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  #1  
Alt 13.07.2010, 12:49
Josefine92 Josefine92 ist offline
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Frage Chemohirn was tun ?

Hallo allerseits !


ich hab da mal ein paar Fragen zum sog. Chemohirn. Vielleicht hat einer von euch ja schon positive Erfahrungen gemacht.

Zunächst einmal der Therapieverlauf:
Erstdiagnose April 2007. Brustkrebs rechts.
Tumorstadium: cT2 (M); cN1; G3; ypT1a; ypTis; ypNO
April - August 07: Chemotherapie 4 X EC u. 8 x Taxol
Sept. 07: radikale Mastektomie mit Axilladissektion re
Okt. - Dez. 07 Strahlentherapie
Sept. 08: Nachweis Keimbahnmutation BRCA1
Okt. 08: Entfernung Eierstöcke (ohne Befund)
Okt 09: prophylaktische Mastektomie links u. Aufbau bds. mit Silikon
Juni 10: Rekonstruktion der sog. "Nippel"
geplant Okt/Nov 10: Pigmenentierung

Seit der Chemotherapie vor drei Jahren leide ich schrecklich unter Konzentrationsschwäche und Gedächtnisstörungen. Geringste Nebengeräusche machen mich wahnsinnig. Ich bekomme dann keinen "graden Satz" geschrieben. Zudem vergesse ich alles. Habe ich gerade mit jemandem telefonisch einen Termin ausgemacht und es fragt mich jemand etwas bevor ich den Termin notieren kann, ist er weg und ich kann, egal wie ich mich anstrenge mich nicht mehr an den Termin erinnern.

Diese Situation belastet mich sehr, obwohl ich sonst ein sehr positiver Mensch bin und denke, dass ich das ganze sonst gut verarbeitet habe und nicht besonders leide. Also, ich will damit sagen ich bin nicht depressiv.

Aber meine geringe Leistungs- und Belastungsfähigkeit macht mich wahnsinnig und teilweise sogar aggressiv.

Ich kann kein Buch mehr lesen. Das war eines meiner größten und liebsten Hobbys ! Ich lese zwei Seiten und habe schon wieder vergessen was da stand !!!

Jetzt ist das ganze schon drei Jahre her und ich sehe noch keine Besserung. Was kann ich tun, an wen kann ich mich wenden, woran kann es liegen ????

Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich und könnt mir von euren Erfahrungen berichten.

LG
Josefine:
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  #2  
Alt 13.07.2010, 14:36
Gledi Gledi ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Hallo!
Ich habe während der Chemozeit viele Rätsel, Sodokus, Logikrätsel (diese Heftchen von P....M....) gemacht. Obs geholfen hat oder ob ich einfach nur Glück hatte und deshalb wenig Probleme wage ich aber nicht zu beurteilen.
Ergotherapeuten bieten auch professionelles Gedächtnis- und Hirnleistungstraining an, vielleicht wäre das etwas für dich.

LG Gledi
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Gib mir Sonne, gib mir Wärme, gib mir Licht, all die Farben wieder zurück, verbrenn den Schnee. Das Grau muß weg, schenk mir'n bisschen Glück...Rosenstolz-Wann kommt die Sonne?
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  #3  
Alt 13.07.2010, 15:05
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Willkommen im Club, Josefine,
das geht vielen von uns mehr oder weniger so.
Gedächtnistraining ist eine gute Sache. Ich empfehle Dir da die Spiele-Seite bei Zeit-Online.
Ich knoble jede Woche das Kreuzworträtsel (gibt es auch als Buch) und die anderen Aufgaben fürs Gehirn.

Medikamente und Kräuterlein werden Dir sicher nicht helfen. Du musst umdenken.
Du musst lernen, dass Du eins nach dem anderen tust und nicht mehr wie früher mehrere Sachen gleichzeitig. Erst notieren und dann die nächste Sache. Dann klappt es auch schon.
Zuerst musst Du akzeptieren, dass sich das Leben in dieser Hinsicht verändert hat. Verzweiflung und Ärger bringen Dir überhaupt nichts. Das verschlimmert höchstens Dein Leiden.
Dann fang an, Deine Umwelt umzuerziehen. Sie werden schon lernen, Dich erst Deine Notizen machen zu lassen, bevor sie Gehör finden. Zur Not darfst Du auch gerne mal brüllen.
So nach und nach wird es aber besser. Lass Dir Zeit dabei und versuche (auch wenn es nicht leicht fällt), Deine kleinen Pannen mit Humor zu sehen.
Ich bin seit meinen Wortfindungsproblemen ganz hervorragend in Umschreibungen und Zeichensprache geworden
Meine Lektüre war in den ersten Jahren auch nicht sehr anspruchsvoll.
Dann habe ich angefangen, immer einen Block neben meinem Buch zu haben. Da habe ich alle Personen notiert und sie kurz beschrieben. Das war sehr hilfreich.
Irgendwann geht es auch ohne und dann klappt es auch wieder mit Stephen Hawking statt mit Stephen King.

