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#1
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Nun also doch meine Mama...
Hallo, liebes Forum
nach Jahren voller Fehlalarme ist heute nun sehr unschön die Diagnose einfach als Brief ins Haus geflattert. Zur Vorgeschichte: Vor 6 Jahren hatte meine Mama eine große Zyste in der re. Brust, die geleert wurde. Seither war immer ein kleiner Knubbel dort, der als Narbengewebe abgetan wurde. In der Vorsorge/Früherkennungs-Mammographie war nun dieser Knoten verdächtig. Klar, könnte Narbengewebe sein, doch vorsichtshalber wurde er biopsiert (Gottseidank!). Die Diagnose sollte uns Montag dann mitgeteilt werden, telefonisch. Satz mit X...heute kam der Brief. Und heute ist natürlich keine Sau mehr zu erreichen. Deshalb dachte ich mir, ich finde hier vielleicht Rat. Meine Mama nimmts erstaunlich gelassen, weil es ja noch so früh is, aber ich spiele jedes Worst Case Szenario durch... Der Brief war leider nicht sehr ergiebig: Screening Mammo: (rechts) ACR 2, bei 12 Uhr, spikulierte Herdform mit ca 16 mm Durchmesser, MA ca 12 cm (BIRADS 5) --> was heißt denn MA? (links) ACR 2, keine gruppierten Mikroverkalkungen, keine suspekten Verdichtungen, BIRADS 1 Sono: unscharf begrenzte echoreduzierte Herdformation mit hyperechogenen Randwall bei 1 Uhr, Durchmesser 18 mm, keine pathologischen Lymphknoten axillär Histologie: Brustdrüsengewebe mit Infiltraten eines invasiven Carcinoms NST Grading: G2 (2+2+2=6, d.h. Grad 2) B-Klassifikation: B5b Mehr steht nicht drin. Und Google ist nur noch verwirrender (und führt mich auf Artikel aus den 80ern, wo so nette Sätze wie "jeder zweite Patient stirb" stehen )...kann mir jemand helfen? |
#2
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AW: Nun also doch meine Mama...
Liebe Anni
Das tut mir sehr leid dass deine Mama diese blöde Krankheit hat. Meine Mama hatte es vor drei Jahren und ich habe es dann auch bekommen und bin seit ein paar Monaten mit der Chemo durch. Es geht uns gut. Brustkrebs ist gut behandelbar. Der Befund sagt aus dass sie Brustkrebs hat. G2 gibt an dass das Gewebe sich noch nicht soooo stark von dem brustgewebe unterscheidet. Das ist gut. Jetzt wird noch untersucht ob der Tumor hormonabhängig ist und wie schnell er wächst Je nach dem wird eine Chemo anstehen oder nicht. Ich wünsche euch viel Kraft! |
#3
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AW: Nun also doch meine Mama...
Liebe Juule,
Danke für deine aufbauende Antwort! Heute fühle ich mich etwas leichter damit. Ich klammere mich daran, dass der Knoten noch ziemlich klein ist und die Lymphknoten in der Achsel alle frei und gesund zu sein scheinen. Auf der Mammographie sieht auch sonst alles gesund und unauffällig aus, sie hat ja nicht mehr so dichtes Gewebe (meine Mammo letztens zur Vergleichsmammo für später war eigentlich weiß ^^) und man sieht alles sehr gut. Also hoffen! <3 Blöd halt, dass sowas per Post ins Haus geflattert kommt :/ |
#4
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AW: Nun also doch meine Mama...
Liebe Annie,
MA heißt "Mamillenabstan", bedeutet also den Abstand des Tumors von der Brustwarze. Die Histologie liest sich in der Tat relativ "harmlos". Nicht falsch verstehen,eine Krebsdiagnose ist immer ein Schock und ganz schrecklich. Aber heutzutage ist Brustkrebs in einem frühen Stadium sehr gut heilbar. Meine Mutter hatte vor sechs Jahren auch Brustkrebs, gestorben ist sie an einem anderen... Bei ihr machte man nur OP und Antihormontherapie, vielleicht kommt deine Mutter auch um eine Chemo herum. Ich halte euch alle Daumen! Sie schafft das! LG jana
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Meine Mutter: Pankreas-Ca ED 7/2014 verstorben am 3.11.15 Immer in meinem Herzen... |
#5
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AW: Nun also doch meine Mama...
