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Alt 06.12.2015, 22:09
Maja199 Maja199 ist offline
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Registriert seit: 06.12.2015
Beiträge: 1
Standard Wie geht ihr mit dieser Situation um?

Halli Hallo,

ich möchte eigentlich überhaupt nicht viel über mich sagen. Ich bin 16 Jahre alt und meine Mutter ist vor einigen Wochen aufgrund einer Lähmung in den Beinen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Diagnose: Brustkrebs mit vielen Metastasen im Rückenmark.
Wie sich im späteren Verlauf herausstellte, hatte sie den Krebs schon seit 3 Jahren.. ist aber nie zum Arzt gegangen.. dachte, es wäre eine Nebenerscheinung der Wechseljahre.
Auch meine Oma erkrankte im späten Alter an Krebs.

Meine Mutter hat inzwischen einige Operationen hinter sich. Wir besuchen sie fast täglich. Sie liegt auf der Querschnittsgelähmten-Station des Krankenhauses. Es ist ein ewiges Warten verbunden mit viel Stress. Vor Kurzem wurde uns dann gesagt, dass sie nie wieder laufen werden kann. Das bedeutet: Sie hat nicht nur den Krebs, der bekämpft werden muss. Auch unser Haus muss behindertengerecht umgebaut werden. In ca. 4 Wochen soll sie wieder nach Hause kommen. Sie wird nun in ein anderes Krankenhaus wegen der Bestrahlung geliefert.

Als Mensch stellt man sich viele Fragen. Wieso wir? Wie sieht es überhaupt aus, kann man so einen Krebs jetzt noch besiegen? Möchte sie das überhaupt? Welche Kosten kommen auf uns zu?

Wie es bisher aussieht, liegen alleine die Kosten des Badumbaus bei mindestens 10.000€. Vier Wochen.. wie soll das funktionieren?

Ich gehe nebenbei auf ein Gymnasium in die Oberstufe. Unser Vater lebt nicht bei uns. Aktuell lebe ich mit meinem Bruder und meinem Opa alleine, welcher die Situation eher schlimmer macht als zu helfen. Obwohl er sich die größte Mühe gibt.

Meine Frage ist nun an euch, wie ihr mit so einer Situation umgeht? Zu sehen, wie alle Angehörigen, meine Mutter selbst und auch ich selbst langsam an dieser Situation zerbreche, fällt mir schwer. Was wird die Zukunft bringen? Wie lange hat sie überhaupt noch? All diese Fragen, die man sich stellt, die aber niemand beantworten kann. Da in der Schule und im normalen Alltag noch ruhig zu bleiben und sich nicht entmutigen zu lasse, ist unfassbar schwer. Was tut man in einer Situation wie dieser? Helfen Psychotherapeuten? Stresstherapien?

Mir selbst fällt es auch schwer, immer auf meinen Bruder angewiesen zu sein, da er aktuell der einzige mit Führerschein ist und selbst in der Abiturphase steckt.

Man hört von all diesen schlimmen Schicksalsschläge nur.. aber selbst davon betroffen zu sein..bzw ein Angehöriger dessen zu sein.. daran denkt man nicht.

Ich würde nun gerne Erfahrungen oder Tipps bekommen, wie man in so einer Situation am besten damit umgeht.
Der einzige Vorteil, der das ganze bietet, ist, dass ich jetzt endlich weiß, wie man Wäsche wäscht. Hätte zwar nicht gedacht, dass ich so früh schon zu einer Hausfrau werde und nun die Rolle der Schülerin, Freundin, Familienangehörigen und Mutter übernehmen muss, aber besser so als wenn es zu spät ist.
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