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  #1  
Alt 04.06.2010, 19:45
effi effi ist offline
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Beiträge: 9
Standard Lebermetastasen anderthalb Jahre später

Liebe Mitleser,

bitte verzeiht mir mein mangelhaftes Deutsch. Ich bin aus Griechenland und verfolge seit Jahren dieses Forum, da die Diagnose "Krebs" so wie ein Fluch meine Familie immerwieder trifft. Vor genau 13 Jahren musste ich meine Mutti innerhalb von 2 Monaten an Eierstockkrebs sterben sehen; ich war damals 20. Und nun 13 Jahre später ist die Prognose für meinen Vater ganz schlimm. Im Dezember 2008 wurden bei ihm die befallene Harnblase entfernt, dazu noch Blinddarm und Prostata, obwohl da keine bösartigen Tumore festgestellt wurden. Es folgten nur 3 Chemos im März-April 2009 Carboplatin-Taxan -, da mein Vater allgemein von der OP und wegen einer leichten Nierenunterfunktion geschwächt war und eigentlich keine Metastasen da waren, hat der Onkologe mit den Chemos aufgehört. Langsam langsam gewann er seine Kräfte zurück, obwolhl zwischendurch immerwieder Urinentzündungen auftauchten, (mein Vater uriniert seitdem in diesen künstlichen Beutel, der angehängt ist-ich kenne leider den medizischen Begriff auf Deutsch nicht) . Im Sommer 2009 nach der Kontrolluntersuchungen war alles ok, keine Metastasen, nichts...und jetzt Anfang März 2010 wurden bei ihm Lebermetastasen festgestellt, Biopsie hat bestätigt, dass sie von dem Harnblasentumor herkommen und dass sie genauso aggressiv sind, Grade III - IV. Am Anfang handelte es sich um 3 kleine und einen 2,2,cm größeren Tumor, wir haben 2 Monate lang(Märt-April 2010) vier Chemos gemacht Carboplatin - Gemsar und dann am 18 Mai wieder CT, ob sie zurückgegangen sind oder zumindest sich nicht vergrößert haben. Wir sind aus allen Wolken gefallen, diese Kombination hat ihm gar nicht geholfen, der große Tumor ist 4 cm geworden, und noch mehr kleinere sind entstanden. am Freitag beginnt der Arzt mit einem neuen chemischen Coctail mit Antraciclinen. Die Prognose, 6 Monate vielleicht ein Jahr. Ich will es einfach nicht glauben, ich weine jeden Tag, im Jahr 2009 bin ich sogar Mutti geworden und meinem Vati so eine große Freude gemacht, und da wo wir alle dachten, es war vorbei, das Schalentier hat zurückgeschlagen. Bitte helft mir, wenn jemand von euch in der Familie eine ähnliche Erfahrung hatte. Welche Chemo hat dabei gewirkt? Hat man statt geringer Lebenserwartung es länger geschafft ? Meine Welt ist zusammengebrochen, kann mein Leben ohne ihn gar nicht vorstellen. Alle sagen, du bist nun Mutti und musst du dich um dein 8monatiges Baby kümmern, ich kann es aber einfach nicht. Bitte helft mir mit euren Erfahrungen!!!
Ich wünsche euch und euren Familien nur das Beste!!!
Danke für eure Zeit und Aufmerksamkeit
Effi
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  #2  
Alt 04.06.2010, 22:20
Benutzerbild von Eithne_1982
Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Lebermetastasen anderthalb Jahre später

Effi, dein deutsch ist doch toll, ich wünschte mein Griechisch wäre so gut ;-)

Leider kann ich dir keinen Rat geben, aber ich möchte dir zeigen, dass ich Anteil nehme. Ich bin 27 Jahre und auch Angehörige. Meine Mama (57 Jahre) hat Darmkrebs mit Lebermetastasten. Sie bekam eine Chemo mit Oxaliplatin, musste sie aber abbrechen und ab Montag gehts mit einem neuen Mix weiter. Wie es den Metastasen geht, werden wir erst wissen, wenn ein neues CT nach Ende der Bestrahlungen gemacht wird.

