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Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Hallo,
im Februar 2012 erhielt ich die Diagnose Brustkrebs. Es folgten neoadjuvante Chemo, OP und Strahlentherapie bis Ende November 2012. Letzte Woche dann die Diagnose Rezidiv mit Metastasen in Lunge, Leber und Knochen. Wie lange ich noch Zeit habe kann mir keiner voraussagen. Man versucht jetzt das ganze einzudämmen mit Carboplatin, Gemcitabine und Avastin um mir ein bisschen Zeit zu verschaffen. Das schlimmste für mich ist das ich eine dreijährige Tochter habe die ohne ihre Mutter aufwachsen wird. Mir zerreisst es das Herz meine Tochter, meinen Mann und meine restliche Familie zurück lassen zu müssen. Wie kann man lernen damit umzugehen? Wir werden uns jetzt in psychatrische Hilfe begeben um meine Tochter darauf vorzubereiten. Aber kann man das? Was kann ich noch tun?
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Real Life - links Ponyhof - rechts - ich wähl den Ponyhof - |
#2
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Liebe Jingels!
Lass dich erst einmal drücken! Ich habe ganz erschrocken deine Zeilen gelesen. Mir fehlen die Worte. Eine therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen ist sicherlich ratsam. Trotzdem würde ich deiner Überschrift nicht zustimmen! Die Medizin ist doch mittlerweile so weit. Lg mertens |
#3
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Ich bin selbst Mutter eines 3 jährigen Jungen und habe seit Januar ein Rezidiv mit Befall des Brustbeins. Meine ED ist auch erst kurz her und mir fiel es wahnsinnig schwer wieder eine neue Therapie zu starten. Der Blick in die Zukunft war auch nicht immer der Beste. Dennoch vertraue ich auf die Medizin und auf meinen Kampfesgeist.
Gib den Mut nicht auf, du musst kämpfen, gerade weil du ein so kleines Kind hast. Ich würde deine Überschrift auch nicht so akzeptieren. Lass dich drücken - Gib dich nicht auf - LG Ulrike |
#4
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Vielen Dank für die lieben Worte. Ich versuche ja auch stark zu sein und das beste aus der Zeit zu machen die einem noch bleibt. Aber das gelingt einem nicht immer. Tag für Tag plant und spricht man auch unbewusst über die Zukunft. Eine Zukunft, in der ich nicht mehr da sein werde. Ich werde die Pubertät, den ersten Liebeskummer, den Führerschein, den 18ten Geburtstag usw. nicht mehr miterleben. Das macht mich unendlich traurig, wo ich doch immer für meine kleine Tochter da sein wollte. Ich habe mir so lange eine kleine Tochter gewünscht und jetzt kann ich sie nicht aufwachsen sehen. Darüber bin ich einfach unendlich traurig. Ich werde hoffentlich lernen mit dieser Diagnose klar zu kommen und irgendwie weiter zu kämpfen.
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#5
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Einen lieben Tag für dich, liebe Jingels,
und einfach erst einmal auch von mir eine ganz liebe Umärmelung. Deine Verzweiflung, deine Hilflosigkeit und Traurigkeit kann ich durch deine Worte spüren. Es ist keine so schöne Situation. Und jeder, der Betroffene ist, vermag sich da ein wenig in dich hinein zu versetzen. Doch trotz allem oder gerade trotz allem, lass den Kopf nicht hängen. Nein. Auch ich hatte 2010 eine ganz beschissene Diagnose: Metastasen in/an Leber, Bauchfell, Bauchnetz, Lungenhäutchen, Lunge und Knochen und heute, meine liebe Jingels, bin ich fast Befundfrei, bis auf den bisserl Rest in den Knochen ist ALLES weg. So habe ich mir vor kurzem den 2. Lendenwirbel bestrahlen lassen – war die letzte Schwachstelle, und sehe sehr positiv in meine Zukunft. Was ich dir damit sagen möchte ist, dass es auch Wunder gibt. So ist für mich persönlich meine eigene Einstellung zum Leben, zum Hiersein und Erleben für den Verlauf der Krankheit äußerst wichtig. Ich hatte mich damals, 2010, für das Leben entschieden, dafür, dass mein Glas noch halb voll ist und nicht halb leer und ich habe so einige Dinge neben der Schulmedizin ausprobiert. Und ja ich weiß, alles blöde Sprüche. Aber mir haben und helfen solche blöden Sprüche sehr. Dabei fällt mir ein, dass ich mir 2010 ein Bild gestaltet habe, auf diesem Bild habe ich die Dinge dargestellt, die ich unbedingt noch erleben will, die mir als ganz WICHTIG und WERTVOLL erschienen und diese Bild habe ich mir jeden Tag x-mal angesehen und sehe es mir immer noch an. Es hat mir Kraft gegeben und auch ein großes Stück Loslassen ermöglicht. Gut finde ich auch, dass ihr euch Hilfe gesucht habt und auch diese annehmt. Das wird euch allen Kraft geben. Gerne bin ich da, und wenn du Fragen hast oder „reden“ möchtest, dann schreibe mich an. Sei still in den Arm genommen Evelyn |
#6
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Hi,
auch ich habe mit Gänsehaut Deine Zeilen gelesen. Mein Kind ist auch erst 6. Eure Entscheidung für eine Therapie finde ich goldrichtig, das wird euch allen helfen damit umzugeehen! Aber was Dich betrifft, KÄMPFE, wie schon geschrieben wurde, es kann so viel getan werden. Auch wenn es jetzt ganz finster für Dich aussehen mag, kämpfe, hach, ehrlich gesagt fehlen mir die richtigen Worte. Andre vor mir haben schon alles geschreiben was ich sagen möchte. Ich bin kein Mensch der großen Worte! Fühl Dich umarmt und ich schicke Dir einen Bündel Kraftstrahlen mit viel Sonne Gruß Monika |
#7
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Seufz... ein noch sehr junges Kindchen.
