Angepicheltseins überhaupt nimmer und lass' die Finger davon. Freuen sich die andern, ich kann sie immer fahren

Viele Grüße .....
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Vergiss in keinem Falle, auch dann nicht, wenn vieles misslingt:
Die Gescheiten werden nicht alle! (So unwahrscheinlich das klingt.)
sagte Erich Kästner
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