Erwerbsunfähigkeitsrente auch ohne Folgekrebs?

Hallo alle Miteinander,
hatte meine Frage bereits unter rechtl./finanz. eingestellt, jedoch keine Antwort bekommen. Versuche es deshalb noch einmal hier:

im April 2004 wurde mir die linke Brust entfernt, ich bekam Chemo, 4 x EC und 4 x Doc anschließend 30 Bestrahlungen. Im März 05 war ich zur Reha. Für die Dauer von 5 Jahren muss ich Arimidex einnehmen. Außerdem habe ich ein Lymphödem und Fibromyalgie. Auf der oper. Seite habe ich einen ständigen Druck und auch teilweise Schmerzen. Zur Zeit geht es mir nicht so gut. Leide unter Schlafstörungen, Erschöpfung nach geringer Anstrengung und Knochenschmerzen. Vor 6 Jahren hatte ich schon Schilddrüsenkrebs.In der Reha habe ich den Arzt mal wegen EU Rente angesprochen. Er meinte, dass man das erst nach 6 Monaten sagen kann aber ich hätte schlechte Karten. Außerdem wird der erste Antrag generell abgelehnt. Nach Widerspruch kommt das Ganze vors Sozialgericht. Dort hätte ich evtl. eine Chance, weil die allgemeine Arbeitsmarktlage mit berücksichtigt wird. Vor meiner Erkrankung war ich bereits arbeitslos. Hat jemand diesbzgl. Erfahrung?
Vielen Dank im Voraus und allen einen schönen Tag wünscht
Gaby

Hallo Gaby,
persönliche Erfahrungen habe ich damit nicht, allerdings habe ich wohlweislich zu dem Thema schon vor Jahren so einiges gesammelt.

Wieso solltest Du bei Deinem Gesundheitszustand keine Erwerbsunfähigkeitsrente bekommen? Da habe ich aber schon von ganz anderen Fällen gehört.

Es kommt immer drauf an, wie man "auftritt" und seine Sache "vertritt".
Erst mal würde ich Dir unbedingt raten, in den VdK zu gehen, denn dann hast Du sicher bessere Karten.
Dann hatte ich hier schon mal eine ganze Reihe von Tipps eingegeben, was das Auftreten bei Gutachter u. ä. angeht. Das wäre sicher auch was für Dich.

http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...443&eintrag=20

Man sollte sich richtig vorbereiten für solche Gespräche u. Untersuchungen. Und in info multimedica findet man durchaus Hinweise zu Dingen, an die man sich im Laufe der Zeit gewöhnt hat und ganz vergißt, daß diese durchaus mit in die Waagschale fallen sollten/könnten.

Viel Glück von Claudi

[Rubbelmaus]

Hallo Gaby,
schau mal hier in den vorherigen Threads nach, da gibt es jede Menge postings über das Thema.
Was der Arzt dir über den 1.Antrag (der generell abgelehnt würde) gesagt hat, ist dummer Quatsch. Ich bin damals aufgrund meiner Behinderungen durch die Krebsbehandlung sogar von der BFA rückwirkend BU-Rentnerin geworden (seit 1.10.2000). Meine Verlängerungsanträge werden ohne Probleme (mit Gutachter) jedes mal für 2 Jahre verlängert.Als ich den 1. Antrag stellte war ich 52 Jahre alt und ich habe eine unkündbare Arbeitsstelle im öffentlichen Dienst.
An deiner Stelle würde ich auf jeden Fall einen Rentenantrag stellen. Gleichzeitig kannst du ja, wie Claudia dir vorgechlagen hat, in den VdK eintreten. Wenn du dann evtl. in den Widerspruch gehst, bist du dann lange genug Mitglied um den Rechtsbeistand des VdK in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist, dass deine behandelnden Ärzte die entspr. Gutachten für den Rententräger ausstellen. Ich habe das vorher alles mit meinen Ärzten besprochen. Mein Gynäkologe hat mich damals über 1 1/2 Jahre krank geschrieben, bis der Rentenantrag von der BfA endgültig enschieden war.
Viele Grüße und viel Glück, Rubbelmaus

Hallo Claudi,
hallo Rubbelmaus,

vielen Dank für eure Antworten und Tipps. Den Mitgliedsantrag im VdK habe ich bereits gestellt. Den Rentenantrag will ich im August stellen. Werde beim nächsten Arztbesuch alles mit meinem DOC besprechen.
Euch alles Liebe und Gute wünscht

