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  #1  
Alt 15.12.2010, 21:50
Marylou56 Marylou56 ist offline
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Standard Plötzlicher Krampfanfall, was kann das bedeuten?

Hallo,
ich bin überwiegend als stille Mitleserin in diesem Forum unterwegs. Viele Beiträge haben mir und meinem Lebensgefährten schon in unserer Situation weitergeholfen.
Die Mutter meines Lebensgefährten ist an einem nicht kleinzelligen Lungenkrebs erkrankt. Sie wurde im Mai 2010 operiert.Anschließend erfolgte eine AHB, die sie auch einigermaßen gut überstanden hat. Aber es gab keine Chemo, oder Bestrahlung, auch keine Medikamente, nichts..
Ich muß dazu sagen, sie ist bereits 86 Jahre alt und schwer zuckerkrank, leidet auch an beiden Augen unter der feuchten Makulageneration, so das sie nur noch etwas auf einem Auge sehen kann.
Nach der OP ist sie mehrmals ins Zuckerkoma gefallen, wir haben sie im letzten Moment gefunden. Doch sie erholt sich einfach nicht mehr richtig, hat Probleme beim Laufen, ist schwach, schläft sehr viel...
Außerdem klagt sie über Schwindel und starken Kopfschmerzen. Sie kann sehr argressiv werden, man muß aufpassen wie man mit ihr redet.
Da sie sich noch selber versorgen will( läßt niemanden an sich heran) haben wir das Bad etwas umgestaltet, unter anderem haben wir einen Wannenlifter eingebaut.
Genau diesen hat sie benutzt, dabei hat sie wohl einen Krampfanfall bekommen. Sie meinte aber, sie hätte einen elektrischen Schlag von dem Gerät bekommen. Habe genau bei ihr nachgefragt, es war ein Zucken durch den ganzen Körper, etwa 3-4Min. Hinterher war sie total erschöpft und hat nur geschlafen. Mein Mann hat das Gerät untersucht, wir haben den Kundendienst nachschauen lassen, das Gerät ist o.k.
Ich habe ihr gesagt, das sie dringend zum Arzt gehen muß. Sie weigert sich hartnäckig. Es ist alles untersucht worden, sie ist operiert worden, ist somit wieder gesund und es ist nichts festgestellt worden, so ihre Ansage.

Wir sind in großer Sorge, ich habe auch den Verdacht, das es sich um Hirnmetastasen handeln könnte.
Erschwerend kommt noch hinzu, die behandelnde Ärztin, eine Diabetelogin,meinte das könnte immer wieder passieren und hat ein Mittel gegen Kopfschmerzen und Schwindel verschrieben.

Was sollen wir nur tun, könnte meine Befürchtung zutreffen?

Schönen Abend noch, Gruß von Mary
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  #2  
Alt 15.12.2010, 22:11
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Registriert seit: 23.02.2005
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Beiträge: 2.004
Standard AW: Plötzlicher Krampfanfall, was kann das bedeuten?

Hallo Mary,
natürlich können Deine Vermutungen zutreffen.
Krampfanfall hört sich in dieser besonderen Situation nach Hirnmetastasen an, aber ohne ein MRT werdet ihr es nie genau wissen.
Und da kommt dann die Frage, wollt ihr es wissen mit allen Konsequenzen ?
Wenn Hirnmetastasen entdeckt werden, werden die Ärzte diese auch behandeln wollen.

Ich weiss nicht, ob man es nicht besser gut sein lassen soll.
Überleg doch mal, 86 Jahre !
Und sie will doch gar nicht mehr krank sein, will nicht mehr behandelt werden.

Ich würde sagen, macht Euch die Tage so schön wie möglich- und wenn sie dann in einem Krampfanfall wegbleibt, ist es doch gut.

Ich weiss dass es sich herzlos anhört, aber das soll es nicht.

Ich sehe aber auch, dass meine 52 jährige Schwester in einem ganz schlechten Zustand ist, nach der Bestrahlung und obwohl die Hirnmetastasen und der Lungentumor komplett weg sind.
Und die ist ziemlich fit im September in die Hirnbestrahlung gegangen.

Ausserdem gibt es bei Hirnbestrahlung massenweise Cortison, Cortison führt zu Blutzuckerentgleisungen,Notfalleinlieferung, Intensivstation,Krankenhausaufenthalten .

Du siehst, was ich an Deiner Stelle tun würde.
Ich würde sie in Ruhe lassen, ihr zeigen dass sie Euch lieb ist- macht Euch einfach noch eine schöne Zeit.
Und dann lasst sie gehen, wenn die Zeit gekommen ist.

Traurige Grüße
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #3  
Alt 16.12.2010, 21:42
Marylou56 Marylou56 ist offline
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Beiträge: 27
Standard AW: Plötzlicher Krampfanfall, was kann das bedeuten?

