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Versuchskaninchen???
Mein Vater erkrankte Ende letzten Jahres an einem Astrozytom - Grad 3. Im Januar wurde er operiert, leider konnte nicht alles entfernt werden, da ein Teil am Hirnstamm angewachsen ist. Nun wird er mit einer (ich glaube) eher neuen Methode behandelt... Ich wäre froh, wenn mir jemand seine Erfahrungen damit mitteilen könnte oder wenigstens seine Meinung.
Er hat gerade 6 Wochen Bestrahlung und Chemotherapie (beides 5 Mal die Woche) hinter sich. Chemo mit Themodal. Davon erholt er sich jetzt langsam wieder. Er hat es aber relativ gut überstanden, sogar die Ärzte freuen sich darüber. Und man hat wirklich das Gefühl, sie freuen sich mit. Sie sprechen auch recht positiv und meinen, er habe ziemlich guet Chancen. Aber was meinen sie damit? Zwei Zyklen Chemo mit Themodal sollen nochmals dazu kommen (weiss aber noch nicht genau wie lange und so...) Ich hatte jetzt leider nicht mehr die Möglichkeit für ein Gespräch. Ziemlich gute Chancen? Wie die Ärzte so erzählen, ist die Zukunft recht vielversprechend. Und doch weiss man ja, dass die Prognosen im Allgemeinen nicht so gut sind. Mein Hausarzt hat mich mal darauf angesprochen und sprach sehr negativ. Er wusste allerdings überhaupt nichts von der neuen Behandlungsmethode. Ich frage mich manchmal einfach, ob das alles wirklich sinnvoll und richtig ist? Ob mein Vater nicht doch ein Versuchskaninchen ist und die Ärzte darum so positiv eingestellt sind? Kennt jemand diese Methode? Schöne Grüsse |
#2
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Versuchskaninchen???
Hallo Conny,
meine Frau hat auch Temodal bekommen. Hat aber leider nicht geholfen. Nun bekommt sie zusätzlich noch Caelyx-Infusionen. Das scheint zunächst zu helfen. Temodal ist soweit ich weiß ein gängiges Chemotherapeutikum. Es gibt allerdings keinen Therapiestandard. Meist versucht man es zunächst mit Acnu/Bcnu VM26 und anschließend mit Temodal. So wurde es uns zumindest gesagt. Umstritten ist, ob Temodal bereits zu Anfang oder erst nach einem Rezidiv gegeben werden sollte. Insgesamt ist die Forschung noch nicht soweit, dass man sagen könnte, HIER IST DIE STANDARDTHERAPIE. Klar, dass man sich manchmal vorkommt, als wäre man eine Testperson. Und wenn man es genau nimmt, ist man es auch. Allerdings mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Medikamente (es sei denn es handelt sich um eine Studie) bereits zugelassen ist. Somit besteht hinsichtlich der Qualität und Verträglichkeit kein Zweifel. Und eines darf man nicht vergessen: Welche Möglichkeiten haben die Betroffenen und deren Angehörige denn, als die Mittel wirklich auszuprobieren, die bereits zugelassen sind. Bei meiner Frau haben die ersten beiden Chemotherapeutika nichts gebracht. Und nun ist zumindeset ein kleiner Erfolg da. Uns bleibt nichts anderes, als alles zu probieren. Bleibe zwar immer skeptisch und hinterfrage alles, aber lasse dich nicht verrückt machen. Und schon gar nicht von einem Hausarzt, der auf dem Gebiet nicht so wissend ist und sein kann, als dass er da irgendwelche Wertungen abgeben kann. Die Erfahrung haben wir auch gemacht. Lieben Gruß und alles Gute. Andreas |
#3
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Versuchskaninchen???
Hallo Andreas,
Danke für deine Antwort. Ja, ist schon klar, man will ja alles probieren! Ich wünsche mir auch so, dass es hilft. Leider wissen wir das noch nicht. Die nächsten Untersuchungen sind erst übernächsten Monat... Bei meinem Vater wurde von Anfang an Temodal verschrieben. Das machte mich auch etwas stutzig... Aber naja. Eigentlich vertraue ich "unserem" Onkologen schon sehr. Er wird seine Gründe haben. Momentan wird man wohl nur abwarten können. Und hoffen. Alles Gute! Conny |
#4
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Versuchskaninchen???
Hallo Conny,
ich glaube nicht, dass Dich das stutzig machen muss. Jeder hat einen anderen Therapieansatz. Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Ärzten zu vertrauen, ihnen aber trotzdem auf die Finger zu schauen. Es ist nicht schlecht immer einigermaßen informiert zu sein. Lieben Gruß Andreas |
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