Rückfall

[carmen.]

Ich bin immer noch total am Boden. Den BK 2004 mit dem Wiederaufbau der
linken Brust und Chemos hatte ich geschafft. Februar 08 ein Rezidiv linke Seite- war noch zu verkraften gewesen, März 08 Entfernung der Eierstöcke und Gebährmutter wegen BK Metas. Ich habe nächste Woche Befund Besprechung und habe einfach nur Angst. Da ich öfters bei euch reinschaue, weiß ich das ich mich deshalb hier nicht schämen muß. Ich weiß aber noch nicht wie ich mit meine Panik in den Griff bekomme, meine Familie und Freunde
hören mir zu aber ich komme nicht zur Ruhe. Habt ihr Tipps?

Viele Grüße
Carmen

[suze2]

liebe carmen, du meine güte, so ein mist.
das tut mir so leid.
ich erinnere mich, dass du schon mal wegen deines erhöhten tumormarkrs geschrieben hattest.

wirklichen trost gibts wohl nur wenig, denn wir alle fürchten uns ja vor so einem befund, aber ich schicke dir einen sehr lieben gruß.
UND: ich bin überzeugt, dass die metas sich gut bekämpfen lassen - oder sind sie jetzt mittels OP schon weg? lass hören, wie es weiter geht.

alles alles liebe
suzie

[Ute30]

Hallo Carmen,

es ist sooo gemein!!!

Und es macht mich sprachlos. Würde Dir so gerne Tipps geben, ganz viele.

Erinnere Dich, was hat Dir beim ersten Mal geholfen?

Ansonsten, schreibe hier, lass es mit Worten raus. Wir sind/Ich bin für Dich da, hören zu.

Sei lieb gedrückt.

Atme immer wieder mal tief ein und aus. Achte gut auf Dich.

Ich wünsche Dir, dass Du herausfindest, was Dir jetzt gut tut. Und dass Du es so oft bekommst, wie Du es haben willst.

Liebe Grüße
Ute

[kerstin1]

Liebe Carmen,

mensch, echt eine sch.... Sache. Die Panik kann ich dir nicht nehmen, evt. dir nur zusprechen und sagen, wie gut ich dich verstehen kann.

Vielleicht hilft es dir, wenn ich kurz von mir berichte.

Ich war oder bin in einer ähnlichen Situation.
BK mit 26 Jahren 1996, meine Kleine war 1 Jahr alt
Bk mit 35 Jahren 2005, mein Kleiner war auch 1 Jahr alt
Gebärmutter, Eierstockentfernung 2007 mit 37 Jahren
Mai 2007 Gewißheit BRCA1 Defekt
seit 2007 chronischer Schmerzpatient
Lymphödem rechts und links
2008 Reha, null Erfolg, weitere Maßnahmen, wohl Ablatio der beiden Brüste jetzt im November
...........usw.......usw......

Ich will dich nicht verunsichern, nein, im Gegenteil. Lese ich hier deinen Beitrag, sehe ich mich selbst, ich habe Panikstörungen, Angstzustände usw.
War immer eine Powerfrau, nie war mir etwas zuviel. Doch im Januar 2007 hatte ich einen Zusammenbruch, weil meine Seele gestreickt hat. Dann auf Anraten meines Arztes bin ich zur Psychotherapie seit Mai 2007. Ich habe immer gesagt, die sind selbst verrückt. Doch ich muss mich entschuldigen, ich habe gemerkt und empfinde es heute als sehr wohltuend, wenn ich meiner Therapeutin alles, aber auch wirklich alles erzählen kann. Das hilft mir im weiterem Leben. Meine Panik, Ängste sind nicht weg, dennoch habe ich sie langsam im Griff und nicht sie mich.
Jede Untersuchung, Nachsorge machen einem das Leben sehr schwer, daher kann ich dir nur raten, suche dir Hilfe, denn alleine kann man diesen Berg nicht erzwingen.
Freunde, Familie sind super, wenn sie einem so zur Seite stehen, wie es bei mir ist, dennoch, auch bei ihnen ist mal eine Grenze erreicht und sind überlastet. Und das hat mich wiederrum belastet.
Ich selbst empfinde es heute "einfacher", entspannter innerhalb meines Kreises, weil ich meine Psychotante damit belasten kann. Und das tut einfach nur gut.