Hallo Moni,
vielen Dank für deine Zeilen. Es ist sehr hilfreich für uns eine neutrale Meinung zu lesen. Ich sehe unsere Situation jetzt von einer ganz anderen Seite und ich denke, es ist richtig so.
Wir sind von der Diagnose LK auch von einem Tag auf den anderen überrascht worden, waren über die Schwere der Krankheit nicht informiert. Ebenso wissen wir auch nicht viel über Hirnmetastasen. Warum bekommt man bei der Behandlung der Metastasen Cortison?
Heute habe ich mit ihr gesprochen, sie ist der Meinung ihr Schwindel kommt vom Kreislauf. Ich habe ihr gut zugeredet, sie in ihrer Meinung bestätigt.
So werden wir auch in Zukunft mit ihr reden, wir möchten sie nicht mehr belasten. Ich werde wie bisher, immer für sie da sein, ihr viel Zeit schenken, ich glaube das ist der richtige Weg.

Schöne Grüße von Mary
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  #4  
Alt 16.12.2010, 22:11
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Plötzlicher Krampfanfall, was kann das bedeuten?

Bei einer bestrahlung von Hirnmetastasen sind oft nicht nur die Hirnmetastasen das Problem, sondern ganz besonders die Schwellung, welche die Metastasen umgibt.
Um diese Schwellung wegzubekommen, wird mit Cortison gearbeitet, das Cortison entzieht dem Hirngewebe das Wasser.
Aber das Cortison ist eben bei einem Diabetiker auch gefährlich wegen der Zuckerentgleisungen.

Meine Schwiemu ist 89, bald 90.
Ist noch fit und selbstständig.
Ich würde ihr , wenn ihr irgendwas krebsiges zustossen sollte, wenn überhaupt....dann nur zu einer leichten eventuell Tablettenchemo raten.
Nichts, was sie von zuhause fernhalten würde.
Da wäre sie nur unglücklich.
Und in diesem Alter hat man denke ich auch keine Angst mehr im Leben was zu verpassen, hatte man doch ein langes langes Leben, die Kinder auf die Füße gestellt, kann ganz beruhigt gehen.

Schenkt ihr einfach noch eine liebevolle Zeit.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #5  
Alt 17.12.2010, 10:58
Marylou56 Marylou56 ist offline
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Standard AW: Plötzlicher Krampfanfall, was kann das bedeuten?

Jetzt weiß ich endlich wofür das Cortison gegeben wird. Sehe das jetzt auch ganz realistisch, man hat ihr nach der OP schon keine Chemo mehr gegeben, Gehirnbestrahlungen würde sie, so habe ich es verstanden, nicht überstehen.Das Cortison, was vielleicht etwas Linderung bringen würde, führt zu Blutzuckerentgleisungen. Das haben wir in den letzten Monaten schon einige Male erlebt. Es bleibt somit keine andere Möglichkeit ihr noch zu helfen.

Was mich noch beschäftigt ist die Frage mit den Krampfanfällen...Müssen wir damit rechnen, daß sie schlimmer oder häufiger werden? Oder handelt es sich um einen einmaligen Anfall, so wie etwa ein Kreislaufkollaps? Du siehst, ich bin absoluter Laie, traue mich aber zu fragen...

Gleich werde ich wieder zu ihr fahren, ein bißchen vorlesen...Mich belastet es schon, ihr immer zu sagen, es wird wieder besser, alles braucht seine Zeit...Komme mir vor wie ein Heuchler...
Wir haben uns auch entschlossen, sie so lange es eben geht, in ihrer Wohnung zu lassen ( 4x tgl. kommt Pflegedienst) es ist ihre größte Angst irgendwo untergebracht zu werden. Wie lange es noch möglich ist, ist fraglich...

Schöne Grüße von Mary
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  #6  
Alt 17.12.2010, 21:19
felice2007 felice2007 ist offline
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Beiträge: 87
Standard AW: Plötzlicher Krampfanfall, was kann das bedeuten?

hallo mary,

es tut mir leid, dass auch bei euch diese schreckliche krankheit zugeschlagen hat. meine ma hatte diese ebenfalls...

sie erlitt auch mal nen krampfanfall in meinen armen, daraufhin wurde sie total müde und schlief schmerzlos ein... ich rief sofort den krangenwagen nach nem gespräch mit dem behandelnden arzt. da kam sie nie wieder raus aus der klinik... sie bekam kramplösende mitteln aber ich habe öfters gesehen wie sie trotz morphium am krampfen war. natürlich hatte sie keine schmerzen dabei aber der anblick verfolgt mich wahrscheinlich bis an mein lebensende...

diese schreckliche krankheit verläuft irgendwie bei jedem gleich, nachdem was ich schon alles gelesen und gesehen habe...

ich wünsche euch alles erdenklich gute und viel kraft für die kommende zeit...

lg
alina
__________________
Meine über alles geliebte Mama 21.03.1957-10.02.2010
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