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  #1  
Alt 01.12.2011, 10:07
mara43 mara43 ist offline
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Standard Kleidung nach Ablatio

Seit einigen Jahren trage ich nun den Prothesen-BH, ungern und hier gilt, man gewöhnt sich an manches nie. Wiederaufbau ist wegen massiver Strahlenschäden undenkbar.
Da ich immer wieder stationär in Kliniken bin, ist es mir peinlich, mit dem einseitigen Zustand mich zu präsentieren. Wie macht Ihr das?
Mara
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  #2  
Alt 01.12.2011, 11:14
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Kleidung nach Ablatio

Liebe Mara,
es tut mir leid, dass du dich nicht an den einseitigen "Zustand" gewöhnen kannst. Bei mir ging das relativ schnell, ich gehe auch immer ohne Prothese. Muss allerdings zugeben, dass ich mich z. B. beim Duschen im Schwimmbad auch eher zur Wand hin drehe, damit nicht gleich jeder auf meine Narbe schauen kann.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass medizinisches Personal, das weiß, dass mir da was fehlt, sehr feinfühlig damit umgeht. Eigentlich viel mehr, als ich das erwarte bzw. brauche. Die Physiotherapeutin deckte mich z. B. am Anfang immer zu.
Ich finde, das sollte auch normal sein, dass die Leute nicht erwarten, dass frau sich oben ohne bewegt als wäre nichts anders als es normalerweise sein sollte. Kann es sein, dass bei dir (bedingt durch die Prothese) einfach zunächst nicht bekannt ist, dass du nur eine Brust hast?
Auf jeden Fall würde ich dir empfehlen, immer darauf hinzuweisen und auch zu sagen, dass es dir unangenehm ist. Zu den meisten Untersuchungen kannst du dann vielleicht ein T- Shirt oder wenigstens den BH anlassen. Krankenschwestern und Ärzte sehen das öfters, die denken sich garnix dabei. Ich sage mir immer, andere haben vielleicht andere hässliche Narben, sind zu dick oder zu dünn, haben Hautkrankheiten oder sonstwas - keiner kann etwas dafür, wie er/sie ohne Kleider aussieht! Wenn ich in der Sauna die Speckrollen oder Bierbäuche von manchen Männern seh (*läster*) denke ich - auch nicht schön, und ich soll mich genieren??? Nein!
Ich weiß, es nützt nichts zu wissen, dass es noch viel schlimmere Sachen gibt. Aber als mich nach meinem letzten Arztbesuch eine Frau ansprach, die nach einem Gehirntumor sehr entstellt war, wir uns unterhielten, und sie am Schluss meinte "das hat mir jetzt so gut getan, dass Sie mir einfach in die Augen geschaut haben" - da dachte ich mir "mein Gott, und da habe ich ein Problem mit nur einer Brust?????"

Viele Grüße, und - wie gesagt - sag es, dass es dir unangenehm ist, vielleicht ist das den Menschen, die dauernd damit zu tun haben, nicht klar!

Calypso
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  #3  
Alt 01.12.2011, 11:57
Nov06 Nov06 ist offline
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Standard AW: Kleidung nach Ablatio

Liebe Mara,

mir gehts genauso wie dir, ich kann meinen einbrüstigen Zustand einfach nicht aushalten, hatte auch schon einen Aufbau, der aber, vermutlich wegen Strahlenschäden, schief ging.
Ich nehme meinen Prothesen-BH nur im Bett ab, putze mir die Zähne mit BH, damit ich das Elend nicht im Spiegel sehen muss, nur beim Duschen bin ich nackt, ansonsten habe ich immer was an.
Nun plane ich den nächsten Aufbau, der hoffentlich funktioniert.

Liebe Calypso,
Hut ab! Ich beneide dich um dein Selbstbewusstsein, bei mir ist seit 5 Jahren Schluss mit Sauna, Gemeinschaftssport, Schwimmbad und Co (außer bei REHA), ich zieh mir jetzt am liebsten Rollkragenpullis und hochgeschlossene Sachen an, ich hab mein Selbstbewusstsein total verloren mit der Ablatio und früher war ich selbstbewusst!

l.G.
Kirsten

Geändert von Nov06 (01.12.2011 um 11:58 Uhr) Grund: Fehler
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  #4  
Alt 01.12.2011, 12:45
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Kleidung nach Ablatio

