Im Mai letzen Jahres wurde bei meiner Mutter ein Glioblastom diagnostiziert. es erfolgte eine Operation und Bestrahlung. September 2006 folgte die zweite OP, da sich ein Rezitiv gebildet hat. Bis auf sprachstörungen und Einschrenckungen des rechten Bewegungsapparates hat sie alles ganz gut weggesteckt. seit dieser Zeit wird sie, relativ erfolgreich mit Temodal behandelt und erfreut sich, entgegen ärztlicher Prognosen, noch immer des Lebens. Ich bin immer wieder überrascht, mit welch einer Stärke und Größe meiner Mutter diese Erkrankung meistert. Und doch muss ich jeden Tag mitansehen, wie es bergab geht mit ihr. Von ihren vier Kindern bin ich die einzige direkt in der Nähe und täglich für sie da.
Ich merke einfach, dass es nun allmählich an die Substanz geht tagsüber zu arbeiten und abends und an den wochenenden für sie da zu sein. Ich hoffe hier einen Ort gefunden zu haben, an dem ich Menschen treffe, mit denen ich reden kann, die ähnliches durchleben und ein Ohr für meine Sorgen, Ängste und Nöte hat, mit denen ich gemeinsam lachen und weinen kann. Ich wohne in Rostock und bin vergeblich auf der Suche nach Gesprächspartnern, die es scheinbar nicht gibt. Im Moment fühle ich mich so leer, ausgebrannt und kaputt, dass es jeden Tag aufs neue Überwindung und Anstrengung kostet mit einm Lächeln zu meiner Ma zu gehen. Ich hatte schon öfter dererlei Situationen, aber konnte mich immer wieder gut daraus befreien, doch diesmal ist es wie verhext. Ich stehe morgens auf, funktioniere tagsüber und geh abends schlafen. Ich hab keine Ahnung was das noch werden soll...