Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.03.2009, 22:35
--pfefferminztee-- --pfefferminztee-- ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.03.2009
Beiträge: 17
Beitrag Meine Oma hat BSDK und ich weiß nicht weiter...

Hallo... Ich hab mich jetzt heute mal durch einen ganzen Haufen eurer Beträge etc. gelesen und bin wirklich betroffen... Ich musste wirklich weinen als ich die Geschichte von Queeny's Schwester gelesen hab und auch die vielen anderen Schicksale haben mich wirklich berührt...

Meine Oma hat auch Bauchspeicheldrüsenkrebs und ich hab viele von euch geschilderte Erlebnisse, Gefühle und auch Symptome der Krankheit etc. wieder erkannt.

Aber vorallem hat mich ein bißchen aufgebaut das hier jeder die gleichen Sorgen und Erlebnisse hat und sich alle gegenseitig aufbauen und helfen

Am 03. August im letzen Jahr bin ich zu ihr gefahren um dort sechs Wochen Praktikum zu machen. Ich hab mich richtig gefreut mal wieder so viel Zeit mit ihr zu verbringen

Am nächsten Tag hat meine andere Oma dann schon gemeint "Oh, du bist aber schön braun geworden!" (In der Wohnung wo es ein bißchen "düster" war...) Später bei Tageslicht hab ich dann bemerkt das sie nicht "sonnengebräunt" war, sondern total gelb war im Gesicht und auf den Armen. Und sie hat mir dann auch beim Abendessen erzählt das sie seit einiger Zeit nicht mehr Essen kann und sich öfter übergeben muss. Ich hab dann sofort meinen Vater angerufen und der hat sie dann sofort zum Arzt geschickt.

Der Arzt war gleich geschockt... und hat sie ins Krankenhaus überwiesen und zwei Tage später kam dann die Diagnose BSDK...

Ehrlich gesagt war ich gar nicht sooo geschockt von der Nachricht - ich weiß auch nicht wieso, aber ich hab immer nur gedacht das sie einfach stark ist! Sie ist zwar klein und zierlich (und niedlich ) aber sie hat so eine starke Persönlichkeit und WILL einfach leben!

Schlimm war nur das ich die sechs Wochen allein in ihrer Wohnung verbringen musste - ich musste praktisch immer an sie denken und es ist einfach nur so unfair das gerade sie diese besch... Krankheit bekommen hat...
Nach ca. zwei Monaten kam sie dann nach München in die Rotkreuzklinik die darauf (oder auf Krebs allgemein?!) spezialisiert ist und wurde dann operiert.
Ich frag mich bis heute warum das alles so lang gedauert hat... zwei Monate sind doch bei einem Krebspatienenten eine viel zu lange zeit?!

GOTT SEI DANK hat man ihr gesagt das sie riiiießiges glück hatte, denn man konnte den Tumor komplett entfernen (inkl. BSD und Teile vom Magen und der Gallenblase?!) und es haben sich keine Metastasen gebildet.

Sie hat dann ein paar Wochen Reha gemacht und durfte dann wieder heim.
Vorsichthalber sollte sie aber noch eine Ambulante Chemo machen.

Eigentlich gings ihr schon wieder ziemlich gut! Sie hat extrem viel abgenommen und hatte mit Durchfall zu kämpfen... aber sie hat uns auch ganz stolz erzählt das sie schon ein paar Kilo zugenommen hat und war immer optimistisch!

Naja... und dann vor ein paar Wochen ist sie hingefallen, hat sich die Schulter gebrochen und musste wieder ins Krankenhaus. Und seit dem geht es Berg ab...

Der Bruch verheilt nie wieder und zweimal am Tag ist eine Pflegekraft gekommen weil sie nicht mehr allein daheim leben kann.

Letztes Wochenende haben wir sie besucht und da hat sie schon über starke Bauchschmerzen geklagt und das sie auch nichts mehr wirklich essen kann und entweder Durchfall hat oder gar nicht auf die Toilette kann.
Ein halbes Stück Kuchen hat sie gegessen und dann ging's nicht mehr...