Hallo Kirsten und Mara,
das tut mir alles so schrecklich leid. Das schränkt ja Eure ganze Lebensfreude total ein. Als wenn es sonst nicht schon schlimm genug wäre!
Ich glaube nicht, dass das so wirklich viel mit Selbstbewusstsein im allgemeinen zu tun hat. Ich bin nämlich nicht besonders selbstbewusst. Eher ein bisschen "wurschtig" wie man hier im Süden sagt.
Wobei, grade habe ich mir zum ersten mal überlegt, was das Wort "selbstbewusst" eigentlich im Wortsinne sagt. Nämlich dass man sich selbst bewusst ist, wahrnimmt.
Es ist so unnötig, das Ihr Euch so schlimm fühlt! Spruch meines Gyn: Ihr seid doch Frauen mit Brust und nicht Brüste mit Frauen hinten dran! Ich würde Euch so gerne helfen, weil ich gemerkt habe, wie viel leichter es ist, wenn man sich einfach so akzeptiert wie man ist. Ich wünsche mir auch ganz oft ein normales Leben, und ich bin auch ganz oft traurig. Aber das kommt dann von innen. Von außen hat mir doch keiner vorzuschreiben, was schön ist und was nicht. Wenns einer nicht schön findet, soll er wegschauen.
Die Brust ist doch nicht meine wichtigste Eigenschaft!!!
Was mir sehr geholfen hat, war die Reaktion meines Sohnes (18 Jahre, wollte nach der OP die Narbe sehen und meinte "und deswegen hast du so einen Aufstand gemacht?") und die Reaktion meines neuen Partners (er wusste es, aber ohne Kleider ist es natürlich noch mal was anderes. Er sagte :ich hab mich in eine Frau verliebt und nicht in eine Brust")

Warum ziehst du denn nur Rollkragenpullis an? Geht die Narbe so weit rauf? Ich vermeide halt allzu enge T-Shirts, ein schönes Dekolleté hatte ich eh noch nie, weil meine Schlüsselbeine so vorstehen. Also vermisse ich die ausgeschnittenen Sachen nicht. Und es ist erstaunlich, wie wenigen Leuten die Einseitigkeit überhaupt auffällt. Anscheinend hauptsächlich Männern, die den Frauen als erstes auf den Busen gucken. Na, anscheinend sehen sie bei mir erst andere Dinge. Und es bleibt ja auch noch genug übrig, was auch schön anzusehen ist!!!!!

Liebe Grüße

Calypso
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  #5  
Alt 01.12.2011, 14:30
mara43 mara43 ist offline
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Standard AW: Kleidung nach Ablatio

Vielen Dank Calypso und Kirsten!!
Ich hatte nicht erwähnt, dass es hier nicht um das medizinische Personal geht, die sind allermeistens diskret und einfühlsam. Aber was mache ich bei Besuchern, bei mir und meiner Zimmermitpatientin? Da die noch vorhandene Brust merkbar ist fällt die "leere" Seite wirklich auf. T-Shirts und Nachthemd bzw. Schlafanzug sind da für mich nur eine Notwendigkeit und die Bettdecke stets bis unters Kinn hochziehen ist auch doof.
Meine leichten Tops und Sommerkleider mussten alle in den Kleidersack, da das Grübchen in der Mitte weg ist, fällt es trotz BH auf und die Narbe ist wirklich sehr deutlich vom Brustbein bis unter die Achsel.
Trotz allem wünsche ich eine schöne Adventszeit!
Mara
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  #6  
Alt 01.12.2011, 14:40
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Kleidung nach Ablatio

Hallo Mara,
ich kann Dich sehr gut verstehen.
Ich selber war nur kurzzeitig einseitig und trotz dem ich auch noch andere "Hingucker" habe und auch genügend Selbstbewußtsein,war mir das sehr unangenehm.So sehr,dass ich niemals ohne Prothesen-BH herumgelaufen wäre.
Das hat was mit Symmetrie und Harmonie zu tun,weniger mit Selbstbewußtsein.
Es ist nunmal alles am Körper symmetrisch angelegt,da fällt das einfach auf!
Komme direkt aus der Reha,da gab es etliche abladierte Frauen.Ich habe keine ohne Prothese oder Aufbau gesehen-von daher ist es m.M.n. völlig normal,dass einen selbst das stört.
Ich würde einen bequemen Sport-Bh tragen,auch unter dem Nachthemd und die Prothese einlegen.Das fällt niemanden auf und Du fühlst Dich einfach wohler damit.So habe ich das gemacht und bei einem bequemen BH merkst Du das nicht mal.
Meine Meinung dazu.
LG,Jule
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  #7  
Alt 01.12.2011, 14:45
Benutzerbild von Assist
Assist Assist ist offline
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Standard AW: Kleidung nach Ablatio

Ich konnte mich nach meiner Ablatio nicht an diese "schöne Wäsche" gewöhnen und fing an zu basteln. Der bekannte Kaffeeröster hat öfters mal BHs im Angebot, die "doppelwandig" sind. Ich habe probeweise in eine Seite ein kleines Loch geschnitten und die Prothese eingesetzt und es hat funktioniert. (Körbchengröße C)

Meinen Badeanzug habe ich auch gebastelt. In einen Neckholder, bei dem der Brustbereich hinten zusätzlich geknotet wird, habe ich ein BH-Teil eingenäht, das die Ephitese hält. So kann nichts verrutschen, das Ding ist aber normal geschnitten und mittlerweile Nordsee und Whirlpool erprobt!

