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Mama hat Darmkrebs mit Lebermetastasen
Hallo!
Meine Mutter (54) hatte Anfang 2013 eine Not-Op, da sie gar nicht mehr zur Toilette konnte und es wurde ihr der gesamte Dickdarm entfernt, da sie mehrere Tumore an unterschiedlichen Stellen hatte. Es wurde ein künstlicher Darmausgang angelegt, der bis heute besteht, aber zurück gelegt werden könnte. Sie musste noch einige Tage ins künstliche Koma gelegt werden, da sich Erbrochenes in ihre Lunge "verirrt" hatte und sie eine schwere Entzündung hatte...dann kam ein Krankenhauskeim dazu, daher dann 2 wöchige Isolation im KH....also ein ziemlich schwerer Weg....abgemagert auf 45 Kilo....Laufen nur noch am Rollator möglich. Sie hat eine Chemotherapie hinter sich gebracht...und gut gemeistert. Sie war so optimistisch...doch leider bekam sie vor ca. 14 Tagen leider die Nachricht, dass Lebermetastasen aufgetreten sind, die aufgrund der Größe inoperable seien. Also jetzt nochmal Chemo und Antikörpertherapie :-( Es ist für sie nicht leicht, da sie wirklich gerne am Leben bleiben möchte und dies auch ganz deutlich sagt. Meine Gefühle sind auch sehr konfus..es gibt Tage, da bin ich sehr traurig, dann gibt es wieder Tage, an denen ich alles sehr nüchtern und rational sehe. Wir haben eine sehr enge Bindung, obwohl ich mitlerweile meine eigene Familie habe, tel. wir 2x täglich. Da Schlimme ist, dass ich zugeben muss, dass es mir malnchmal zu viel wird über ihre Situation zu sprechen. Sie hat sich auch stark verändert, man kann nicht mehr die Gespräche mit ihr führen, die ich von früher kenne. Sie kann sich nichts mehr merken und ist auch nicht mehr so weitblickend wie vor der Erkrankung. Manchmal bin ich genervt von ihr und schäme mich dann auch dafür...ich würde es ihr nie sagen, aber vielleicht ist es auch einfach eine Überforderung. Vielleicht geht es anderen in diesem Forum auch so? Hat denn jemand Erfahrungen mit Lebermetastasen, die inoperabel sind? Gibt es da überhaupt eine Chance? Viele Grüße Natti |
#2
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AW: Mama hat Darmkrebs mit Lebermetastasen
hallo natti,
es tut mir leid, dass deine mutti auch diesen schweren kampf antreten musste! ich kann dich und deine situation gut verstehen - auch wir haben einen solchen familienzusammenhalt und haben täglich telefoniert obwohl wir auch alle schon eigene familien haben. aber ich finde es toll und es zeigt dass man interesse am leben der anderen hat. schämen brauchst du dich in keinster weise - es ist auch für jeden angehörigen eine harte zeit und die kostet eben manchmal auch nerven. das es dir dann innerlich leid tut zeigt doch das du ihre situation verstehst und es einfach nur die wut auf die krankheit ist, die dies mit deiner lieben mutti macht. ich glaube - nein ich weiß - das deine unterstützung deiner mama extrem hilft! zum thema lebermetas kann ich dir nicht viel sagen - ich wollte mich auch schon damit beschäftigen, aber da meine mutti neben der leber schon zu viele andere metas hatte war das alles sinnlos geworden . wichtig ist dass du dich weiter informierst und mehrere meinungen einholst - denn was heißt denn nicht operabel ? - nicht durch den operateur , nicht durch die methode oder generell? evtl. gibt es dafür auch spezialisten - ich hoffe da kommen noch hinweise aus dem forum. hier mal zwei "neuere" methoden von denen ich mir anfangs noch etwas erwartet hatte: http://de.wikipedia.org/wiki/Selekti..._Radiotherapie http://www.ndr.de/ratgeber/gesundhei...stasen100.html vielleicht sind das ja mögliche alternativen ? ich hoffe du bekommst noch viele gute hinweise oder auch einen spezialisten genannt ! ich drücke dir und deiner mutti die daumen ! viele liebe grüße stefan (sry fürs kleinschreiben - macht sich aber aufm ipad besser) |
#3
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AW: Mama hat Darmkrebs mit Lebermetastasen
Hallo Natti,