Am Dienstag dann hat sie sich die Hüfte augekugelt und musste schon wieder ins Krankhaus... Das hat sich von selbst wieder eingerenkt aber dann hat man sie gleich wegen den Bauchschmerzen untersucht und festgestellt das sie Wasser im Bauch hat...

Seit dem bekommen wir leider keine klaren Informationen mehr weil die Ärztin auf Wunsch meiner Oma keine Auskünfte mehr gibt... Sie meinte nur das meine Oma "es" anscheinend verdrängt. WAS GENAU sie verdrängt hat sie aber dann auch nicht gesagt.

Wir wissen nur so viel dass das Wasser "abgelassen" und untersucht wurde und wohl "nicht so gut" sei. Es is zwar kein Tumor oder Metastasen aber eben "nicht so gut". Wortlaut von meiner Oma...

Und weil wir eben nichts mehr erfahren habe ich mir hier in diesem Forum Hilfe gesucht und schon einiges gelesen...

Und ich muss sagen... so wie das viele schildern is das "Wasser" in ihrem Bauch wirklich wirklich kein gutes Zeichen...

Das Problem ist auch das sie zwar psychisch wirklich noch "stark" ist und leben WILL und auch nicht verwirrt oder ähnliches, aber der Körper... Sie is so dünn geworden - nur noch Haut und Knochen... und sie ißt ja nicht mehr richtig. Und außerdem der ständige Durchfall...

Wir trauen uns auch nicht ihr zu erzählen das bei meiner Mutter (ihre Schwiegertochter) Schilddrüsenkrebs festgestellt worden is, weil wir uns sorgen machen das es sie zu sehr mitnimmt...

Ich weiß einfach nicht was ich machen oder denken soll... Anfangs war ich wirklich immer optimistisch und hab gedacht "die schafft das doch sicher!" aber seit sie jetzt wieder im Krankenhaus liegt hab ich immer öfter ein ganz blödes gefühl und die gedanken "meine oma stirbt..."

Sie ist mein Ein und Alles... Meine schönsten Kinheitserinnerungen hab ich von und mit ihr... Wir haben jedes Weihnachten bei ihr verbracht und das Familiengrillen in ihrem Minigarten waren jedesmal unglaublich schön - allein ihr Kartoffelsalat Jede Ferien hab ich bei ihr verbracht und ich hab immer davon geträumt ihr irgendwann einmal ihre Urenkelkinder zu zeigen und sie in die erste Reihe bei meiner Hochzeit zu setzen (selbstverständlich mit extra gepolstertem sitz...) Sie war so stolz als ich meine Ausbildung abgeschlossen habe und ich wollte ihr doch in drei Jahren mein Diplom vor die Nase halten...

Wenn ich wenigstens wüsste wie's um sie steht... Aber ich trau mich nicht mal den Arzt zu fragen ob er mir wenigstens sagen kann wie lange er meint das sie noch lebt... nicht wirklich aus Angst vor einer schlechten Nachricht, eher weil ich es als Vertrauensbruch ihr gegenüber empfinde wenn ich mit dem Arzt spreche obwohl sie das nicht möchte. Operiert kann sie aufjedenfall nicht mehr werden - dafür ist sie körperlich zu schwach...

Ich weiß wirklich nicht mehr weiter... vielleicht gibt es hier ja jemanden der mir mehr darüber erzählen kann wie das mit dem "Wasser im Bauch" so ist...
Erfahrungsberichte etc. denn irgendwelche wissenschaftlichen Berichte oder Auskünfte von Ärzten sind ja immer wieder etwas anderes als das selbst Erlebte... Vielleicht könnt ihr mir ja davon erzählen wie das bei euren Angehörigen so war oder ähnliches...