Ich wünsche und hoffe für dich, dass du auch diesen Weg wieder schaffst und weiter in die Zukunft voller Optimismus schauen kannst.

Liebe Grüsse,

Kerstin

[carmen.]

Euch lieben Dank. Stimmt Suzie, die erhöhten Tumormaker waren also nicht einfach so erhöht wie ich hoffte. Die OP habe ich hinter mir die Metas sind
raus. Meine Frauenärztin meint das wieder Chemos kommen. Genaues erfahre ich am 8.4 bei der Besprechung im Brustzentrum. Mein Fehler war es Statistiken über Lebenserwartung nach Erscheinen von Metas zu lesen.
Damit habe ich mir und meiner Umwelt keinen Gefallen getan.

L.G. Carmen

[Rubbelmaus]

Liebe Carmen,

deine Angst ist völlig normal. Aber das weißt du ja sicherlich auch. Was ich nie mache, die Angst zu unterdrücken. Ich setze mich mit ihr auseinander. Versuche sie auszuatmen, das gelingt mir ganz gut. Denke immer, dass ich keine neuen Metas habe und versuche mich auf andere, schöne Dinge zu konzentrieren.

Ob es dir hilft kann ich dir nicht versprechen, aber es ist meine Art mit der Angst umzugehen.

Aber Versuch macht klug. Mehr kann ich dir leider nicht raten, wünsche dir aber viel Glück und alles Gute!

Grüße
Rubbelmaus

[suze2]

liebe carmen,

ich denke mir, dass die statistik die neueren therapieentwicklungen noch nicht berücksichtigen kann - die statistiken im netz sind ja oft schon mehrere jahre alt.

dann denke ich mir auch, dass die tatsache, dass deine metas rausoperiert werden konnten, sicher sehr günstig ist.

die angst, ja die angst - ich hatte ja glück, mein tumormarker war "nur so" erhöht und ist mittlerweile deutlich gefallen, aber die angst, die sitzt mir immer wieder mal im nacken.
ich mach chi gong, versuche viel in die natur zu gehen und ich fürchte, ich bin manchmal trotzdem grantig und unleidlich.
aber vielleicht gehört auch das dazu.
psychologische unterstützung zu suchen kann sehr hilfreich sein! ahja, und ich hab die simonton meditation ein jahr lang gemacht - weiß nicht, ob man das buch da empfehlen darf: es heißt "wieder gesund werden", ist ein taschenbuch, nicht teuer.

ich wünsche dir das allerbeste,
einen lieben gruß,
auch an alle anderen
suzie

[Sonnenhunger]

Liebe Carmen,

lass dich erst einmal fest drücken und trösten - ganz viele Frauen werden mit dir fühlen, wenn sie deinen Text lesen. Kopf hoch: je stärker deine Waffen gegen den Krebs sind, desto besser wirst du mit ihm fertig werden. Dazu gehört auch deine Psyche - deine Willenskraft, dein Kampfgeist, deine Entschlossenheit.
Mein Tipp: Suche dir eine gute Psychoonkologin. Das hilft, wenn die Chemie stimmt. Über dein Brustzentrum, deine Ärzte oder auch eine Selbsthilfegruppe kommst du vielleicht an eine gute Adresse.

Noch ein Tipp für die Zukunft: ich empfehle dir die Tumormarkerstudie von Frau Dr. Stieber der Uni München, Institut für Klinische Chemie, Großhadern. Such dir mal die Kontakadresse im Internet `raus und nehme Kontakt auf. Was bedeutet: bei regelmäßiger Überprüfung mit gleicher Methodik kann Fr. Dr. Stieber die Bildung von Fernmetas ermitteln, bevor sie entdeckt werden - und Maßnahmen zur Prophylaxe können ergriffen werden. Das kann sehr nützlich sein.

Ich denke fest daran, dass du dein Problem gelöst bekommst !

Liebe Grüße
Sonnenhunger

[suze2]

ich hab mal an frau dr. stieber geschrieben und keine antwort bekommen - dem netz entnahm ich, dass ihre studie wohl abgeschlossen sein dürfte.

alles liebe
suzie

[Sonnenhunger]

Liebe Suze,

nein, ich bin in der Studie seit ein paar Wochen drin.
Die Studie läuft über Jahre - sonst bringt´s ja nix.

Ist vielleicht nicht angekommen, untergegangen oder oder oder ....