mach`dir keine Vorwürfe, mit dieser Ausnahmesituation ist doch jeder mal überfordert und am Limit. Mein Mann hatte 2011 Darmkrebs, erfolgreich operiert und angeblich ohne befallene Lymphknoten oder Metastasen und nun ist seine ganz Leber übersäht mit Metastasen und leider auch nicht operabel. Momentan würde sein Gesamtzustand eine OP auch gar nicht zulassen. Er wird immer weniger. Ich habe die Onkologin noch im Ohr bei unserem ersten Besuch: "Es ist nicht mehr heilbar, aber heutzutage auch kein Todesurteil mehr. Wir können die Krebszellen mit Medikamenten in Schach halten." Nun ja, darauf baut unsere Hoffnung auf. Der 3. Zyklus ist geschafft, wir haben noch keine aktuelle Verlaufskontrolle, aber momentan baut er sehr stark ab. Die Ärzte geben keine Prognose ab, man liest alles im Internet und macht sich damit verrückt. Was ich eigentlich sagen wollte: Ihr müsste Beide sehr viel Geduld miteinander haben und behutsam miteinander umgehen. Ich habe gestern am Rande meiner Kräfte auch weinend auf dem Bett gesessen, weil er mich "angefahren" hat; für sein Empfinden war ich wohl zu fürsorglich. Das richtige Verhältnis im Umgang miteinander zu finden, ist in so einer Situation noch schwieriger als im "normalen Leben". Sei nicht so streng mit dir! Alle Gute Marmot |
#4
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AW: Mama hat Darmkrebs mit Lebermetastasen
Hallo
@Marmot Zitat:
Ich gehöre auch zu den über fürsorglichen, möchte gerne über alles Sprechen alles machen und stoße dann oft an die Grenzen meines gegenüber und auch an meine. Eigentlich ist es ja Normal das man alles machen möchte um das "Unheil" abzuwenden oder? Nur ob es immer hilfreich ist? Wir sind Menschen die durch die Liebe zu einen anderen Menschen an ihre Leistungsgrenze und darüber hinaus gehen, da kommen schon mal Missverständnisse auf. @Natti Zitat:
Aber scheinbar ist es ein Schutz. Wichtig ist das du die Hoffnung und den Mut nicht verlierst. Das ist leichter gesagt als getan denn ich kämpfe auch darum beides nicht zu verlieren. Ich wünsche euch allen viel Kraft und Geduld, Hoffnung, Liebe und Frieden.
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. Rüdiger -------------------------------------------------- Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden. Wir werden Kämpfen! Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen. http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/ |
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AW: Mama hat Darmkrebs mit Lebermetastasen
Hallo Marmot, hallo Rüdiger
Danke für eure lieben und aufbauenden Antworten...jeder hier hat doch ein ganz schönes Päckchen zu tragen. Meine Mutter bekommt mitlerweile jede Woche Chemo und Avastin...es schlaucht ganz schön. Sie will kämpfen und ich finde das echt bemerkenswert. Für mich ist der Gedanke, dass sie es vielleicht nicht schafft unerträglich. Der Onkologe hat ihr gesagt, dass er sie nicht mehr von der Krankheit heilen kann...ich bin realistisch genung, um zu wissen, dass es nur noch eine begrenzte Zeit sein wird. Letztes Jahr ist meine Oma an Krebs gestorben und ich habe solche Angst meine Mutter auch so erleben zu müssen. So hilflos, so schwach, so ängstlich. Trotz allem versuche ich meiner Mutter eine Stütze zu sein...und ermutige sie. Viele Grüße Natti |
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AW: Mama hat Darmkrebs mit Lebermetastasen
Hallo Natti,
meine Oma ist an einem Uterussarkom erkrankt und hat nun auch Metastasen auf der Leber, die inoperabel leider sind. Auch die Nieren sind nun schon angegriffen. Leider kann sie nicht bestrahlt oder mit Chemotherapie behandelt werden (sarkoidose) Das haben zumindest die Ärzte gesägt... Wir können ihr nicht mehr helfen, nur für sie da sein.... Es ist so unglaublich schwer, denn ich habe sie so lieb und sie bedeutet mir so viel... Ich hoffe ganz sehr in deinem Fall ist das anders!!! Ganz liebe Grüße |
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