Dir viel Geduld mit Dir selbst wünschende Grüße
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  #4  
Alt 13.07.2010, 15:13
Josefine92 Josefine92 ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Hallo,

danke für die schnellen Antworten.
Nein ich nehme keine Hormone, da mein Tumor gering positiv darauf angesprochen hatte.
Statt dessen nehme ich Tamoxifen seit 2008 und soll es auf anraten der Uniklinik auch weiterhin nehmen.

Zu welchem Arzt kann ich denn gehe um abklären zu lassen, ob mein schwaches Hirn "normal" ist oder behandlungsbedürftig ???

Jedenfalls muss sich bald irgendetwas ändern, sonst werde ich noch verrückt !
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  #5  
Alt 13.07.2010, 15:33
Gledi Gledi ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Zitat:
Zitat von Josefine92 Beitrag anzeigen
Zu welchem Arzt kann ich denn gehe um abklären zu lassen, ob mein schwaches Hirn "normal" ist oder behandlungsbedürftig ???
Zum Neurologen oder Nervenarzt
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  #6  
Alt 13.07.2010, 15:38
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tasajo tasajo ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

der arzt, der den ganzen prozess begleitet hat, waere vielleicht am meisten angezeigt....um dich dann wiederum an den entsprechenden spezialisten weiterzuleiten (neurologe, klimakterium...)
u ja, das gehirn kannst du, ganz wie einen muskel, trainieren. nachgewiesen ist, dass der mensch tasaechlich nur 10% seiner hirnkapazitaet nutzt, also auf zu neuen ufern
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....wir stehen immer in der mitte.....

Geändert von tasajo (13.07.2010 um 15:40 Uhr)
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  #7  
Alt 13.07.2010, 16:05
Ortrud Ortrud ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Hallo,
ich finde die Vorschläge und Anregungen von Barbara sehr vernünftig.
Probier es doch mal aus.

Ich habe auch festgestellt, dass 3 Sachen auf einmal nicht mehr gehen und eine nach der anderen schon schwierig genug ist.
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  #8  
Alt 13.07.2010, 14:55
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tasajo tasajo ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

hallo josefine,

3 jahre NACH chemo kann man wohl nicht mehr von chemohirn sprechen...
kommt da nicht eher ein "aprupptes wechseljahre-hirn"(2008) im anschluss ans chemohirn(2007) in frage?
nimmst du eigentlich leicht dosiertes oestrogen? waere naemlich in deinem fall (brca1-tumore nur selten hormonabhaengig, mastektomie bds) rein theoretisch vertretbar, laut aktuellen studien...
auf jeden fall dein "hirn" aerztlich abklaeren lassen.

alles gute fuer dich
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....wir stehen immer in der mitte.....
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  #9  
Alt 13.07.2010, 16:49
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Hallo Josefine,

mit deinem Problem bist du absolut nicht alleine.
Ich hatte auch große Probleme und habe das ähnlich wie Barbara gemacht.
Tatsächlich ist es aber so, dass ich auch heute, 7 Jahre nach der Chemo von Zeit zu Zeit Phasen von Konzentrations- und Gedächtnisstörungen habe.

Zitat:
Zitat von Josefine92 Beitrag anzeigen
Aber meine geringe Leistungs- und Belastungsfähigkeit macht mich wahnsinnig und teilweise sogar aggressiv.
Wenn mit deinem Hirn sonst alles in Ordnung ist, was sicherlich ein Neurologe abklären kann, kann ich dir zu deinem obigen Satz nur raten, zu lernen, dass deine Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit herabgesetzt ist. Solange du das für dich nicht akzeptieren kannst wirst du dieses Gefühl der Unzulänglichkeit auch nicht los und immer wieder an deine Grenzen stossen. Das ist auf Dauer frustrierend.

Vielleicht versuchst du mit dir ein bisschen geduldiger zu sein und zu akzeptieren, dass manches eben nicht mehr so geht wie früher. Dann werden sich bestimmt auch bald wieder Erfolgserlebnisse einstellen.

