Rückenschmerzen und psychisch gaaanz unten

[SonneSollScheinen]

Hallo Frauen,

mir geht es gerade so richtig schlecht....Seit 2 Wochen habe ich Rückenschmerzen...an einer Stelle, an der ich schon vor Monaten mal Schmerzen hatte, damals hat man ein Szinti gemacht und alles war ok. Jetzt bin ich momentan in Kur und habe richtig üble Schmerzen beim Einatmen und z.B. auch beim Dehnen. Ich habe TOTAL Panik, dass es irgend eine Art von Metastasen sind (Lunge?Rippbogen?). Bekomme Massage und KG, bislang ohne grossen Erfolg, habe aber auch eine Skoliose und eine Fehlhaltung, also Ansatzpunkte WARUM ich Rückenschmerzen habe, gibt es genug.
Morgen wollen die hier ein Röntgen machen, irgendwie genau an dem Punkt, der schmerzt. Ich habe SO Panik davor. Ich bin 700km von zu Hause entfernt...keiner kann beim Röntgen dabei sein, ich fühl mich so allein!

Ich sitze hier und weine und weine und weine und irgendwie...ich weiss nicht, ich bin wirklich gerade ganz tief unten. Ich weiss, dass mir keiner von Euch sagen kann, dass es KEINE Metas sind, aber vielleicht beruhigt es mich ja auch schon mal, wenn ihr es auch für unwahrscheinlich haltet oder selbst schon Rückenschmerzen hattet und Angst, dass da was ist.

Ich habe meine Chemo erst im November abgeschlossen - sie hat sehr gut gewirkt, ich hatte eine Totalremission. Ansonsten: T2a,N1a(2/11), Hormonrezeptoren positiv und Her2neu +++. Die letzte Bestrahlung ist gerade mal 4 Wochen her, Tam und Zoladex bekomme ich noch und Herceptin auch.

Ende November war das letzte Szinti - alles ok. Es ist doch schon unwahrscheinlich, dass so schnell Metas unter Herceptin und AHT auftreten, wenn die Chemo so gut angeschlagen hat, oder?

Ich brauche irgend einen Strohhalm....

Es ist so scheisse, dass ich hier in Kur und nicht zu Hause bin. Keine Freunde, keine Familie, niemand, der mich irgendwie mal in den Arm nehmen kann oder mir gut zusprechen kann und ich habe solche Angst.

Sonne

[Monika Rasch]

Liebe Sonne !
Da sitzt Du nun in Bad Oexen und hast ANGST.
Und bist panisch.
ich würde Dir so gerne helfen, weiss aber nicht wirklich wie.
Nur dieses.
ICH glaube nicht an Metastasen- auf gar keinen Fall.
Ich glaube an ....eine fremde Matratze zum Beispiel-- ich glaube an fehlende Streicheleinheiten---ich glaube an Muskelkater durch verschiedene ungewohnte Bewegungsabläufe und dadurch entstandene Verspannungen.......ich glaube an Hormonentzug durch AHT und deswegen muckern Deine Knochen und Muskeln auf.....
Vertrau doch bitte Deinem Körper, vertrau doch bitte darauf, dass Du KREBSFREI bist- aber einfach biologisch in diese Sch..xx Wechseljahre geschubst wurdest--- da kann man sich schon mal so richtig bescheiden fühlen.
Fühle Dich mal ganz lieb von mir gedrückt.
Leg mal Deinen Kopf an mich und lass Dir von mir mal den Rücken hoch und runter krabbeln.
Du bist Krebsfrei- und das bleibst Du auch .

ICH glaube nicht an Metastasen PUNKT

[SonneSollScheinen]

Vielen Dank Monika. Ich werde versuchen, auch daran zu glauben, dass es nichts schlimmes ist. Es ist nur einfach so schwer..und ich bin es so satt, mit 25 Jahren immer wieder um mein Leben bangen zu müssen. Kann sein, dass die AHT mich auch noch ein bisschen depressiv macht...aber es ist einfach manchmal schwer.

[SonneSollScheinen]

Hallo Micha,

ich wünsche mir so sehr, dass es bei mir auch nichts ist. Und tief in meinem Inneren bin ich auch der Überzeugung, dass die Schmerzen eine harmlose Ursache haben. Leider habe ich hier noch niemanden gefunden, der mir geeignet scheint, mich zum Röntgen zu begleiten. Sie sind zwar alles ganz nett hier, aber Vertrauen habe ich irgendwie noch nicht gefasst...

Meine Ärzte wissen schon, dass ich mir Sorgen mache. Deswegen machen wir das Röntgen morgen ja. Aber ich glaube nicht, dass sie wissen, dass ich mir so grosse Sorgen machen. Naja... ich steh das morgen durch, mir wird wohl gar nichts anderes übrig bleiben.

