Hallo Juana,
schön mal wieder was von dir zu hören.
Ich habe ein schwieriges Wochenende hinter mir, ich war bei meiner besten Freundin und das bedeutet immer zuviel Alkohol, viele Tränen etc.
Dieses Mal war es besonders krass, ich habe einen richtigen Blackout, weiß nur noch das ich ohne Ende geweint habe, gezittert vor Kälte - einer Kälte die von innen kommt. Schlimm, aber manchmal brauche ich das einfach. Nicht mehr nachdenken, den Schmerz betäuben. Ist zwar auch keine Lösung, aber kurzfristig hilft es.
Ich habe wieder mit meinem alten Lieblingssport Karate angefangen, ich dachte es ist eine gute Gelegenheit etwas Neues anzufangen. Jetzt im Frühling, bei so tollem Wetter wie heute ist das Leben doch nicht mehr so trübe und es macht einfach mehr Spaß zu leben. Ich bin halt ein Sommer-Typ, genieße die Sonne ,obwohl ich auch gerne Ski fahre, nur bei gutem Wetter versteht sich.
Morgen werde ich ein paar Frühlingsblüher auf sein Grab pflanzen. Komisch, eigentlich habe ich keinen richtigen Bezug zum Grab aber manchmal habe ich das ganz starke Bedürfnis zum Friedhof zu fahren und am Grab zu sitzen.
Wenn man mich da so sieht, da wundern sich bestimmt auch ein paar Leute. Ich höre meine Lieblingsmusik (Kopfhörer), brenne ein Räucherstäbchen mit Weihrauchduft ab, den Duft mochte Matti so gerne. Ich bringe mir ein Kissen mit weil ich nicht rumstehen will, ein Foto habe ich auch dabei. Dann rede ich in Gedanken mit ihm, bringe frische Blumen mit. Er hat ein wunderschönes Grab im Waldfriedhof, viel grün, alte Bäume, die Gräber sind nicht in Reihen sondern frei auf der Wiese verteilt.
Ich glaube zwar nicht an Gott, ich denke aber es gibt so etwas wie den Himmel, besser gesagt ich hoffe es. Vielleicht treffen wir unsere Lieben eines Tages wieder, was meinst du?
Liebe Grüße
Heike