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  #1  
Alt 22.05.2012, 06:27
SaschaA SaschaA ist offline
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Registriert seit: 22.05.2012
Beiträge: 4
Standard Speiseröhre, Leber, kurativ - nein

Hallo zusammen,

ich habe nun leider auch einen Anlass mich hier anzumelden.
Nachdem ich viele traurige Schicksale gelesen habe, glaube ich mittlerweile, dass es helfen kann, seine Gedanken/Frust/Angst/Wut hier niederzuschreiben.

Zunächstmal:
Mein Papa (62 Jahre jung!) hat Speiseröhrenkrebs, Ende April konnte er nicht mehr schlucken (das kam sehr plötzlich), ging dann am Montag zu seinem Hausarzt, der ihm für Freitag einen Termin beim Gastroenterologen machte (5 Tage ohne Essen und ohne Trinken). Dieser Freitagstermin wurde dann am Montag besprochen und es sollte ein CT gemacht werden. Termin dafür gab es am Freitag (wieder 5 Tage ohne Essen und Trinken). Besprechung am Montag, Einweisung ins Krankenhaus am Dienstag. Nach also 2 Wochen ohne Essen und Trinken kümmert sich nun seit einer Woche jemand um ihn. Es macht mich sooo wütend, dass der Hausarzt ihn nicht DIREKT zu allen Untersuchungen ins KH eingewiesen hat.
Das CT hat ergeben, dass die Sepiseröhre im unteren Drittel zugewuchert ist, nebendran sehr suspekte Lymphknoten sind und in der Leber mehrere 2,5 cm große Methastasen zu sehen sind.
Der Gastroenterologe sagte uns daraufhin, dass das auf Chemo/BEstrahlung hinaus laufen wird, und dann in ca. einem halben Jahr operiert wird.
Im Krankenhaus wollte man gestern nun einen STand in die Speiseröhre einbringen, was aber nicht ging. Stattdessen hat man gestern das dritte mal die Speiseröhre geweitet (zumindest wieder versucht). Nun soll morgen der Stand gelegt werden, eine Leberbiopsie gemacht werden und dann setzen sich die Ärzte zusammen um ne Chemo auszuarbeiten.
Mein Vater ist nur noch ein Häuflein Elend, 16 Kilo abgenommen hat er schon und ist damit nun fast unter 100.
Der Professor sagte meiner Mutter gestern, dass das ganze nicht mehr heilbar iost, sondern nur noch palleativ versorgt werden kann. Das war wie eine kalte Dusche, denn nun ist jede Hoffnung genommen!

Was heißt das genau? Nur palleativ? Kann die Chemo Bestrahlung so gut anschlagen, dass mein Vater wieder nach Hause kann? Oder geht es nur noch um schmerzfreie Lebenserhaltung? Ich selbst wohne 450 Kilometer entfernt. Letzte Woche war ich 8 Tage vor Ort um meiner Mutter beizustehen, für meinen Vater kann ich ja kaum was tun, ausser mal lächeln...
Ich hab keine Ahnung wie lange das noch so gehen soll/wird...

Nun könnte ich jederzeit nur heulen! Sobald ich an ihn denke oder wieder höre wie schlecht es ihm geht. Ich sitze nun auf der Arbeit und heule! Ist das normal und legt sich irgendwann? Oder bin ich nun auch soweit, dass ich meinem Hausarzt (irgendwie mag ich die nicht mehr) mein Leid klagen soll? Depression? Ich? Ne....oder?

Meine Mutter ist völlig fertig, mein Papa eh, und ich dreh nur noch am Rad.

Jetzt hör ich erstmal auf hier.
Ich hoffe jemand kann meinen Wirren Gedanken folgen.
Tipps und Tricks wie ich/Mama damit umgehen soll, immer gerne!

Liebe Grüße
Sascha

Geändert von SaschaA (22.05.2012 um 07:07 Uhr)
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  #2  
Alt 22.05.2012, 09:54
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ange ange ist offline
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Standard AW: Speiseröhre, Leber, kurativ - nein

Hallo Sascha,

so eine Diagnose ist immer erstmal ein Schock! Klar das dich das berührt und auch du total traurig und wütend bist. Du kannst am Ende nichts weiter tun, als für deine Eltern da sein, sie versuchen zu Unterstützen wo es halt geht. Wenn es dir weiter sehr schlecht geht, scheue dich nicht mit deinem Hausarzt darüber zu reden. Er kann dir sicherlich auch viel erklären und dich eventuell ein paar Tage krank schreiben, damit du Zeit hast das ganze zu verarbeiten und zur Ruhe zu kommen.

Palliativ heisst, das sie Lebensverlängernd und Schmerzlindernd behandeln. Der Krebs ist nicht heilbar, was nicht heisst, das dein Vater keine Zeit mehr hat. Man kann auch einige Jahre palliativ behandeln. Wenn sie operieren können ist das schon mal gut, und mit Glück kriegen sie Metastasen auch in den Griff. Wenn es deinem Vater dann soweit gut geht kann er auch wieder nach Hause. Es wird euch alle viel Kraft kosten diesen Weg zu gehen, aber er ist nicht aussichtslos!
Also, nicht alle Hoffnung verlieren!
Redet ihm Mut zu, und sag ihm einfach, das du für ihn da bist!
Alles Gute und viel Kraft
Ange
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-Ich selber Polycythaemia Vera
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  #3  
Alt 22.05.2012, 12:20
Benutzerbild von AnnaSue
AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Speiseröhre, Leber, kurativ - nein

Hallo Sascha!