Grüsse,

Sonne

[Micha65]

Liebe Sonne,

du hast schon so viel geleistet, ich weiß du packst das. Darf ich dich in Gedanken morgen begleiten?

Warum sagst du deinen Ärzten bzw. dem Psycho-Onkologen nicht wie groß deine Sorgen sind? Sie sollten es doch verstehen.

Einfach reden hilft manchmal auch schon ein bißchen.

Oder das was du ja jetzt tust, schreiben.

Gut, dass man heutzutage doch fast überall ins Netz kommt, oder?

Liebe Grüße
Micha65

[Micha65]

Liebe Sonne,

verständlich, dass du dich im Moment so alleine fühlst. Ich drück dich mal ganz feste und reich dir noch ein paar Taschentücher. Lass die Tränen laufen.

Hast du während der Reha schon jemanden kennengelernt, der dich morgen begleiten kann, oder mit dem du nachher Kaffee trinken kannst. Kennen deine Ärzte deine Ängste? Du bist auch während der Reha nicht alleine. Ich bin überzeugt, dass viele um dich herum deine Angst nachempfinden können.

Ja, liebe Sonne, auch ich hatte schon Rückenschmerzen und Angst, dass da was ist. Ca. 1 Jahr nach meiner Diagnose. Ich hatte nichts - keine Metastasen.

Und genau dieses Ergebnis wünsche ich dir für morgen ebenfalls.


Sei ganz lieb gegrüßt und alles Gute für morgen
Micha65

[damali]

Auman, liebe Sonne.., da hats Dich jetzt ganz schön erwischt!!
Ich kann das gut verstehen, wenn man niemanden da hat, der einen wieder etwas aus dem blöden Loch holt.. ach menno.
Ich hatte ein halbes Jahr nach Behandlungsende auch Rückenschmerzen, es wurde ein MRT gemacht und heraus kam: die Bandscheibe.... ich war so froh!!
In der Nacht vor der OP im Krankenhaus war ich mir im übrigen auch sicher, dass Metastasen mein ganzes Skelett aufnagen, mir tat das Kreuz sooo weh, war aber dann das blöde Klinik-Bett.

Ich habe eine sehr liebe Freundin, die ist Gyn, die beruhigte mich vor dem MRT im übrigen damit, dass sie meinte, bis Metas weh tun, sind sie ziemlich groß, und so schnell wachsen die nicht.

Ich hab mich bei meiner AHB mal hingestellt und geguckt, wer mir sympathisch ist. Mit der hab ich dann angefangen zu quatschen.... bei der Einen ist es auch geblieben, aber wir telefonieren heute noch fast jede Woche, ist eine wichtige Person für mich geworden.
Ich wünsche Dir, dass Du auch jemanden findest, die Deine Ängste mit Dir teilt und auch Deine Freude
Alles Liebe
Damali

[Ute30]

Liebe Sonne,

Erst Mal

Dann nochmal:

Den ersten Schritt, dass es Dir besser geht, hast Du schon getan. Du hast Dich mit Deiner Situation gemeldet.

Viele von uns werden gut nachempfinden können, wie einsam man sich fühlt, wenn zu Schmerzen, die Gedanken und dann auch noch die Ängste folgen.

Hast Du in Deiner Klinik keine psychoonkologische Betreuung? Sind da Kontakte zu anderen in ähnlicher Situation?

Du hast selber schon ganz richtig in Erwägung gezogen, dass es andere organische, (ja möglicherweise sind es auch psychogene) Ursachen, als Metastasen, Auslöser Deiner Schmerzen sein könnten.


Ich fühle mich gerade sehr hilflos, Dich so wenig zu kennen. Weiß gar nicht, wie ich Dich auffangen und halten könnte.

Liebe Sonne, stell Dir vor, ich bin jetzt bei Dir, und halte Dich, dass Du Dich nicht so allein fühlen musst. Du darfst alles tun, was Du möchtest, Deine Wünsche äußern.


Sei lieb gedrückt.

Und ich drücke Dir die Daumen für die Ergebnisse Deiner Untersuchung.
Es gibt eine viel höhere Wahrscheinlichkeit, weil in der Anzahl mehr, für andere Gründe dieser Schmerzen, als die eine, die Du befürchtest.

Liebe Grüße
Ute

[Claudia 44]

Hallo liebe Sonne,

die Rückenschmerzen kenn ich nur zu gut, gerade in den 1 bis 2 Jahren nach der Chemo, saß ich deswegen sooft beim Arzt, weil ich kaum noch laufen konnte vor Schmerzen. Bei mir lag es vielleicht auch an meiner kaputten Wirbelsäule, an der Matratze (haben ´ne Neue).

Hab mich echt total auf´n Kopf stellen lassen und es war alles o.k.

Heute weiß ich, dass wenn ich Angst habe, Halsschmerzen bekomme und wenn mir etwas schwer zu schaffen macht, leider auch die blöden Rückenschmerzen.