Freundliche Grüsse
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #10  
Alt 13.07.2010, 19:48
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Hallo Josefine,

meine Chemo ist seit 7 Monaten vorbei und ich merke mein Chemohirn noch ziemlich, aber ich habe das Gefühl, dass es besser wird. Ich habe während der Chemo auch Sudoku und andere Übungen fürs Hirn gemacht und in der AHB dann Hirnleistungstraining. Nun bin ich seit ein paar Wochen in der Wiedereingliederung und mein Hirn wird ganz schön gefordert. Die Belastbarkeit steigert sich, das merke ich deutlich. Mit Multitasking bin ich aber auch schnell überfordert und bekomme dann ein richtiges Wattehirn und Kopfschmerzen. Ich hoffe, das gibt sich noch.

Ich schließe mich den anderen an.... abklären, ob was anderes dahinter steckt, akzeptieren lernen, dass die Belastbarkeit eine andere ist als früher und regelmäßig spezielle Übungen fürs Gedächtnis machen. Das sollte helfen....
__________________
Liebe Grüße, sunny

Letzte FEC am 28.12.09 - geschafft :-) !
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  #11  
Alt 13.07.2010, 21:06
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czilly czilly ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Hallo Josefine!

Ich habe in der AHB in der Rehaklinik Hirnleistungstraining verordnet bekommen. Allein die Tatsache, dass da so etwas zum Behandlungsprogramm gehört, zeigt ja, dass das ein offenbar sehr häufig auftretendes und zumindest manchmal behandlungsbedürftiges, aber eben vor allem auch behandelbares Problem ist.
Das Training wurde am PC gemacht und war nicht nur sehr effektiv, sondern hat auch total Spaß gemacht. Die Plätze waren sehr begehrt. Man kann das in der Klinik verwendete Programm übrigens auch als Home-Edition für zuhause kaufen; es ist aber nicht ganz billig. Vermutlich kann man mit handelüblichen Gehirnjoggingprogrammen ähnliche Effekte erzielen. Bei Bedarf kann ich Dir aber den Namen des Programms und die Herstellerfirma per PN mitteilen.

Meine Chemo liegt jetzt über zwei Jahre zurück, und ich sehe inzwischen die Reste meines Chemohirns ganz gelassen. Wenn mir im Job oder sonstwo mal ein Fehler unterläuft, kann ich ganz entspannt alles auf die Chemo schieben nach dem Motto:
„Ich habe Chemohirn, und welche Ausrede hast Du?“

Liebe Grüße,
Czilly

Geändert von czilly (13.07.2010 um 21:11 Uhr) Grund: Fehler - Chemohirn eben....
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  #12  
Alt 13.07.2010, 22:41
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cebulon cebulon ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Hallo Josefine,
ich hatte auch ein Chemohirn befürchtet! Was mein Hirn aber fit gehalten hat, war das volle Arbeiten während der Chemo (ausser natürlich am Tag der Infusion am Freitag und von Montag bis Mittwoch danach, da war ich krankgeschrieben). Ich habe also aus "purem Egoismus" gearbeitet...
Ja, aber ich merke auch, dass mein Namensgedächtnis und das Kurzzeitgedächtnis schlechter werden. Das ist mir allerdings in den Jahren vor der Chemo auch so gegangen. Womöglich ist es auch einfach eine Konzentrationsschwäche oder altersbedingte Demenz, schliesslich nimmt die Gehirnleistung ab 24 ab!!!
Sicherlich kannst Du mit Konzentrationsübungen etwas erreichen. Dazu gibt es eine Menge Bücher mit Denksportaufgaben. Oder bitte z.B. Angehörige, Dir zuzuhören, wenn Du eine Geschichte nacherzählst.
Viel Erfolg beim Training der Gedächtnisleistung!
Grüsse, Carola
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  #13  
Alt 14.07.2010, 00:53
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BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Hallo,
um das hier mal klarzustellen, was ich meinte und noch immer als guten Tipp für ein besseres Gedächtnis verstehe.
Ich empfehle noch immer die Rätselseite des Zeit-Online- Magazins.
Da findet man Sudoku, Memory, Logeleien, Wörterspiele und nicht zuletzt das berühmte Zeit-Kreuzworträtsel.
Dieses Kreuzworträtsel hat nichts mit einem Kreuzworträtsel zu tun, außer vielleicht auf den ersten Blick.
Es geht darum, konzentriert zu denken, sich Dinge zu merken und um logische Schlussfolgerungen. Das beginnt schon damit, dass man darüber grübeln muss, was mit der jeweiligen Frage überhaupt gemeint ist und die Lösung ist oft mit anderen Fragen verknüpft, so dass man auch sein Gedächtnis dabei ganz wunderbar trainieren kann.
Ich hatte Gedächtnisschulung bei meiner Reha in SPO und unsere Trainerin verriet mir, dass sie für das Zeit-Rätsel die gleiche Schwäche hat wie ich und das für sich auch als Gehirntraining benutzt. Sie meinte, dass man dafür weit mehr Gehirnschmalz verbraucht als für Sudoku und ähnliches. Dem kann ich nur zustimmen.
Kreuzworträtselfragen findet man da nicht und eigentlich gibt es auch kaum mal ein Wort zu erraten, das man nicht kennt oder wofür man eine akademische Ausbildung braucht. Es ist ganz einfach nur ein wunderbares Gedächtnis-Kombinations- und Um-dieEcke-denk-Training, das sich jeder gönnen sollte.