Leider kenne ich mich mit dieser Krebsart nicht so gut aus, kann also fachlich und erfahrungsmäßig leider nichts produktives beisteuern.

Sei Dir aber gewiss, dass ich die innere Zerrissenheit und Verzweiflung sooo gut kenne, die einen als Kind eines schwer kranken Elternteils ergreift.

Ich wünsche Dir so sehr, dass Dein Papa stabilisiert werden kann, und dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht!
Und Dir ganz persönlich wünsche ich, dass Du das alles gut durchstehst und immer die nötige Portion Kraft und Mut hast, um Deinen Eltern zur Seite zu stehen! Jetzt sind halt wir Kinder mal dran, unsere Eltern waren/sind ja auch für uns da!

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute, lass mal wieder von Euch hören, ja?
AnnaSue
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  #4  
Alt 24.05.2012, 07:37
SaschaA SaschaA ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Speiseröhre, Leber, kurativ - nein

Hallo Ihr Lieben Menschen,

gestern wurde meinem Dad ein Stand in die Speiseröhre gelegt und eine PEG gelegt (dieses Ernährungsding in den Magen).
Das hat so gut geklappt, dass er Abends tatsächlich wieder trinken konnte! Das war mal wieder echt schön, meine Mutter meinte sie hätte ihn selten so glücklich gesehen. Mit Essen fängt er heute wohl auch wieder an. Klingt sooo gut alles, trotzdem soll es hoffnungslos los...schon krass....

Nun geht es mit einer Chemo los. Donnerstag/Freitag/Samstag und dann Wochen Pause und dann wieder.
Kann so eine Chemo was bringen in nur drei Tagen? Was muss das für ein Sauzeug sein? Naja, ich google mich mal durch und berichte hier weiter - sei es mein Online Tagebuch zu dem ganzen Sch***.

LG
Sascha
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  #5  
Alt 24.05.2012, 09:06
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ange ange ist offline
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Beiträge: 505
Standard AW: Speiseröhre, Leber, kurativ - nein

Guten Morgen Sascha,

das ist doch schön das es mit dem Trinken schon klappt, dann wird das Essen bestimmt auch klappen.

Chemo ist ein Teufelszeug!! Aber es hilft, auch wenn der Weg oftmals hart ist, und man durch viele Höhen und Tiefen geht. Da heisst es oft, durchhalten!! Aber mit Glück wird dein Papa die Chemo auch gut vertragen ohne grosse Nebenwirkungen, das wünsche ich euch!!

Alles Gute
ange
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  #6  
Alt 13.06.2012, 23:10
SaschaA SaschaA ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Speiseröhre, Leber, kurativ - nein

Hallo zusammen,

hier mal wieder eine Meldung mit Fragen...

Mein Vater hatte vor zwei Wochen die erste Chemo, Cisplatin irgendwas, stationär im Krankenhaus bekommen.

Sie haben ihm ja einen Stand in die Speiseröhre gelegt, der auch angeblich offen ist.
Eine Magensonde haben Sie ihm auch gelegt, allerdings eine die nicht dauerhaft bleiben kann, daher wird diese nächste Woche, wenn die nächste Chemo losgeht, getauscht.

Mein Vater ist nur noch schlapp, erbricht sich dauernd und wird immer leichter.
Die Ärzte meinen, an der Magensonde liegt es nicht und er hat ein medikament gegen die übelkeit bekommen.
Das hilft aber alles nichts.
Er muss ja vile Tabletten nehmen, die bleiben aber auch nur max 10 Minuten drin. Er kotzt dauernd!

Das kann doch nicht richtig sein, oder???
Wir glauben schon, dass sei psychisch, da würde er sich nie helfen lassen, aber was kann das noch sein?? Er bekommt doch schon Medikamente dagegen, aber sobald es ans Essen geht, geht er sich übergeben.

Wir haben ihn dann letzte Woche ins Krankenhaus gebracht deswegen. Er hat dann dort den Ärten und Schwestern vorgespielt er hätte alles immer brav gegessen, dabei hat er während und nach dem Essen alles ins Klo entsorgt, nach drei Tagen war er wieder zu Hause, das Gleiche Elend erneut...

Er redet kein Wort mehr und ist nur noch schlapp, liegt 24 Stunden auf der Couch oder geht zum Klo....
Wir verstehen das alles nicht mehr, weder Ihn, noch das ständige Übergeben, wie soll er da zu Kräften kommen???

Liegt die Magensonde vielleicht falsch? Ärzte sagen alles ist ok...aber ich will meinen Vater nicht als psycho abstempeln dass muss doch alles Gründe haben??

Vielleicht will er auch nicht mehr.....aber reden tut er ja auch nicht...

Völlig verzweifelte Grüße
Sascha

Geändert von SaschaA (13.06.2012 um 23:13 Uhr)
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