Jetzt bin ich schon wieder einen Schritt weiter. Aus dem dicken Vlies, dass man nach der Ablatio als Verband bekam (ich habe eine neue Rolle mit nach Hause bekommen) - habe ich mir mehrlagig eine Vliesephitese gebastelt und in einen Baumwoll-BH des Kafferösters eingesetzt. Das ist bequem und natürlich.

Übrigens, ich kann überhaupt nicht nähen. Ich mach das per Hand mit Schulmädchen-Stichen.
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  #8  
Alt 01.12.2011, 15:03
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Kleidung nach Ablatio

Hallo Jule,
das kann ich nicht bestätigen. Ich kenne inzwischen mehrere Frauen, die trotz Ablatio "ohne" gehen, mindestens in der Freizeit. In der AHB wahren wir zu Viert. Und ich finde das auch gut, denn es ist einfach nichts, was man verstecken muss!!!

Zum Gefühl: Einen gefühlten Unterschied zwischen mit und ohne Epithese konnte ich wahrlich nicht feststellen, denn eine Epithese fühlt sich genauso unsymmetrisch an. Ich fand es auch am Anfang schrecklich, lief nur mit herum, allerdings nur draußen. Aber irgendwie hab ich mich daran gewöhnt, d. h. mein Körpergefühl hat sich mit der Zeit normalisiert. Jetzt fällt es mir garnichtmehr auf. Habe Körbchengröße B.

Ehrlich gesagt, finde ich es im Krankenhaus fast schlimmer, wenn die Kollegen zu Besuch kommen und mich im Schlafanzug sehen, als dass sie mich nun täglich einseitig "ertragen" müssen. So unterschiedlich können Gefühle sein!

Ich will hier auch niemandem reinreden, es erschreckt mich nur, dass viele Frauen (leider!) so sehr darunter leiden müssen. Und ich hoffe, dass wenigstens ein paar von ihnen so weit kommen können, dass es ihnen nicht mehr peinlich ist! Denn das ist es wirklich nicht.

Fürs Krankenhaus kann man ja auch die weichen Epithesen nehmen, die man am Anfang bekommt wenn die OP noch frisch ist. Ich hab die auch zum Joggen benutzt - einfach in den Sport- BH gesteckt. Eigentlich kann man die in jeden BH stecken, und sie stört nicht so wie das Silikonteil.
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  #9  
Alt 01.12.2011, 17:07
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suze2 suze2 ist offline
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tja, also ich habe beschlossen, keine prothesen zu tragen, allerdings fehlen mir beide seiten.
bin schon traurig, wenn ich mich ansehe, aber das ist ja normal. vor 2 wochen hatte ich meine beiden sorgenkinder noch...

mal sehen, wie ich es schaffe. ich hatte einen großen busen, sodass natürlich allen, die mich kennen, sicher was auffällt. angst machts mir schon. aber ich bin wild entschlossen, weil ich mir halt gar nicht vorstellen mag, eine prothese zu tragen.
ich hab schmale hüften und eigentlich passt es zu mir, flach zu sein, aber, naja... es wird sich zeigen.


alles liebe und gute wünsche an euch!
suze
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  #10  
Alt 01.12.2011, 17:23
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ängel ängel ist offline
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Standard AW: Kleidung nach Ablatio

Ich musste neulich das erste Mal zur Mammo und das war mir schon komisch.
Hab mir dann gesagt, du bist nicht die erste, die die hier so sehen, also runterschlucken.
Ich gehe auch täglich, auch hier zu Hause, mit Protese.
1 Jahr muss ich noch warten bis ich nachfragen kann ob ein Aufbau in Frage kommt, hatte auch starke Strahlenschäden.
Mara, sieh es mit Stolz was du durchgemacht hast. Und zeige deinen Stolz.
Aber das ist nicht so einfach. Neulich sass ich nach dem Baden im Schlafanzug als der Nachbar kam. Mein erster Gedanke war auch: Oj, ! Und dann dachte ich, naja, ist nun mal so.
__________________
Ängel
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  #11  
Alt 01.12.2011, 21:00
Nov06 Nov06 ist offline
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Hallo Calypso,