(uh... ich hab das gerade in der Vorschau gesehen... da hab ich ja ganz schön viel geschrieben ich hoffe das is jetzt nicht zuu viel...)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 29.03.2009, 00:33
ratacrash1962 ratacrash1962 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.03.2009
Beiträge: 41
Standard AW: Meine Oma hat BSDK und ich weiß nicht weiter...

Hallo,

sei tapfer, die Diagnose ist schlimm, aber ein Funken Hoffnung besteht .
Meine Mama ist jetzt 73 hat die 10stündige OP einigermaßen gut überstanden
aber der Lebensmut ist weg.
Wir haben die Diagnose erst seit Ende Februar, bis dahin war eigentlich alle ok., meine Tochter macht dieses Jahr Abi und meine Mama hat sich schon so drauf gefreut das Abikleid zusammen mir ihr auszusuchen.
So wie es jetzt aussieht geht das wohl nicht.
Im Moment ist meine Mama in der Kurzzeitpflege danach soll sie eine Reha machen, ob das klappt, wird sich zeigen.
Im Moment ist sie mir böse weil ich sie in die Kuzzeitpflege "abgeschoben" habe.
Dabei soll sie dort doch nur wieder zu Kräften kommen.

Wenn deine Oma nicht möchte, das du dich beim Arzt über ihren Gesundheitszustand informierst, dann würde ich das an deiner Stelle akzeptieren, so schwer es auch fällt. Sie will bestimmt nicht, das du dich um sie sorgst.

Hier im Forum wirst du viele Schiksale finden, aber versuche, nicht alles so an dich herankommen zu lassen.
Das kann einen ganz schön fertig machen.

Ich drück dir ganz doll die Daumen, das es deiner Oma wieder besser geht.

LG
Karin
__________________
meine Mama: geb.1935, BSDK festgestellt am 23.02.2009, OP nach Whipple am 03.03.09,verstorben am 20.10.09,
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 29.03.2009, 12:28
--pfefferminztee-- --pfefferminztee-- ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.03.2009
Beiträge: 17
Standard AW: Meine Oma hat BSDK und ich weiß nicht weiter...

Hallo Karin,

erstmal vielen Dank für deine aufmunternden Worte

Die Reha hat meine Oma schon hinter sich und musste vorher aber auch nicht zur Pflege. Sie war einige Wochen im Krankenhaus zum aufpäppeln und dann während der Reha wurden (mehr oder weniger...) die Muskeln wieder aufgebaut damit sie selber mit ihrem Gehwagen Zuhause laufen kann. Die Chemotherapie wurde dann ambulant gemacht. Da musste sie dann ca. zweimal in der Woche morgens mit dem Taxi nach Weilheim fahren und durfte Abends wieder heim.
Nebenwirkungen hatte sie eigentlich keine schlimmen gespürt. Aber sie hat einfach nicht zugenommen... Mittlerweile wiegt sie lt. eigener Aussage nur noch 47 Kilo. Mein Vater hat sie gestern im Krankenhaus besucht und meinte das es mit Sicherheit weniger ist.

Ich möchte auch ganz bestimmt nicht mit dem Arzt sprechen! Das ist ihr Wunsch und das verstehe und respektiere ich. Aber diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig weil ich einfach nicht weiß was ich denken soll...

Ich hoffe wirklich wirklich wirklich das es deiner Mama ganz bald wieder besser geht und das sie sich gut erholt!!

Viele liebe Grüße
Franzi
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 29.03.2009, 13:03
Nicole1986BW Nicole1986BW ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.10.2008
Ort: Bodensee
Beiträge: 177
Standard AW: Meine Oma hat BSDK und ich weiß nicht weiter...

liebe franzi,

es tut mir so leid das deine oma auch bsdk hat.
wenn ich deinen eintrag lese muss ich an meine oma denken.
die schönsten kindheitserinnerung, klein zierlich und niedlich, der kartoffelsalat... mein ein und alles .... das war meine oma auch. leider ist sie keine 4 monate nach der diagnose gestorben. sie war das liebste für mich mein ein und alles mein starker halt immer so weit ich mich zurück erinnern kann. mit ihr konnte ich über alles reden und das hab ich so gerne...stundenlang...
meine oma war auch eine starke frau und musste zum schluss so viel mit machen.

ich wünsche deiner oma alles alles glück das sie den kampf schafft.
Omis sind die besten!!!! ich drück euch die daumen. schick dir und deiner oma viel kraft und gebt die hoffnung nieee auch.
__________________
Meine wundervolle Oma 08.08.1940 - 20.01.2009
Diagnose Ende Sept.08
Ich liebe und vermisse dich so....

