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#1
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Chemo ohne Nebenwirkungen vorstellbar?
Hallo zusammen,
Bin ein Angehöriger und gerade etwas irretiert. Meine Tante hatte gestern ihre erste Chemo und wiedererwarten sagt sie es geht ihr sehr gut! Sie ist sehr aufgedreht, hat plötzlich eine art "höhenflug" und scheint das Gefühl zu haben, daß sich künftig nun doch nichts an ihrem Leben ändern muß. Ich weiß nun garnicht was ich von dieser Situation halten soll, man hat so viel über Chemo gelesen, das scheint einfach ganz anders zu sein als was wir gelesen haben. Ist es "normal", daß man sich nach der ersten Chemo so fühlt - kommen die Nebenwirkungen erst später? Sie hat einen sehr agressiven Krebs der bereits im Körper (Lunge, Leber, Haut und Knochen) gestreut hat und bekommt nun alle 2 Tage ambulant die Chemo. LG, Sunshine |
#2
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AW: Chemo ohne Nebenwirkungen vorstellbar?
Hallo Sunshine,
ich antworte mal hier, weil ich das gerade gelesen hab. die antwort auf den anderen beitrag kommt noch. was bekommt deine tante denn für eine chemo (also welche medikamente) ? es gibt auch chemos, die weniger überkeit machen. darüber hinaus wird eine chemo oft erst nach einiger zeit schlecht vertragen... also die ersten chemos machen kaum übelkeit und es wird dann mit zunehmender anzahl chemos schlimmer. so war es bei meiner tante. hat sie etwas gegen überlkeit bekommen ? dass es ihr besser geht kann viele ursachen haben... vielleicht die erleichterung dass endlich etwas getan wird... oder dass es ihr unter chemo gar nicht so schlecht geht wie sie dachte ? also ich würde am ehesten darauf tippen, dass es ihr psychisch einfach besser geht, nachdem sie weiss es wird etwas getan. darüber hinaus können sich medikamente in bestimmten kombinationen auch aufs gehirn auswirken. was nimmt sie denn außer chemo noch alles für medikamente ? das ist möglich aber doch eher selten. also wie gesagt, ich halte es eher für die psychische wirkung einer behandlung. es ist doch aber gut, wenn es ihr besser geht und sie wieder hoffnung hat. du brauchst dazu gar nichts sagen; freu dich einfach mit ihr dass sie die chemo verträgt und versuche nicht so viel über die prognose nachzudenken. lg, sophie |
#3
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AW: Chemo ohne Nebenwirkungen vorstellbar?
Hallo Sunshine,
ich vermute mal, das die "Gute Laune" mit Cortison zu tun hat, das man bei der Chemo gegen Übelkeit usw. erhält. Bei einer Bekannten war es auch so. Also ich würde mich darüber freuen, dass deine Tante so wenig Probleme mit der Chemo hat. Das ist halt bei jedem anders und kann auch bei der nächsten CHemo bei deiner Tante anders sein (hoffentlich aber nicht). Ich hoffe, dass es ihr noch lange gut geht und die CHemo die Metastasen im Griff hat. Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund. www.mein-krebs.de |
#4
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AW: Chemo ohne Nebenwirkungen vorstellbar?
hallo sunshine,
die nebenwirkungen müssen sich, wie ich selbst erfahren habe, nicht sofort mit beginn der therapie einstellen. bei meiner therapie ist die auswirkung auf das knockenmark regelmäßig in der 3. woche eines zyklus am heftigsten. es kann also alles noch kommen... lg jürgen |
#5
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AW: Chemo ohne Nebenwirkungen vorstellbar?
Danke für Eure Antworten. Natürlich freu ich mich, daß es ihr (noch?) so gut geht während der Behandlung und das wünsche ich ihr auch weiterhin! Ihre Reaktion war halt nur irgendwie sehr befremdlich für mich, denn nach allem was man gelesen hat hat man sich doch innerlich auf was ganz anderes "eingestellt". Denke die Zeit wird es zeigen wie die Behandlung verläuft.
Der Umgang mit ihr ist derzeit nicht leicht, denn wir als Verwandte wissen irgendwie nicht so recht was derzeit in ihr vorgeht. Sie redet recht wirr und es fällt uns eben schwer da mit ihr wirklich ins Gespräch zu kommen, denn irgendwie hat man halt das Gefühl sie selbst hat ihre Situation noch nicht so richtig angenommen oder will sie aus Selbstschutz nicht wahrhaben. Änderungen in ihrem Leben stehen an, aber davon will sie nichts hören. Soweit ich nun gehört habe, ist sie insgesamt schwer mit umzugehen - sogar plötzlich sehr streitlustig ihrem Mann gegenüber. Hab gestern erst gehört, daß sie nun doch tatsächlich vorhat in einer Woche wieder atundenweise zu arbeiten (sie ist selbstständig und nicht zwingend auf das Geld angewiesen) obwohl der Arzt ihr gesagt hat sie braucht Ruhe. Andererseits erzählt sie dir sie sei zu schwach um z.B. "einfachste" Tätigkeiten zuhause auszuführen. Das ergibt für mich irgendwie alles keinen Sinn und ich weiß halt nicht wie ich das für mich innerlich einordnen soll. Du denkst an sie und siehst eine schwerkranke Frau vor dir... dann redest du wieder mit ihr und sie tut so als hätte sie einen Schnupfen der Morgen von alleine wieder fortgeht und im nächsten Moment fühlt sie sich wieder wie ein häufchen Elend. Ich weiß sie bekommt Infusionen, welche Medikamente das genau sind weiß ich nicht. Sie nimmt noch ziemlich starke anti-depressiva und hat nun auch ein Morphium-Schmerzpflaster weil die Schulter vermutlich durch den Knochenkrebs so weh tut. LG, Sunshine |
#6
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AW: Chemo ohne Nebenwirkungen vorstellbar?
Liebe Sunshine,
Zitat:
Deine Tante hat eine schlimme Diagnose erhalten, sie zeigt ihr, dass es 5 vor 12 ist. Glaubst Du wirklich, das ist so einfach anzunehmen? Da kann man einfach nicht mehr rationell denken, wenn man selbst betroffen ist. Das ist ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits denkt man dran, dass sich alles ändert, was kommen wird, andererseits versucht man das zu leugnen und versucht, den normalen Tagesablauf und das normale Leben weiterzuführen. Je nach dem wie gerade das Gefühl ist, wird auch das Verhalten Deiner Tante sein. Und es ist nur menschlich, wer setzt sich denn hin und plant den weiteren Weg, der absolut unplanbar ist? Nur jemand, der nicht betroffen ist. Bei meiner Mutter hielt dieser Zustand bis jetzt an - 10 Monate lang. Sie versuchte, ihre Krankheit so gut wie möglich zu verdrängen. Sie beschäftigte sich nicht damit, sie versuchte, einfach so weiterzumachen. Zwischendrin gab es Momente, wo man deutlich merkte, dass tief im Unterbewußtsein das Bewußtsein der Krankheit ist. Wenn jemand so versucht, mit der Diagnose klarzukommen, dann hilft auch alles reden nichts. Der Betroffene muß einfach so machen können, wie es ihm hilft, und da müssen die Angehörigen einfach durch, so schwer es auch ist. Vielleicht hilft Dir Dein Beitrag ein bißchen, Deine Tante zu verstehen? LG Astrid |
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