Ich habe hier schon von vielen Fällen gelesen, denen die Ärzte am liebsten sofort den Sarg bestellt hätten, aber wie sagt man so schön? "Totgeglaubte leben länger". Viele haben die Schulmedizin schon überrascht und wesentlich länger gelebt als zunächst geglaubt. Ich drücke dir und deinem Pa ganz feste die Daumen und schicke dir ein großes Kraftpaket

Wie geht es denn deinem Pa? Kämpft er?
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  #3  
Alt 05.06.2010, 11:58
effi effi ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Lebermetastasen anderthalb Jahre später

Hallo Eithne,

es tut mir echt leid, dass du auch sowas Schreckliches durchmachen musst und ich wünsche deiner Mutti und allen, die leiden, nur das Beste!
Gestern waren mein Vati, ich und seine Lebensgefährtin beim Onkologen. Eine neue Reihe con Chemos hat angefangen, er bekam gestern 2 Substanzen von MVAC und eine rote Flüßigkeit (Antraciclin auf Griechisch) Die nächsten Tage sind kritisch wegen Nebenwirkungen. Als wir heute morgen telefoniert haben, ging es ihm gut. Er war gut gelaunt, würde sogar kurz nach draußen gehen, um irgendwelche Angelegenheiten zu erledigen. Er bekommt vorsichtshalber auch Spritzen, damit die weißen Blutkörper nicht sinken. Gestern habe ich die ganze Zeit seine Hand gehalten, plötzlich sagte er zu mir:" Ich bin so wie Don Chichote, der gegen Chimären kämpft"..Sein Aussehen gibt nicht den geringsten Signal, dass sein Leben bedroht ist. Er ist ganz rot im Gesicht, hat kein einziges Gramm verloren, deshalb will ich fest glauben, dass er lange wie ein HEld kämpfen wird.....Du hast Recht: Leute, die dem Tod geweiht sind, schaffen es meistens viel länger als gedacht.....
mit Liebe an alle
Effi
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  #4  
Alt 07.06.2010, 09:55
effi effi ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Lebermetastasen anderthalb Jahre später

Einen schönen Morgen an alle!

Ich will nicht aufgeben, ich sehe meinen Vater und will für ihn kämpfen, so wie es in meiner Macht steht. Bisher keine Nebenwirkungen von der Chemo am Freitag,das macht mich allerdings stutzig, ob der Arzt eine milde Form sich da ausgesucht hat. Bald wird er vorbeikommen, mich und deine Enkelin zu besuchen.
Eine große Bitte an alle. Wenn jemand einen ähnlichen Fall in seinem Kreis hatte, (Blasenkrebs und später Lebermetastasen), bitte erwähnt die Chemo, die gemacht wurde. Kamen auch Bestrahlungen in Frage?Ich versuche mir hier keine falschen Hoffnungen zu machen, aber 6 Monate und 2-3 Jahre sind ein großer Unterschied. Je mehr ich im Forum lese, desto festigt sich in mir der Glaube, dass Leute, denen wenig Zeit gegeben wurde, es länger mit entsprechender Therapie geschafft haben. Ich weiß. dass jeder Organismus anders ist, ich weiß aber auch, dass inpunkto Gesundheit Deutschland weit fortgeschritten ist, und dass bei euch eventuell neue Coctails mit mehr Erfolg ausprobiert werden....

Mit einem großen Dank
Effi
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  #5  
Alt 07.06.2010, 12:16
Madonna Madonna ist offline
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Beiträge: 55
Standard AW: Lebermetastasen anderthalb Jahre später

Hallo Effi!

Leider kann ich dir deine Frage nach der Chemo nicht beantworten.

