Könnte nur noch heulen!

[Lotosblume1]

Hallo an alle, die sich die Mühe machen und das hier lesen.

Es geht um meine Mutter, zu der ich eine ganz enge und innige Beziehung habe. Sie hatte seit einiger Zeit immer mal wieder so ein Stechen in der oberen Magengegend. Nachdem das nicht nachließ, gingen wir letzten Donnerstag zum Allgemeinarzt, der eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen hat. Allein diese reichte schon, um uns, also meine Mutter, meinen Vater meinen Bruder und mich, aus dem uns bekannten Leben herauszureißen und es in einen Albtraum zu verwandeln. Der Arzt stellte schwerwiegende Leberveränderungen fest. Auf dem Überweisungsschein ins Krankenhaus stand: " Verdacht auf mult. Leberfiliae". Filiae musste ich erst googeln. Ist einfach nur ein anderes Wort für Metastase.
All dies wurde uns nun heute im Krankenhaus bestätigt. Das Wochenende über konnten wir noch hoffen, dass alles nur ein böser Traum ist. Jetzt müssen wir uns mit der Realität auseinandersetzen. In den folgenden Untersuchungen wird also nach dem sogenannten Primärtumor gesucht. Ich bin total verzweifelt, versuche aber meiner Mutter und dem Rest meiner Familie Mut zu machen. Ich kann euch nicht sagen, wie froh und dankbar ich bin, dass es dieses Forum gibt, in dem man sich austauschen kann.

[Morgana]

Liebe Lotosblume,

...habe es gerade gelesen. Ich drück Dich mal .
Solch eine Nachricht ist wie ein eiskalter Wasserguss. Es schlägt ein wie ein Blitz...und nichts ist mehr, wie es vorher war.
Jetzt heißt es erstmal abwarten, was die weiteren Untersuchungen ergeben...und dann weiter sehen.

Ich wünsche Dir erstmal Kraft...auszuhalten und Deiner Mutter, dass ihre Beschwerden gelindert werden können.
Hier im Forum bist Du richtig...und gut aufgehoben. Hier findest Du Unterstützung.

LG
Morgana

[Ylva]

Liebe Lotusblume,
herzlich Willkommen hier, auch wenn wir uns alle hier aus einem sehr traurigen Grund kennenlernen - es tut so gut hier aufgefangen zu werden, sich auszutauschen, verstanden zu werden.

Es ist so schwer, wenn die Diagnose ersteinmal über einen hereinbricht ist nichts mehr wie es einmal war.

Ich hoffe das der Primärtumor so schnell wie möglich gefunden werden kann, damit man eine gezielte Behandlung durchführen kann.

Es wird ein schwerer Weg werden, vorallem für deine Mama, aber auch für ihre Familie. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft, Hoffnung und Stärke.

Herzliche Grüße
Ylva

[Lotosblume1]

Ich danke euch für die aufmunternden Worte, das ist total lieb. Ich werde in den nächsten Tagen bestimmt öfter hier sein und über die Ergebnisse berichten. Ich versuch mich jetzt ein bisschen auszuruhen und Kraft zu tanken, vorzugsweise auf der Couch. Ich bin total groggy. Ich weine noch ein bisschen in mein Kissen und versuche dann zu schlafen, wobei ich bezweifle, dass ich schlafen kann.

Trotzdem allen eine Gute Nacht, liebe Grüße und ganz viel Kraft, für alles, was demnächst ansteht!!

[Minki]

Hallo liebe Lotusblüte,
Worte kann man in dieser Situation kaum finden, man wird völlig aus der bahn geworfen. Erst ist man sprachlos und kann es nicht begreifen und dann könnte man nur weinen und dann ist man wie erstarrt und versucht nur mit zuen Augen alles durchzustehen und zu ertragen. Du wirst viele Ratschläge, gute und schlechte erhalten, Niederschläge und Hoffnungen paaren sich. Auf jeden Fall ist es richtig, dass Du versuchst, mit viel Liebe Deinen Liebsten Kraft zu schenken auch wenn Du selbst manchmal das Gefühl hast daran zu zerbrechen. Du wirst auf jeden Fall in diesem Forum gut aufgehoben sein, auch wenn Du nur ein paar Beiträge liest und Dich nicht selbst beteiligst. Es hilft ungemein, glaub mir. Wenn ich mal nicht mehr kann, dann mache ich immer den Schritt hierher und mache weiter. Es hat mir sehr über tiefe Punkte hinweggeholfen. Und in Deinen Zeilen liest man auch sehr viel Liebe und Schmerz, es ist gut, wenn Du hier versuchst Hilfe und Rat zu suchen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft und Zuversicht, Hauptsache ist, dass Ihr Euch liebt und füreinander da seid+
Alles Liebe
Minki

[Lotosblume1]

Seit Montag sind zwar eigentlich erst zwei Tage vergangen, aber sie kommen mir ewig lange vor. Es gibt nicht wirklich etwas Neues. Heute wurde bei meiner Mutter eine CT des Bauchraums und der Lunge gemacht. Diese sind zum Glück nicht von Metas befallen. Die Ärzte sind andauernd beschäftigt und nehmen sich nicht wirklich Zeit für die Patienten.

