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Alt 29.03.2013, 20:11
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Einfach mal ausweinen

Liebe Stine,

es tut mir sehr leid, dass deine Mama so schlechte Nachrichten erhalten hat. Mit ihrer Krankheit kenne ich mich nicht aus, doch ich weiß, wie es sich als Tochter anfühlt, wenn ein Elternteil mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird.

Als bei meinem Vater Lungenkrebs mit Knochenmetastasen festgestellt wurde, war meine Tochter 13 Jahre. Wir haben von Anfang an offen mit ihr gesprochen und sie mit einbezogen. Sie hätte es auch nicht anders gewollt. Sie war ein ausgesprochenes "Opa-Kind" und hat ihren geliebten Opa fast bis zum Ende begleitet. Mein Papa ist bei uns daheim verstorben. Sie hat das alles selbst so entschieden. Als er im Sterben lag, wollte sie nicht mehr zu ihm und das fand ich vollkommen in Ordnung. Sie hat selbst gespürt, was sie ertragen kann und was nicht. Ich persönlich finde es wichtig, Kinder mit einzubeziehen und zwar kindgerecht aufbereitet. Aber du kennst dein Kind am besten und wirst das gut einschätzen können, was du deiner Tochter zumuten kannst. Kinder und junge Menschen gehen mit diesen Themen auch anders um als wir und das ist auch gut so.

Was dich persönlich betrifft, so würde ich dir raten, doch mal zu weinen, wenn dir danach zumute ist. Wenn du es nicht vor deinen Eltern tun möchtest, dann daheim. Es ist gut, wenn du die Tränen fließen lassen kannst, denn das Unterdrücken tut nicht gut. Du könntest alternativ auch ganz laut schreien! (Vielleicht, wenn du allein Auto fährst) Ich weiß selöbst nur zu genau, wie schrecklich man sich fühlt, wie verängstigt man ist und dass eine Welt zusammenbricht.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass man deiner Mama helfen kann!
Alles Gute
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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