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Alt 23.04.2010, 02:44
Immortallity Immortallity ist offline
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Registriert seit: 23.04.2010
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 24
Unglücklich Und die Welt steht wieder still.....

Hallo alle zusammen,

mein Name ist Janette, ich bin 33 Jahre alt. Ich bin durch die Krankheit Krebs familiär schon einiges gewohnt, wie Ihr aus meiner Signatur entnehmen könnt.

Aktuell geht es wieder um meine Mama. Sie wird dieses Jahr 56 Jahre alt. Ihr ging es schon seit einigen Wochen nicht sehr gut. Sie klagte immer über Rückenschmerzen, im Bereich der Brustwirbelsäule. Auch das Gehen fiel ihr irgendwie immer schwerer. Sie bekommt taube Füße, wenn sie zu viel auf den Beinen ist. Dann sagte sie immer, sie könne nicht schlucken. Ich dachte immer sie meint die Schluckbewegung an sich, wir dachten schon an eine Nervenkrankheit, die ja auch das Schlucken betreffen kann.

Meine Mutter ist keine Arztgängerin. Geht eigentlich erst, wenn schon fast gar nichts mehr geht.

Meine Mama war 2000 schon einmal an Lungenkrebs erkrankt. Es handelte ich damals um einen Zufallsbefund. Sie hatte Herzbeschwerden und der damalige Arzt ließ eine Thoraxaufnahme über 2 Ebenen machen. Da sah er was, ganz mini-klein, am Rand eines Lungenlappens. Selbst die Lungenfachärzte glaubten an eine eingeschlafene TB, an eine Kaverne. Das Ding lag so ungünstig, dass man noch nicht mal per Bronchoskopie eine Probeentnahme machen konnte. Man entschied sich aber trotzdem damals für die Operation, wo ein Schnellschnitt während der OP gemacht wurde und das Adenokarzinom mit 1,5 cm Durchmesser gefunden wurde. Der eine Lungenlappen wurde komplett entfernt.

Nach 10 Jahren könnte man ja denken, es wäre Ruhe im Karton.... Könnte man denken. Sie ging auch jedes Jahr regelmäßig zur Nachkontrolle... Nix.

Aufgrund der aktuellen Beschwerden ging sie dann zum Hausarzt. Es wurde wieder die Lunge geröntgt. Ergebnis, Verdichtung in einem Oberlappen. Aber Tumor eher nicht.

Es wurde ein MRT von der Brustwirbelsäule gemacht. Ohne Befund.

Dann wurde Blut abgenommen. Mit Schilddrüse etc... Schilddrüse i. O. Aber alle anderen Blutwerte ne Katastrophe. Weiße Blutkörperchen stimmen nicht, Thrombozyten stimmen nicht, Entzündungswerte stimmen nicht, Leberwerte erhöht... usw.

Der Hausarzt dann gleich an ein Krankenhaus verwiesen. Ihm sie die Sache zu heiß.

Seit Montag liegt sie nun im Krankenhaus. Die Diagnose(n) sind mehr als niederschmetternd.

Dienstag kompletter Organultraschall. Beidseitige Nebennieren voller Metastasen. Mittwoch wurde ein CT vom Thorax gemacht. Das Gebilde in der Lunge kann trotzdem nicht differenziert werden. Liegt auch wieder so ungünstig, dass man wieder mit ner Bronchoskopie nicht ran kommt. Man hat dann aber auch was an der Speiseröhre gesehen. Heute war dann die endoskopische Untersuchung der Speiseröhre mit dem Ergebnis, 2 Tumore am Eingang zum Magen. Morgen wird dann nochmal ein Abdomen CT gemacht, um zu schauen, wie der Lymphknotenbefall aussieht.

So, nun streiten sich da die Geister, was denn nun der Primärtumor sei. Ist das Ding jetzt von der Speiseröhre in die Lunge und dann in die Nebennieren oder kommt das Ding aus der Lunge und in die Nebennieren und die Speiseröhre ist noch ein ganz anderer Fall. Lungenkrebs metastisiert ja ganz gern in die Nebennieren. Speiseröhrenkrebs ganz gern in die Lunge.

Die Ärtze sagen, dass es wichtig sei zu wissen, was der Primärtumor sei, denn danach richtet sich Therapieform. Und sie suchen und suchen und suchen...

Wie, sorry für den Ausdruck, aber ist ja in dem Falle treffen, scheiße ist das denn?????

Ich weiß auch noch keine Angaben über das Tumorstaging. Aber ich glaube, dass ist bei dem Befall so wie so egal....

Ich möchte auch nicht wissen, was sie morgen noch alles bei dem Abdomen-CT finden. Eine Metastase mehr oder weniger macht da den Braten glaube ich auch nicht mehr fett.

Die Frage ist auch, ob sie körperlich fit genug für ne Chemo ist. Sie wiegt nur 46,5 kg auf ner Größe von 1,60 m. Essen fällt ihr mehr schlecht als recht, weil der Tumor in der Speiseröhre schon im Weg ist. Sie bekommt Astronautendrinks.

Man, sie hängt so am Leben.... Wir hängen an ihr.... Sie ist gerade Oma geworden, eigentlich hätte ich mir auch gewünscht, dass sie noch lange eine Oma hier auf Erden sein kann.....

Und dann das....

Ich suche hier nach Leuten, die auch so eine niederschmetternde Diagnose hatten. Und wie es danach ausgegangen ist, wie lange es noch so gegangen ist... Man muss mich vor nichts verschonen, ich weiß, wie schnell es gehen kann..... Ich brauche auch für mich so ein kleines Zeitfenster, wie viel Zeit uns noch bleibt....

Herzliche Grüße von der verzweifelten Janette
__________________
Vater
Kleinzeller Diagnose 2000 / multiple Metastasierung 1 Einheit Chemotherapie

Mutter
Diagnose 2000 parallel zu meinem Vater Lungenkrebs / Adenokarzinom T1 N0 M0 / Entfernung kompletter Lungenlappen / Keine weitere Therapie

Diagnose 2010 erneut Lungenkrebs / Adenokarzinom T1 N0 MX G3 / Stadium IV / multiple Metastasen Nebennieren / zwischen Speiseröhre und Wirbelsäule / Leber unklare Verdichtung / 3 Einheiten Carboplatin + Alimta
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