Meine Mum (66) hat Darmkrebs mit Lebermetas und man gab ihr 6 Monate. Nun lebt sie schon über 4 Jahre damit, allerdings geht es ihr seit Anfang des Jahres schlecht und sie hat Wasser in Bauch und Beinen.

Ich wollte dir nur sagen, dass man nie an die Zeitangaben glauben soll. Jeder ist anders und der WIlle kann Berge versetzen.

Ich schicke dir Kraft und Kopf hoch!!!!
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  #6  
Alt 07.06.2010, 17:16
effi effi ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Lebermetastasen anderthalb Jahre später

Danke Madonna für deine tröstenden und hoffnungsbringenden Worte! Ich werde weiter kämpfen, ich muss!!!13 Jahre war er Vati und Mutti zusammen für mich gewesen.
Viel Kraft und Liebe sende ich dir und deiner Mutti!

Effi
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  #7  
Alt 27.08.2010, 22:45
zwillinge2009 zwillinge2009 ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Lebermetastasen anderthalb Jahre später

Hallo Effi,

ich kann Dich sehr wohl verstehen ... bei mir sieht es ähnlich aus. Nur ist der Zeitraum noch kleiner :-((((

Letztes Jahr habe ich am 08.05.2010 meine Zwillinge Kimberly und Leon Maurice auf die Welt gebracht - 8 Wochen zu früh ... Meine Mama lag zu der Zeit ein Gebäude weiter auf der Palliativ Station (Sie hatte Brustkrebs mit Lebermetastasen) und es ging ihr nicht mehr gut. Sie war kaum noch ansprechbar und stand total unter Medikamente. Eine halte Stunde nachdem sie "erfahren" hatte, dass die Zwillinge geboren waren und es uns dreien gut geht, ist sie eingeschlafen :-(((((( Ich lag zu der Zeit noch im Kreissaal ... Und als wenn das nicht schlimm genug wäre, haben wir 8 Wochen nach Mama´s Tot erfahren, dass Papa auch Krebs hat. Bei Papa wurde Darmkrebs mit Lebermetastasen festgestellt - Hölle sag ich Dir. Er bekommt jede Woche Chemo ... auch mit Avistin und Oxiplatin. Jetzt fangen nach einem Jahr die ganzen Nebenwirkungen an. Gewichtsverlust, Wasser in den Füßen, kribbeln in den Händen und Füßen, heute haben sie ihm sogar Wasser aus dem Bauch gezogen ... Ich habe so eine Angst ihn auch zu verlieren. Meine Kinder sind jetzt fast 16 Monate und ich habe sooooo eine Angst, denen irgendwann sagen zu müssen, was alles passiert ist. Meine Schwangerschaft verlief eigentlich "super", nur musste ich gleichzeitig meine sterbenskranke Mama pflegen ... das war total schwer, es hat mir das Herz gebrochen sie so leiden zu sehen. Ich vermisse sie jeden Tag - Hilfe bekomme ich bei meiner Therapeutin. Von mir wurde und wird auch heute noch verlangt - Du musst stark sein, Du musst an Deine Kinder denken .. JA das tu ich auch, denn ohne sie würde ich diese schwere Zeit überhaupt nicht durchstehen ... aber ich bin auch nur ein Mensch, hab Gefühle und es tut verdammt weh !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Sie wäre total stolz bei die beiden Zwerge, sie haben sich so toll entwickelt - von Frühchen keine Spur mehr. Aber es zerreist mir jeden Tag das Herz - Mama wäre eine tolle Oma gewesen. Und Papa ist ein toller Opa ... ich hoffe, die twins haben noch gaaaaanz lange was von ihm.

Ich kann Dir leider auch keine positive Erfahrung mitteilen, aber sei stark und genieße die Zeit die ihr noch habt. Keiner kann Dir sagen, was noch passiert und wie lange es noch dauert.


Alles Gute für euch.
LG Iris

Geändert von zwillinge2009 (27.08.2010 um 23:00 Uhr)
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