ja warum Rollkragenpulli, naja...wenn man sich mit normalem Ausschnitt mal ungünstig bückt, dann gewährt man schon Einblick auf das nicht vorhandene Dekolleté, selbst bei recht geschlossenen Pullis passiert das und immer kann man sich nicht bewusst bücken mit nach hinten gestreckten Armen.
Man ich sehne BEAULI herbei, hoffe meine Krankenkasse kommt mal endlich zu Potte, BEAULI ist fast das Einzige was noch an Aufbaumöglichkeiten bei mir geht. Vielleicht wird dann wieder alles besser.
Vorerst muss ich dann halt noch die Prothese tragen, ich hab mich aber ziemlich dran gewöhnt, ich bemerke sie kaum, wenn ich angezogen bin, ist eigentlich alles in Ordnung, nur nackt kann ich mich absolut nicht mehr leiden und das wirkt sich natürlich auch auf meine Beziehung aus.

l.G.
Kirsten
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  #12  
Alt 02.12.2011, 10:50
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Kleidung nach Ablatio

Hallo suze,
deine Einstellung ist toll! Ich denke, wir schlankeren Frauen tun uns auch etwas leichter ... Und "traurig" - ja, das ist es auch bei mir. Aber damit kann ich umgehen, während so ein dauerhaftes Unwohlfühlen bestimmt schlimm ist.
Und ich habe noch der Vorteil, dass ich auch vorher nie so weit ausgeschnitten gegangen bin, dass man da oben irgendwie reingucken konnte.

Ich habe gemerkt, dass mit jedem mal, das ich ohne irgendwohin gegangen bin, mein Stolz gewachsen ist. Um im Schwimmbad zu duschen, habe ich fast ein ganzes Jahr gebraucht - aber jetzt macht es mir kaum noch was aus. Bei mir wissen eigentlich fast alle Leute von meiner Krankheit, ich war ja wochenlang krank geschrieben - da hab ich schon gesagt, warum.
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch vor der unausgesprochenen Frage Angst "hat sie noch, oder hat sie nichtmehr". So muss niemand überlegen (oder fragen, was sich viele Mitmenschen nicht trauen) - man siehts.

Am meisten nerven mich die BHs, es gibt praktisch nur vorgeformte, und die schlagen dann Falten, sitzen schief etc. Habe noch keine befriedigende Lösung gefunden, außer einem Modell, das dan der abladierten Seite eng anliegt. Leider ist es kein besonders reizvolles Teil.

@ Kirsten - wie traurig, dass es auch noch deine Partnerschaft belastet. Geh einfach davon aus, dass dein Partner vielleicht traurig ist, aber im Endeffekt ist er doch froh, dass es DICH gibt! Meiner (bin aber erst mit ihm zusammen, seit ich einseitig bin) hat mal gesagt, dass es ihm immer irgenwie weh tut, aber dass er glücklich ist, dass er mich kennengelernt hat und mein Äußeres so nimmt, wie es ist, weil mir diese OP zusätzliche Zeit zu leben gegeben hat. Männer können da halt schlecht drüber reden, dabei könnte uns das so viel helfen! Bin froh, dass ich so ein sprechfähiges Individuum erwischt habe. Aber wenn man merkt, dass der Partner den Körper so annimmt wie er ist, fällt es einem auch selbst leichter!

Geändert von gitti2002 (02.12.2011 um 11:48 Uhr) Grund: PN
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  #13  
Alt 02.12.2011, 11:10
mara43 mara43 ist offline
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Ich bin froh, dass auch andere Frauen da Probleme haben.

An Jule: Den BH unter der Nachtwäsche hätte ich angezogen, wenn das gegangen wäre. Aber da ich durch Strahlenschäden Wundstellen habe, die laufend versorgt werden mussten oder mit diesen ganzen Kabeln wegen Herzproblemen versorgt war, konnte ich jeweils nichts drunter anziehen.

Dieses Symetriedenken ist sicher auch dabei. Ich würde z. B. nie einen zipfeligen Rock anziehen oder ein einseitiges Kleid, ich dekoriere auch symetrisch ...

