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Prophylaktische Mastektomie
Hallo,
ich bin neu hier im Forum und hoffe auf Informationen und Tipps. Ich bin 54 Jahre alt und hatte vor 22 Jahren Brustkrebs (brusterhaltende OP mit Bestrahlung und Chemo). Meine Mutter und meine Tante (Zwillingsschwester meiner Mutter) sind beide an Brustkrebs verstorben. Bei mir wurde nun das mutierte BRCA1-Gen entdeckt. Im genetischen Gutachten ist ein Risiko von 63 % angegeben, dass ich wieder an Brustkrebs erkranken könnte. Der Arzt hat eine prophylaktische Mastektomie empfohlen. Heute hatte ich nun einen Termin beim Gynäkologen. Dieser meinte, das Risiko wäre wesentlich geringer und eine intensivierte Vorsorge ausreichend. Nachdem ich mich seit Wochen mit diesem Thema beschäftigt und zu dieser Maßnahme entschlossen hatte, bin ich nun total verwirrt. Ich möchte diesen ganzen Zirkus einfach nicht nochmal durchmachen müssen. Die vorsorgliche Eierstock- und Eileiterentfernung werde ich demnächst durchführen lassen. |
#2
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AW: Prophylaktische Mastektomie
Hallo,
ich bin 2011 im Alter von 33 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Meine Mutter starb vor 10 Jahren an Brustkrebs, eine meiner Tanten ist ebenfalls daran erkrankt und eine andere Tante bekam Eierstockkrebs. Mir wurde nach Chemo, BE Op und Bestrahlungen der Gentest angeraten. Wie bereits erwartet: "BRCA 1". Im Januar 2013 folgte dann eine Mastektomie mit Wiederaufbau, die Eierstöcke stehen noch an. Meinerseits kann ich nur sagen, dass ich nach der Op etwas ruhiger geworden bin, es wurde ein schönes Ergebnis erzielt (wurde aber durch zwei Brustzentren und super Ärzten betreut), ich möchte die ganzen Therapien und Ängste auch nicht mehr durchmachen. Meine Cousine wurde auch getestet und bekam ein ähnliches Ergebnis genannt. Sie ist zuvor aber noch nicht erkrankt, tut sich mit den Entscheidungen, wie es weiter gehen soll, sehr schwer. Meine Meinung ist, jeder muss für sich selbst entscheiden! Für mich ist es gut so, wie es jetzt ist. Hatte große Angst vor der Mastektomie, viele sagten: " Du bist so stark, das ist für dich doch ein Spaziergang." So war und ist es nicht, bei mir sind vor und auch nach der Op einige Tränchen geflossen, aber jetzt ist es ok. Ich wünsche dir viel Kraft bei deiner Entscheidung und alles, alles Gute!! Liebe Grüße Dinana P.S.: Du machst mir so viel Mut: 22 Jahre liegen schon hinter dir!! Das will ich auch schaffen |
#3
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AW: Prophylaktische Mastektomie
liebe schembi, diese frage ist ganz einfach zu beantworten. wenn du meinst, du schaffst es psychisch, dich jahr für jahr einer intensivierten vorsorge zu unterziehen, dann mach das. sei dir aber auch darüber im klaren, dass WENN etwas entdeckt wird, egal wie klein, wieder eine behandlung ansteht, mit allem drum und dran. die ärzte haben gut reden. klar, es gibt immer therapien und sie selbst sind ja erstmal nicht betroffen ... ich bin nicht BRCA, habe mich trotzdem aus familiären gründen für eine bds. mastektomie 3 1/2 jahre nach der diagnose entschieden. die OP habe ich nie bereut, im gegenteil. ich bin einfach nur froh, obwohl mir diese entscheidung sehr sehr schwer gefallen ist. keiner der ärzte hat mir dazu geraten. aber als meine entscheidung stand, da habe ich viel unterstützung von ihnen erfahren. wenn du nach meinungen fragst, bei BRCA würde ich nicht lange fackeln.
susann |
#4
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AW: Prophylaktische Mastektomie
Hallo Schembi,
auch ich erhielt im Januar 2012 die Diagnose BRCA1 (aber noch nicht erkrankt). Da ich mehrere Familienangehörige an Eierstockkrebs habe dahinvegetierien sehen, habe ich nicht lange gezögert: in einer OP Mastektomie und Eierstöcke weg. Wiederaufbau will ich nicht, denn jede OP und Narkose ist ein Risiko, außerdem definiere ich mich nicht über meine Brüste oder Schönheit. Das ist aber bei jedem anders. Ich denke, dir fällt die Entscheidung leichter, wenn du nochmal darüber nachdenkst, ob du dir eine Chemo etc erneut antust.... Außerdem ist 67% ziemlich hoch. Die OP selbst ist ja nicht schlimm, ich habe 20 Tage nach dem Eingriff schon wieder Tennis gespielt. Schmerzen habe ich keine gehabt. Bin froh, diese tickenden Zeitbomben los zu sein. Lass dich aber nicht von den Ärzten verunsichern, höre auf deinen Bauch - dein Arzt leidet nicht, wenn du nochmal erkrankst, im Gegenteil, dann kommt wegen der Chemo richtig Kohle ins Haus.... Pass auf dich auf Andrea |
#5
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AW: Prophylaktische Mastektomie
Hallo ihr Lieben,
ich möchte jedoch anmerken, dass auch die prophylaktischen OP's nicht 100pro vor einer Wiedererkrankung schützen Ich für meinen Teil würde jedoch soweit alles tun, um mein Risiko zu minimieren - auch bevor die BRCA1-Mutation bei mir festgestellt wurde, hatten sie mir ein Risiko von fast 98% errechnet - das macht schon Angst. Die beidseitige Mastektomie hab ich nach meiner Erkrankung durch und nachdem im Juli diesen Jahres endlich das Genergebnis vorlag, habe ich auf Anraten nun noch meine Mamillen "geopfert" - durch den Aufbau mit Silikon sind jedoch die Nähte aufgeplatzt und nun müssen die "Löcher" langsam von außen zuheilen - nicht schön und wie mal nen Aufbau aussehen soll/kann - ich hab echt noch keinen Plan, angedacht hatten sie es so schön (schon Nippelchen genäht usw.) - naja, ich will nur sagen - man muss so oder so mit den getroffenen Entscheidungen GUT leben können. Ich würde es jederzeit wieder machen, nur meine Eierstöcke behalte ich noch vorerst (noch keine Kinder, aufgrund meines verschandelten Körpers lass ich derzeit aber auch keinen an mich ran und jo, alles nicht so einfach wenn man sich mit den Nachwirkungen so befasst - die werden jedenfalls nun vierteljährlich per Ultraschall untersucht und sollen definitiv VOR der empfohlenen 40Jahre-Altersgrenze raus). Guck mal bissl durch's Forum - gibt einige Thread's schon zu dem Thema... Liebe Grüsse, Eileen |
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