Ruf doch im Büro von Dr. Stieber einfach an.

Liebe Grüße
Sonnenhunger

[suze2]

ah danke, ich dachte, die studie läuft schon seit 2005 - und im netz fand ich auch ergebnisse. alles gute dir!

liebe carmen,
wie gehts bei dir weiter? vielleicht antihormontherapie? oder muss es chemo sein? ich schick dir einen lieben montagsgruß und hoffe, dass es dir ein bissl besser geht!

liebe kerstin1,
da ich auch BRCA1 trägerin bin (allerdings bin ich "erst" mit 46 erkrankt) berührt mich deine geschichte besonders! hatte acuh eine therapeutin, aber die angst habe ich trotzdem behalten, sie ist jetzt ein teil meines lebens, besonders vor der nach-vor-sorge.

herzliche grüße
und alles gute euch allen
suzie

[carmen.]

Hallo zusammen,
ich hatte gestern Befund Besprechung. Es waren keine BK Metas es war Eiestockskrebs. Am 14.4 habe ich die nächste OP. Alles was verdächtig aussieht und ich nicht unbedingt brauche wird entfernt. Dann kommen Bestrahlung für das BK Rezidiv und Chemo für den Eierstockskrebs. Ich versuche mir einzureden, dass mir das alles hilft, zweifle aber an meiner Kraft es mit zwei Gegnern aufzunehmen. Über den Eierstockskrebs habe ich mich noch nicht weiter informiert, dann würde ich zur Zeit vielleicht durchdrehen. Reicht im Moment sowieso alles. Genug gejammert, danke euch fürs zuhören.
L.G. Carmen

[maga]

Hallo liebe carmen;möchte dir ganz viel kraft für die OP und die zeit danach wünschen je stärker deine Waffen gegen den Krebs sind, desto besser wirst du mit ihm fertig werden alles liebe Maga

[kerstin1]

Liebe Carmen,

ich schicke dir auf diesem Wege ganz viel Kraft und wünsche dir, dass dich die Hoffnung nicht verläßt, denn sie ist der stärkste Gegener gegen diese Krankheit.
Ich weiß, als hätte man nicht schon genug hinter sich, kommt immer etwas Neues.
Versuche aber bitte nicht gegen 2 Gegner zu kämpfen, ändere die Denkweise, denn rein psychisch hat man dadurch eine Blockade. Du kämpfst gegen eines, gegen den Krebs und vor allem kämpfst du für DICH.
Manchmal glaubt man nicht mehr daran, dass das alles zu bewältigen ist, doch mit jedem gewonnenem Kampf bist du stärker.
Los, Rüstung an und zeige dem Krebs deine Waffen.
Ist immer einfach gesagt, doch mit jedem Rückschlag bei mir, war ich stolz darauf, diese hürde wieder genommen zu haben. Klar, denkt man, mensch, das schaffe ich nicht schon wieder und auch, nein, ich will einfach nicht mehr kämpfen. Doch es gibt zug Gründe es immer wieder zu tun, und der wichtigste ist einfach der Mensch selber.


Liebe Suzie,

ja, shit, wenn man alles mitnehmen muss im Leben, so nach der Art, alles was umsonst ist, nehme oder bekomme gerade ich. Klar, Ängste, die bleiben, sind meine Weggefährten, gerade vor der Nachsorge oder gar Vorsorge. Eines habe ich aber gelernt, micht nicht mehr auffressen zu lassen und mich nicht immer vor den Terminen mir selbst die Kraft zu rauben.
Habe morgen auch meinen Mammografietermin, gehe ganz relaxt dran, denn alles Schlechte kommt eh von selbst. Also raus, Wohlfühlklamotten an und einfach den Tag und das Leben genießen.

Allen Anderen auch viel Kraft und den Wunsch, nie den Mut zu verlieren.

Liebe Grüsse,

Kerstin

[carmen.]

Hallo Kerstin,
danke für deine Anregung es als einen Gegner zu sehen. Selbst die Ärztin meinte ich hätte jetzt zwei. Deine Gedanken gefallen mir besser und deine Stärke ist einfach toll. Was soll ich sagen: ich werde es versuchen.
Auch möchte ich Suzie und allen anderen für euere Herzlichkeit danken.
Es macht den ganzen Mist leichter.

Liebe Grüße Carmen