Sende Dir eine ganz große Portion Mut und Kraft und ganz viel Wärme, die Dich morgen beim Röntgen umgeben soll.

lieber Gruß
Claudi

[Birgit64]

Hallo Sonne,

bestimmt haben deine Rückenbeschwerden harmlose Ursachen.
Ich habe auch eine Skoliose und die erste Zeit nach Diagnose und Therapie
bei Rückenschmerzen und Therapie Angst vor Metas gehabt. Es waren aber keine
sondern eben Schmerzen bedingt durch die Skoliose und Verschleiß an den Wirbelkörpern.
Da ich seit 2 1/2 Jahren täglich schwimmen gehe haben sich meine Beschwerden fast auf 0 reduziert. Nur wenn ich zuviel gebuddelt habe (Archäologin) und längere Zeit in gebückter oder hockender Haltung verbracht habe bekomme ich noch Rückenschmerzen.

Bestimmt stellen sich deine Bechwerden auch als vergleichsweise harmlos heraus.

Liebe Grüße und viel Glück für morgen

[Optimistin43]

Hallo Sonne,

keine Angst. Wenn du magst - geh ich in Gedanken morgen mit dir hin und halte Händchen. Du bist nicht allein.
Ganz lieber Gruß Marietta

[Juli 26]

Hallo Sonne,

ich kann das so gut nachvollziehen, die angst steckt wohl immer in uns.
ich hatte auch über monate an einer Stelle immer schmerzen & als mein HA meinte, ich soll zum MRT ( man muss es abklären, wg. der Vorerkrankung) brach bei mir wieder eine welt zusammen. ANGST, schlaflose Nächte...
zum Glück, ist bei mir alles pk. Und ich drücke auch dir die Daumen, dass es nichts schlimmes ist.

sei ganz lieb gegrüßt ,

Juli

[suze2]

liebe sonne,

ich schicke dir ganz liebe grüße - ich bin ziemlich sicher und hoffe auch ganz fest, dass sich die rückenschemrzen als gaanz harmlos rausstellen. hatte ja meinen untersuchungsmarathon wegen kreuzweh im november - und alles war okay.

alles alles liebe
suzie

[Sonnenhunger]

Liebe SonneSollScheinen,

ich verstehe dich ja sooooooo gut. Doch nun mal ganz klar nachgedacht:

Deine letzte Chemo war im November, sie wirkt noch lange nach. Außerdem wurdest du bestrahlt (mit oder ohne Achselregion ?) und für die paar restlichen Tumorzellen, die entwischt sein könnten, bekommst du auch noch Medikamente. Da ist es doch höchst unwahrscheinlich, dass deine Knochen metastatisch befallen sind. Zur Stärkung der Knochen bekommst du auch noch Bisphosphonate.
Was mir aufgefallen ist: die Chemo hat meine Knochen ganz schön in Mitleidenschaft gezogen. Der Mangel an Östrogenen, die Chemo an sich .... das nagt an den Knochen.
Ich kann dir nur sagen: ich hatte auch während der AHB heftige Rückenschmerzen. Mit der Zeit - durch Rückengymnastik - wurde es besser. Aber insgesamt habe ich heute häufiger und heftigere Knochenprobleme als vor der Brustkrebstherapie, auch in den Gelenken (Finger usw.).

Das alles wird dich nicht endgültig beruhigen. Lasse deine Knochen schnellstens untersuchen, dann hast du Klarheit. Dir steht ein Nervenkrieg bevor, den wir krebskranken Frauen immer wieder durchstehen müssen. Wir müssen lernen, damit umzugehen - und schaffen es so ganz doch nie.

Letzte Woche wurde ich operiert, da ich ein heftiges Lymphknotenrezidiv habe - die Achselhöhle hatte faustgroße Schwellungen. Nach der OP erfolgten die systemischen Untersuchungen. Meine Wirbelsäule schmerzte wie blöde. Ich war mir sicher, dass ich nun Knochenmetastasen habe. Aber: Fehlanzeige. Kopf hoch und durch !

Bei genauer Betrachtung ist die erste Stufe vor den Knochenmetastasen doch die Achselregion bis zum Schlüsselbein und dann geht´s erst weiter - oder ? Wenn du diese Angst hast, dass der Krebs unbemerkt hochsteigt, dann frage deinen Arzt, wann du zur Kontrolle die erste MRT-Untersuchung von Brust und Achsel durchführen lassen kannst. Da du aber jetzt erst in der AHB bist, hast du sicherlich noch Zeit.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du dich von falschem Alarm verstimmen lässt und wünsche dir herzlichst, dass du lernst nicht alle Signale des Körpers auf Krebs zu beziehen.

Liebe Grüße
Sonnenhunger

[Monika Rasch]

ICH BIN SO FROH !

Und nun wünsche ich Dir noch eine schöne Zeit in Bad Oexen.