Du siehst zu wie die Sonne untergeht
und bist doch erschrocken,
weil es plötzlich dunkel wird.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 01.04.2009, 10:44
--pfefferminztee-- --pfefferminztee-- ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.03.2009
Beiträge: 17
Standard AW: Meine Oma hat BSDK und ich weiß nicht weiter...

Liebe Nicole,

das ist alles einfach so unglaublich unfair... deine oma schaut auf dem photo schon so putzig aus

ich kann dir mal eine geschichte erzählen die mich auch immer lächeln läßt, egal wie traurig ich wegen meiner lieben oma bin.

2005 ist unser opa gestorben... wir waren alle sehr traurig weil es auch so unerwartet kam und meine schwester saß in ihrer küche und hat geweint.
mein kleiner neffe (damals 5 jahre alt) kam irgendwann in die küche und hat gefragt warum sie denn so weint und meine schwester meinte das sie wegen dem opa so traurig ist. (er hat einen kindergartenfreund - den marco - dessen bruder mit sechs jahren bei einem tragischen unfall gestorben ist...)

dann ist er zu ihr hin gegangen, hat sie umarmt, und gesagt: "ach mami! du brauchst doch nicht so traurig sein und so viel weinen! der opa is doch jetz im himmel, bei den engeln und der bruder vom marco passt auf ihn auf!"

an diese geschichte muss ich oft denken und es geht mir ein bißchen besser wenn ich die blöden gedanken hab das meine geliebte oma stirbt...

aber ich glaube dein glück und deine kraft haben ihr geholfen denn am freitag darf sie erstmal wieder nach hause
dann müssen wir sehen wie es weiter geht... ob sie daheim bleiben darf oder in ein pflegeheim muss...

ostern fahr ich jedenfalls erstmal zu ihr und dann päppel ich sie auf!

oh... und gestern hat sie uns noch einen rießigen schrecken eingejagt... ich hab im krankenhaus angerufen und dann ist ein fremder mann ran gegangen!! der hat mir dann gesagt sie wurden umgelegt... da kamen dann gleich wieder die blöden gedanken, denn einfach so wird man ja net verlegt?!
aber anscheinend schon... wir ham oma erreicht und sie is einfach in nem anderen zimmer im gleichen stockwerk. kein mensch weiß warum...?! aber oma gehts soweit "recht gut"
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 01.04.2009, 22:52
Nicole1986BW Nicole1986BW ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.10.2008
Ort: Bodensee
Beiträge: 177
Standard AW: Meine Oma hat BSDK und ich weiß nicht weiter...

Lieber pfefferminztee
es freut mich das es deiner oma recht gut geht.
sie wird sich sicher freuen wenn du dich um sie kümmerst.
meiner omi hat es auch immer gut getan wenn wir enkel da waren, weil wir auch die einzigen waren die sie nicht ständig als totkrank behandelt haben.
wir haben so gekämpft und auch diese gedanken an den tod waren immer im hinterkopf. vielleicht hab ich es auch verdrängt weil ich wir mit oma so gekämpft haben.
es wird deiner omi bestimmt gut tun wenn du da bist :-)
ich drücke euch so die daumen!
__________________
Meine wundervolle Oma 08.08.1940 - 20.01.2009
Diagnose Ende Sept.08
Ich liebe und vermisse dich so....

Du siehst zu wie die Sonne untergeht
und bist doch erschrocken,
weil es plötzlich dunkel wird.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:26 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55