Vielleicht ist damit auch Dein Einwurf erledigt, Alexandra. Wirf mal einen Blick drauf und Du wirst sehen, dass Du Dich tatsächlich geirrt hast. Vielleicht findest Du auch Spaß daran.
Mich kann man mit kaum etwas mehr langweilen als mit herkömmlichen Kreuzworträtseln, egal wie leicht oder schwer. Dieses Abgefrage von Wissen ist einfach langweilig.
In der Zeit wird nicht nach einem Wundsekret mit 5 Buchstaben gefragt und auch nicht nach den Ureinwohnern Feuerlands
Vielleicht braucht sie eine oder andere anfänglich einige Tage für ein Rätsel. Das wird besser. Ich benötige 30-50 Minuten. Das kann jede schaffen.
Einfach mal Zeit Spiele eingeben und schauen.
Allerdings meine Warnung: Vorsicht- macht süchtig!

aufklärende Grüße

Geändert von BarbaraO (14.07.2010 um 00:59 Uhr)
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  #14  
Alt 14.07.2010, 09:45
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Blinzeln AW: Chemohirn was tun ?

@all

gerne zitiere ich einmal mehr eine Aussage meiner LieblingsÄrztin: "Schwächen, die man vor der Therapie schon hatte, werden oft durch die Chemo verstärkt...."

Es waren da aber möglicherweise eher Knochen-, Gelenk- und/oder andere körperliche Beschwerden gemeint :




__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (14.07.2010 um 09:49 Uhr)
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  #15  
Alt 14.07.2010, 18:20
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: Chemohirn was tun ?

Hallo Josefine,

ich hatte meine Chemo vor 9 Jahren und das mit dem Chemohirn begann erst ein paar Monate später zu stören. Ich bin Arzthelferin und da ist Konzentration sehr gefragt, weil man vieles gleichzeitig machen muß und Fehler (z.B. bei Injektionen) gravierende Folgen haben können.....Meinen damaligen Arbeitsplatz habe ich dann 1 1/2 Jahre später verloren, weil mein Chef in Rente ging. Seitdem bin ich noch zweimal entlassen worden, hauptsächlich wegen dieser Problematik mit der Konzentration und Belastbarkeit, zuletzt im Januar 2009.....die ganzen Jahre waren die Probleme nur leicht besser geworden, jetzt hatte ich letztes Jahr ein Rezidiv, diesmal keine Chemo, aber eine AHT mit Femara und seitdem wird es richtig schlimm....das Langzeitgedächtnis ist eigentlich kein Problem (also auch Rätsel, Sudoku etc. klappen), aber das Kurzzeitgedächtnis.....ich suche ständig Brillen, Schlüssel, Portemonai, mein Mann sagt ständig : Das hast du mich schon dreimal gefragt oder dreimal erzählt, meine Tochter hat neulich 2 Tage ihr Handy gesucht (ich hatte es beim Tischabdecken zum Käse in den Kühlschrank gelegt) und so weiter......ich hab auch immer wahnsinnig gerne gelesen (egal ob King oder Hawking) und weiß heute noch den Inhalt von Romanen die ich vor Jahren gelesen habe, aber von einem Buch, dass ich letzte Woche begonnen habe, erinnere ich nicht einmal den Titel....bei einem Kongress vor kurzem hier in Hamburg war unter anderem das auch Thema einer Diskussion, nämlich dass es Vermutungen gibt, das Aromatasehemmer in Verdacht stehen, Demenz auszulösen....na toll......bei Chemo wird das immer wieder in Studien untersucht....Vor der Behandlung hatte ich diese Probleme überhaupt nicht und bin auch nicht depressiv oder komme mit der Erkrankung nicht zurecht, aber diese Nebenwirkungen, die die Ärzte auch nicht wirklich ernst nehmen, machen mich langsam fertig, und wie ich so wieder arbeiten sollte (Krankengeld ist gerade ausgelaufen) weiß ich auch nicht....

Tja, also geholfen hab ich dir damit natürlich auch nicht, aber so weißt du wenigstens, dass du nicht alleine bist...

Liebe Grüße

Petra
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