Meine waren da schon groß und trotzdem hatte ich irgendwie das Bedürfnis, etwas zu hinterlassen, falls... Also habe ich für jedes Kind ein persönliches "Mama-Andenkenbuch" angefertigt. Liegen zwar immer noch in der Schublade, aber wenn... dann weiß ich, dass sie es erhalten werden. Vielleicht auch eine Option für dich??? Und ja: Natürlich stirbt die Hoffnung immer zuletzt, aber es ist nicht immer leicht, optimistisch zu bleiben. Leider! |
#8
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Liebe Jingels,
Ja... es ist im ersten Moment ein Schock...ein unfassbares Unglück...man fühlt sich wie betäubt.... Ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst, habe ich doch selber vor 1, 5 Jahren die Diagnose rießige Lebermetas, Knochenmetas und multiple Lungenmetas bekommen....mit 39 Jahren.... Meine erster Ausspruch war...oh Gott die Kinder...meine sind auch noch nicht so groß.... Im Formum habe ich etwas Kraft sammeln können und im Laufe der Zeit gelernt mit der Diagnose zu leben, versucht das Beste daraus zu....niemand kann sagen wie lange noch... Aber die Zeit die dir jetzt noch bleibt, die kann dir keiner nehmen...nutze sie...nutze jeden Tag... Du wirst sehen, mit der Zeit gelingt es einem zunehmend besser mit der Diagnose umzugehen....das wünsche ich dir...es nimmt nicht den Schmerz...aber es erleichtert den Umgang mit dem auferlegtem Schicksal... Es gibt hier viele starke Frauen, die trotz mieser Prognose schon sehr sehr lange leben...das sollte dir Mut machen.... Es klingt vielleicht paradox...aber mittlerweile kann ich sagen, dass die Zeit seit der Horrordiagnose mit eine der Schönsten meines Lebens ist....weil ich sie bewusster geniese,weil ich sie intensiver nutze und viele schöne Dinge erleben durfte. Vorher habe ich Zeit nicht so geschätzt wie ich es jetzt tue....ich sehe sie als Geschenk Gottes... Natürlich ist das nicht immer so...vor allem Nachts nicht....aber immer öfter Ich umarme dich ... Elaine |
#9
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Liebe Jingels, auch ich möchte mich einfach meinen Vorschreiberinnen anschließen. Du musst kämpfen und erst recht für deine kleine Tochter. Mein Sohn war 6 Jahre alt als ich die Diagnose bekam. Wir müssen unsere Kinder begleiten solange es geht und das schaffen wir auch.
Fühl dich fest in den Arm genommen Sibylle
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Im Leben geht es nicht darum gute Karten zu haben, sondern auch mit einem schlechten Blatt gut zu spielen. R L Stevenson |
#10
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Hi Jingles,
also, gestorben wird so schnell noch nicht. Es gibgt inzwischen wirklich viele Möglichkeiten. Wir haben einen 10-Jährigen Sohn (er war 1,5 bei der Erstdiagnose) und ich habe für ihn ein Buch mit meinem Leben geschrieben. Wir haben auch gemeinsam einen Erinnerungsbox gefüllt, das hat uns beide gutgetan. Hilfe haben wir auch bei der Flüsterpost bekommen, das ist ein Verein für Kinder krebskranker Eltern. Schaue mal rein. Ich wünsche dir viel viel viel Kraft für die kommende Zeit. |
#11
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AW: Ich werde bald sterben und habe eine dreijährige Tochter
Hi Jingles,
viele haben hier schon tolles geschrieben, møchte es nicht alles wiederholen . aber noch bist du da und keiner weiss, wann es vorbei ist. aber trotzdem antworte ich dir meine gedanken und erfahrungen zu deiner frage: als ich damals das erste mal den bescheid metastasen bekommen hatte (hat sich bei mir als falsche diagnose herauskristallisiert), habe ich als erstes mein testament in ordnung gebracht und dann diese schublade zu gemacht, hat mir sehr gut getan, zu wissen, dass alls geregelt ist. eine last war von mir abgefallen. meine wuensche klar und deutlich niedergeschrieben und damit aus meinem kopf raus. ausserdem habe ich geschrieben fuer meine kleine tochter, ich war bei meiner erstdagnose schwanger mit ihr, was ich mir fuer sie wuensche, wie lieb ich sie habe, was sie fuer mich bedeutet, was mit mir passiert usw. einige meiner inzwischen leider verstorbenen freundinnen haben erinnerungsboxen gemacht, mit fotos, einer haarstraehne von mutter und kind, kuscheltier und was einem noch so wichtig ist, ein spruch, ein gedicht, ein brief. eine rede zur konfirmation, zum schulanfang, zur hochzeit, usw. ich habe im letzten herbst dem sohn meiner vor 3 jahren verstorbenen freundin eine grosse schultuete gebastelt und sie ihm ueberreicht, so wie ich es seiner mama versprochen hatte. das sind nur beispiele, jedem ist etwas anderes wichtig fuer sein kind. ich wuensche dir viel zeit, schøne zeit, die du mit erinnerungen fuellen darfst. wer weiss, was die zukunft mit uns vorhat? liebe gruesse aus dem hohen norden, wurmi |
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