Was mich wirklich verrückt macht, ist, dass ich immer erst abends ins Krankenhaus fahren kann, da ich bis 18.00 Uhr arbeiten muss. So bin ich bei den Untersuchungen nicht dabei und erfahre alles nur aus zweiter Hand, entweder von meiner Mutter oder meinem Vater. Meine Mutter, die heute einen Arzt abfing, der ihr darauf klipp und klar sagte, dass es sich um Krebs handelt(das wollte vorher kein Arzt tun) hält sich Gott sei Dank erstaunlich gut. Hier muss ich noch erwähnen, dass sie seit Jahren an ziemlich schweren Depressionen leidet. Das macht alles natürlich nicht gerade leichter. Ja, jetzt müssen wir also weitere Untersuchungen abwarten. Der Primärtumor ist ja immer noch nicht gefunden. Da Darmkrebs in der Familie liegt, ist mein Verdacht ja in diese Richtung gehend. Komisch ist nur, dass meine Mama keine wirklichen Beschwerden hat - bis auf die Stiche in der oberen Magengegend, die von der Leber verursacht werden. Sie hat gesunden Appetit und deshalb auch nicht abgenommen. So schwankt man andauernd zwischen Verzweiflung und Hoffnung.
So verbleibe ich also erstmal hoffend auf.... keine Ahnung - ein Wunder??!

[Wolke68]

Hallo Lotosblüte,
ich kann dir so gut nachfühlen wie du dich fühlst, weil es mir geht wie dir.
Bei meiner Mama (goldstück) ist Lyphdrüsen Krebs festgestellt worden, nach einer Op vor zwei Jahren haben sie angeblich ein Lypom in der Achselhöle entfernt ( heute glaube ich nicht mehr daran das es NUR ein LYPOM war) das nach kurzer zeit schon wieder ertastbar war aber die Ärzte beruhigten sie da ja im Krankenhausbericht NUR Lypom stand.
Nun ist es so.........sie war bei Frauenarzt und die schickte sie dann nochmal zum Ultraschall und dort stellte dann die Ärztin fest das die ausenschale des angeblichen Lypom "komisch" aussehen würde.
Überweisung in die Klinik, dort wurde dann ein CT gemacht und festgestellt das in der Leiste wieder so ein "ding" sei.
Also wurde sie am 16.03.09 an der Leiste operiert, die niederschmetternde Nachricht bekam sie/wir am Freitag 27.03.09 "bösartiger Knoten"
Nun ist sie seid gestern wieder in der Klinik, und dort wurde ihr dann gesagt das sie um eine Chemo wohl nicht herum komme, aber sie müssen erst mal den "Krebsherd" suchen, dafür wurde ihr heute morgen Rückenmarkflüssigkeit und kleine Knochenteilchen (zumindest habe ich das gestern so verstanden) entnommen.
Nun müssen wir wieder warten..............und genau dieses warten macht mich verrückt.
Ich weiss ich muss für sie stark sein, bin ich glaube ich auch, meine tränen laufen meistens zu Hause, wenn ich alleine mit mir bin.

Drückerle Wolke

[sternchen2190]

Liebe Lotusblüte!

Es tut mir sehr leid das deine Mama auch von dieser Volksseuche betroffen ist! Jedesmal bekommt man wieder einen Stich ins Herz wenn man soetwas liest!
Ich kann genau nachfühlen wie es im Moment in dir aussieht.....habe es auch im Dezember erfahren das meine Mama Krebs hat!
Es ist so furchtbar was in dieser ersten Zeit mit einem passiert, und die Gefühle fahren Achterbahn.....aber Du bist hier genau richtig, denn ich habe die Erfahrung gemacht das Niemand so richtig nachfühlen kann was mit einem passiert, der nicht selbst betroffen ist!
Auch wenn es alle um einen rum gut meinen, so ist es doch etwas ganz anderes sich hier mit Menschen auszutauschen denen es ähnlich geht!

Ich bin ja auch noch nicht lange hier, schaue aber jeden Tag rein, und immer wenn jemand etwas in meinen Thread geschrieben hat weiß ich das es eine gute Entscheidung war hier mal reinzuschauen!!

Ich drücke für deine Mama ganz doll die Daumen, das es Ihr bald besser geht!
Dir ganz viel Kraft und liebe Grüße
Anja