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#1
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Meine Mutti
hat AML...sie liegt im Krankenhaus und es geht ihr sehr schlecht.
Vor zwei Jahren hat sie erfolgreich ihre Lungenembolie besiegt und voriges Jahr die Schilddrüse bestrahlen lassen. Immer wieder ist sie aufgestanden! Ihr Körper hat nun nix mehr zuzusetzen..vor zwei Wochen durfte sie nach der ersten Chemo für zwei Wochen heim, kam aber dann wieder ins KKH wegen Lungenentzündung und Blutvergiftung... sie ist sooo geschwächt! Gestern nun wurde trotz Lungenentzündung mit dem nächsten Chemoblock begonnen, weil ihre Werte so rapide wieder schlecht wurden. Sie ist sehr geschwächt und das tut mir so sehr weh Zudem ist sie 70, also hat auch mit so alterstypischen Dingen zu kämpfen. Mein Vater fährt jeden Tag nachmittag zu ihr und ich früh paarmal die Woche. Mein Sohn begleitet mich oft zu seiner Omi. Leider hat meine Mutti verfügt, das nur ihr Mann erfährt, was sie genau hat, was weiter gemacht wird an Therapien usw. Das macht uns zu schaffen. Mein Großer macht zur Zeit ne Ausbildung zum Krankenpfleger genau in dieser Klinik, also auch nicht leicht, auch wenn es vorteilhaft klingt. Ich würde ihr sooo gern irgendwie helfen, aber außer Bei -ihr -sein ist da nicht viel möglich. Und reden geht nicht wegen Luftmangel. So frage ich und sie nickt mit dem Kopf oder schüttelt ihn... Trotzdem gebe ich die Hoffnung für meine Mutti nicht auf, auch wenn's im Hinterkopf arbeitet ! schön, das ich euch gefunden habe ! mutti-vation |
#2
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AW: Meine Mutti
Hallo, Conny,
bisher hat noch niemand Dir geantwortet, daher begrüße ich Dich hier aus traurigem Anlass. Du weißt sicher schon, dass eine AML in der Regel recht aggressiv behandelt werden muss und dass ein fortgeschrittenes Alter, vor allem aber bestehende Vorerkrankungen nicht gerade günstige Voraussetzungen dafür sind. Es tut mir leid, dass Deine Mutter jetzt da durch muss. Trotz ihrer Verfügung könnte Dein Vater Euch doch eigentlich über die Eckpunkte informieren? Ich nehme an, Deine Mutter wollte Euch nicht mehr beunruhigen als nicht zu vermeiden ist, zumal sie ja weiß, dass ihr Enkel medizinischen Sachverstand hat. Alles Gute für Deine Mutter! |
#3
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AW: Meine Mutti
Liebe Conny,
das tut mir sehr leid, es ist so schwer zu ertragen einen geliebten Menschen so leiden zu sehen! Bei ihr zu sein ist viel - auch wenn wir gerne so viel mehr tun würden... Und Deiner Mutti scheint es ja sehr wichtig zu sein, Euch möglichst wenig zu belasten... das wäre für mich auch schwierig gewesen... Ich wünsche Euch sehr, dass die Chemo anschlägt und Deine Mutti sich nochmal gut erholt! Alles Liebe, Anja |
#4
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AW: Meine Mutti
Liebe Cecil und liebe Tiina,
lieben Dank für eure Zeilen und Wünsche! Natürlich kann ich gut verstehen, warum meine Mutter nicht viel preisgibt (und mein Vater noch weniger)...Trotzdem macht so eine Entscheidung alles nicht viel leichter, da wir somit also mehr am Rätseln, und ja, auch am googeln sind...Aber auch wenn ich ihr Kind bin, ist sie ein eigenständiger Mensch, der für sich selbst entscheidet, was er preisgibt. Ich für mich habe eigentlich dadurch entschieden, dass, wenn mal was mit mir sein sollte, ich meinen Sohn und Partner nicht im Ungewissen lasse. Das ist spekulativ, ich weiß... Inzwischen geht es mir nur noch darum, das es meiner Mutti gut geht, sie möglichst wenig Nebenwirkungen der Chemo hat und diese gut übersteht. Jeder neue Morgen ohne Anruf in der Nacht ist eine gewonnene Schlacht ! liebe Grüße schickt euch Conny |
#5
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AW: Meine Mutti
Ihr Lieben,
vorgestern nun war ich mit meinem Sohn wieder bei meiner Mutti, mein Vater kam dann auch dazu und es war sehr stressig, weil mein Vater sehr stressig ist... Man hat meiner Mutter vorgeschlagen, auf eine andere Station zu kommen, wo mehr Personal da ist und weniger Patienten. Nach der Chemo, die abgebrochen wurde wegen der Lungenentzündung, bleibt sie also weiterhin dort. Im Zimmer ist es wie beim Bahnhof- dauernd und viel "Verkehr", täglicher Wechsel der Mitpatientinnen usw..vorgeschlagen wurde nun eine Entspannungszeit, damit sie wieder Kraft tankt. Mein Vater will nicht, das sie da hin kommt, weil er denkt, es sei die Palliativstation. Seiner Frau gehe es nämlich super und wenn sie da all die anderen Patienten sieht, denen es so schlecht gehe, gehe es meiner Mutti auch schlecht und außerdem würde sie von dort nie wieder zurück kommen... Seine Blockade aus Angst oder Kontrollverlust versteh ich, aber es kann eben auch hinderlich sein. So habe ich also heute die Stationschwester auf der Station angerufen und morgen früh guck ich mir die Station an und spreche mit meiner Mutti, vielleicht guck sich ja mein Vater das mit mir noch mal an...mal sehen.. Es ist ihre Entscheidung, das ist klar. Und schlecht geht es ihr hier auf der aktuellen Station momentan nicht, es wird sich gut um sie gekümmert, aber auf der anderen Station wäre es eben intensiver.. Ostern kommt sie nun leider nicht heim.. und dafür kommen wir alle zu ihr- Tochter, Sohn, Enkel, Schwiegertochter, Ehemann..mir wird wieder bewusst, wie schwierig Motivation ist- hatte ihr an den Infusionsständer einen Hasen aus Filz gehängt und draufgeschrieben "Ostern Zu Hause"- das ist sie ja nun leider nicht...ob so eine Motivation sie außerdem unter Druck setzt(also allgemein)? Habe ihr einen Bildband gebastelt, also lauter Fotos mit Blumenwiesen, Tieren, Sonne, Meer usw, weil sie nur ne Blechwand und den grauen April-himmel vor sich hat-sie hat sich sehr gefreut lauter kleine Sachen.. Morgen fahr ich erst mal nachfragen wegen der anderen Station.Hoffentlich flippt mein Vater nicht aus liebe Grüße schickt euch conny
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Meine kleine starke Mama ! 30.Mai 1943 - 21.Mai 2014 |
#6
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AW: Meine Mutti
Liebe Conny,
die Einstellung Deines Vaters macht es natürlich auch nicht einfacher... Ich finde es gut, dass Du Dir die andere Station mal ansiehst - so wie ich das verstanden habe, kommt die Abwehr ja nur von Deinem Vater und nicht Deiner Mutter. Ja, mit der Motivation ist schwierig - es passiert ja auch so viel Überraschendes. Aber ein schöner Bildband ist doch klasse - und wenn ihr sie alle besuchen kommt auch! Viel Kraft in dieser schweren Zeit, Anja |
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