Gaby

Hallo, Gaby,

ich bin bereits in der Situation, wo mein Antrag auf Erwerbsminderungsrente läuft. Ähnliche gesundheitliche Gegebenheiten wie bei dir. Auch ich bin seit 1 1/2 Jahren vom Onkologen krankgeschrieben. Da das Krankengeld auslief nach den 78 Monaten, mußte das Arbeitsamt ran mit ALG I. Dies wurde mir für 22 Monate gewährt, da ich über 45 Jahre alt bin. Das Arbeitsamt ist aber aufgrund der gegebenen politischen Situation daran interessiert, unsereiner sofort in die Erwerbsminderungsrente zu schicken, da sparen sie monatlich nämlich nochmal 200 - 300 Euro an uns.
Folglich ist also momentan die Gelegenheit mehr als günstig, diese Rente zu bekommen. Zwar kann normalerweise keine Frau von dieser geringen Rente leben, je nach vorherigem Verdienst kommen da nur 750 bis 800 Euro bei raus. Ist aber allemal besser als ALG II, welches ja nur max. 630 Euro für eine alleinstehende Frau ausmacht. Und dann mußt du auch noch jeden Cent Gespartes angeben, was du bei der Erwerbsminderungsrente eben nicht brauchst.
Natürlich geht dann auch hier das Ersparte drauf, oder aber du bist zum Glück verheiratet und dann fängt dich das Einkommen des Ehemannes mit auf (welches bei der Erwerbsmind.Rente ja nicht angerechnet wird!)

Also, ran an die Rente und den Antrag so früh wie möglich stellen und nicht erst im August, weil dir dadurch viele Monate Geld flöten gehen! Und das kann sich keine Frau in der gegebenen Situation leisten.
Ich drücke dir die Daumen, wenn du noch weitere Fragen ganz spezieller Art hast, dann schreib mir unter www.busenfreundinnen.de!
Herzlichen Gruss von Monika

Hallo Monika,
vielen Dank für deine Nachricht. Mein Krankengeld läuft auch noch bis Nov. und dann kann ich mich noch für ca. 8 Monate arbeitslos melden. In dieser Zeit hoffe ich, dass die Angelegenheit "Rente" erledigt ist. Mitglied im VdK bin ich bereits und habe viele Tipps von Mitstreiterinnen bekommen.
Ich wünsche dir eine schöne Zeit und sende dir liebe Grüße

Gaby

[Gaby52]

Hallo Monika,

wollte doch mal nachhören was dein Rentenantrag macht. Habe meinen letzte Woche abgeschickt.
Freue mich von dir zu lesen!!
Liebe Grüße von
Gaby

[Paloma]

Hallo,

zum Glück sind die ALG II-Bezieher ja jetzt rentenversichert, also zählen die arbeitslosen Zeiten auch. Danke SPD!

Lass Dir auf alle Fälle mal einen Beitragsverlauf von der BfA ausdrucken, damit Du alle eventuellen Fehlzeiten erfährst und auch, wieviel Rente Du bekommst. Je nach dem wie alt Du bist, fehlen Dir u.U. ziemlich viele Jahre. Wenn Du Single bist, kannst Du davon Miete, KV, Tel. usw. bezahlen??

Bring in Erfahrung, wieviel Du nebenbei noch dazu verdienen kannst.
Geb Dir mal einen Link, weiß aber nicht, ob er auf dem neuesten Stand ist:

http://www.verbrauchernews.de/artikel/0000006821.html
und natürlich
http://www.bfa.de/nn_8990/de/Navigat...html__nnn=true

Gruß Paloma

[Anna G.]

Hallo Gaby,

auch ohne Folgekrebs kannst Du eine EU-Rente bekommen. Die Höhe der Rente wird hoch gerechnet, d.h. als wenn du jetzt z.B. 60 Jahre alt wärest.
Zu Grunde wird der Durchschnitt Deines Einkommens der letzten Jahre genommen. Ich selbst habe meine Rente für 1,5 Jahre bekommen. Ende dieses Jahres werde ich einen Folgeantrag stellen. Am einfachsten geht das wenn Du Beamtin wärest. Kenne zwei die ohne Folgekrebs unbefristete Rente bekommen haben. Wir "Normal Sterbliche " haben da etwas schwieriger. So wie ich beurteilen kann, bekommt frau die EU-Rente nicht wegen der Krebserkrankung allein sondern eher wegen der Folgebeschwerden der Antihormontherpie bzw. Chemotherapie. Mir haben sehr gut die Tipps des www.rentenburo.de geholfen. Zu dem Antrag habe ich den Attest meines Neurologen beigefügt. Und aus dem Grund hatte ich zwei Gutachtertermine bekommen, beim Internisten und beim Psychiater.
Schöne Grüße Anna G. (44 J)

[Gaby52]

Hallo alle Miteinander,

danke für eure Tipps. Habe am Freitag nach nur 2 Wochen eine Ablehnung für den Rentenantrag bekommen. Brauchte noch nicht einmal zum Gutachter. Nächsten Dienstag habe ich einen Termin beim VDK. Mal sehen, was die sagen. Werde euch auf dem Laufenden halten. Wünsche euch noch einen schönen Abend.
Liebe Grüße
Gaby