Danke, dass ihr da Verständnis zeigt. Meine Freundinnen meinen ich solle froh sein, dass ich noch lebe aber die haben auch nichts.
Viele Grüße, Mara
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  #14  
Alt 02.12.2011, 11:32
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suze2 suze2 ist offline
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Zitat von Calypso Beitrag anzeigen

Wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch vor der unausgesprochenen Frage Angst "hat sie noch, oder hat sie nichtmehr". So muss niemand überlegen (oder fragen, was sich viele Mitmenschen nicht trauen) - man siehts.
ging mir nach meiner ersten erkrankung auch so. ich sagte: ich hatte Bk, und mein gegenüber blickte nach unten, um zu schauen, ob da noch was ist. damals war ja noch was. man sah nix und meine gegenüber waren beruhigt und dachten "so schlimm kanns ja nicht gewesen sein".
vielleicht hab ichs mir aber auch nur eingebildet. ich war natürlich sehr sensibilisiert.

ich denke mir, das schlimme ist ja nicht nur der verlust der brust, sondern, für mich, dass die menschen natürlich wissen, "es war krebs". und da alle menschen angst vor krebs haben, erschrecken sie doppelt.

trotzdem werde ich keine prothese tragen. muss aber sagen, dass mein partner absolut hinter mir steht und auch sehr "selbstverständlich" mit mir und den wunden/narben umgeht (die erschrecken mich schon auch).
ich denke, ich bin ohne busen geboren. und ich werde ohne busen alt. so tröste ich mich.

@kirsten: bei mir hat die erkrankung insofern etwas an der beziehung und der sexualität geändert, als ich - ich kann es nur so sagen - irgendwie das vertrauen in meinen körper zum teil verloren habe. ich bin weniger entspannt, das meine ich, und wenn ich entspannt bin, kann es schon nal sein, dass der eine oder andere angstgedanke aufkommt. ist also alles etwas weniger locker.
schade, aber wir versuchen halt, auch damit einen umgang zu finden.

@calypso: ja im schwimmbad duschen. und im sommer auf meinen gleibten FKK strand gehen. das hab ich mir zum ziel gesetzt.

@mara: also deine freundinnen würde ich mal ein wenig an den ohren ziehen, denn sehr sensibel ist das nicht. ich denke mir, es ist für eine jede von uns eine tiefe verletzung, auch seelisch, und körperlich sowieso. dass man darunter leidet, ist doch eigentlich ganz klar. natürlich bist du froh dass du lebst und deine freundinnen wohl mit dir, aber dass man so einen verlust erstmal verkraften muss, ist doch ganz klar.

wünsche euch das beste
suzie
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  #15  
Alt 02.12.2011, 11:50
frollein frollein ist offline
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Ich finde es sehr traurig, dass so manche mit ihrem Körper dermaßen hadert. Frage mich, wievieles geht euch an Lebensgenuss und Lebensfreude verloren.!?

Und ja, ich denke wir können froh sein am Leben zu sein, wievielen ist es nicht vergönnt!
Die Freundinnen die heute vermeintlicherweise nichts haben, können morgen in einer ähnlichen oder gar schlimmeren Situation stehen. Wir wissen nicht was Ihnen in Ihrem Leben an Schicksal bevorsteht. Einst war auch ich solch eine Freundin, die auf der Seite der Gesunden stand. Heute stehe ich auf der anderen Seite, der Seite der Erkrankten und stehe zu meinem veränderten Körper.

Vor einigen Tagen habe ich einen Artikel gelesen in dem es um unsere Gedanken ging und um die Frage: sind wir Herr unserer Gedanken oder doch eher der Gedanke unser Herr? Ich lass den einfach mal so stehen.

Jetzt hatte ich "nur" eine Teilamputation, kleide mich dennoch etwas anders im Sommer da ich heute Spezialwäsche trage.
Ich schäme mich nicht für meinen Körper. In keinster Weise! Das war eine der ersten Aufgaben die ich an mich gestellt habe: mich aussöhnen mit mir, meinem veränderten Blick des Frauseins, dem für mich veränderten Weltbild. Ich bin nicht perfekt - ich bin mir jedoch meiner als Frau sicher...trotz wesentlich kleinerer Brust und großer Narbe. Na und?

Wenn manches für euch so schlimm ist, versucht neue Wege zu gehen. Zieht zipfelige Röcke an im übertragenen Sinn, söhnt euch aus, kickt euch in eine andere Richtung, besucht Seminare zur Körpererfahrung, haut auf die Pauke um gehört zu werden. Wenn wir es verstehen uns selbst zu lieben oder so anzunehmen wie wir sind, strahlen wir das aus und bekommen dies zurück! Da bin ich mir ganz sicher...

Suzie: ich finde es bwunderswert wie du und dein Partner mit deiner erneuten Erkrankung umgehen...da spricht ganz viel durch die Zeilen!

Geändert von frollein (02.12.2011 um 11:56 Uhr) Grund: PS
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