Hallo Jana,
danke für die MA-Entzifferung! Mein herzliches Beileid wegen deiner Mama. meine Mutter ist immer ein wenig anfällig für solchen Blödsinn (vor einigen Jahren hatten wir schon ein paar solcher Schreckensmomente), und dass es nun wahrgeworden ist, ist Worst Case. Ich hoffe noch sehr auf den Best im Worst Case. Aber der Schock sitzt tief. Wir sind Samstag noch so gut gelaunt gewesen, weil ich eine echt schöne neue Wohnung gefunden habe, und dann liegt dieses Mistding im Briefkasten. Das war wie ein Schlag in die Magengrube, und ich weine viel (viel mehr als meine Mama!). Wir fühlen uns sehr alleine gelassen mit der Diagnose, auch der Arzt ist heute vormittag nicht zu sprechen gewesen. Der Weg wird jetzt vermutlich nach Ulm oder Stuttgart führen... Ich hatte seither jedoch viele schöne Gespräche mit alten und neuen Freunden - und war überrascht, wie viele selbst schon solche Diagnosen in der Familie hatten. Aufbauend: Fast allen geht es heute wieder sehr gut (bis auf eine Freundin meiner Tante, die nach der Rezidivdiagnose auf eine erneute Behandlung verzichtet hat, trotz recht guter Prognose). Ich habe den Eindruck, die Zeit jetzt bis zur Behandlung ist die allerschlimmste... |
#6
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AW: Nun also doch meine Mama...
Der eindruck täuscht nicht , denn schließlich will man das alles ja so schnell wie möglich hinter sich bringen .
Mir wäre ein Brief lieber gewesen , wie der Satz den mir die Internistin um die Ohren geschlagen hat .
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014 Seither ist nichts mehr , wie es vorher war . Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt ! |
#7
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AW: Nun also doch meine Mama...
Die letzten Tage stark sein, so gut es geht, und nun wieder ein Loch...ein ganz, ganz tiefes Loch. Ist das normal?
Wir waren die Tage viel unterwegs. Der Hausarzt hat sie mal durchgecheckt, insgesamt scheint sie fit zu sein, Lymphknoten sind alle klein und verschieblich, auch beim Tasten, und Schulterschmerzen schiebt er auf ihre Arthrose (hat sie schon in der Hüfte seit Jahren). Er meint, Metas wären unwahrscheinlich und wir sollen uns nicht so viele Sorgen machen, weil auch die Klinik in Ulm sehr gut sei, aber in meinem Kopf spielt sich die GANZE Zeit dieses gottverdammte "Was ist, wenn...?" ab. Was ist, wenn die Lymphknoten doch befallen sind? Was ist, wenn der Tumor aggressiver als angenommen ist? Was ist, wenn sie doch schon Knochenmetas hat (eben weil sie schon so lange Probleme mit dem Skelett hat ) Was ist, wenn ich sie verliere...? Ich heul nicht mehr vor ihr (Erfolg!), aber wenn ich alleine bin und für mich, bricht es immer aus mir heraus. |
#8
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AW: Nun also doch meine Mama...
Hallo Anni84,
ich bin Betroffene, meine Diagnose war 2008 bis heute ist nichts mehr nachgekommen. Ich war 55 Jahre, mein Tumor war 2,5 cm groß und ich hatte einen befallenen Lymphknoten. Was will ich dir sagen: Brustkrebs , jeglicher Krebs ist doof. Das zieht einem den Boden unter den Füßen weg, aber in der Regel ist Brustkrebs gut zu behandeln und die allermeisten Frauen überleben die magischen fünf Jahre. Meinen Kindern habe ich gesagt, ich will leben, ihr könnt mich unterstützen, aber lebt euer Leben. Liebe Grüße Geli
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Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. Irische Sprüche |
#9
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AW: Nun also doch meine Mama...
Ich versuche auch wirklich, hoffnungsvoll zu sein, doch die Wartezeit bis zum 1. Termin ist so unheimlich lang, dass ich mich wie gelähmt fühle.
Und meine Mama hat eben auch so unendlich viele Baustellen: Sie quält sich seit 2011 mind. mit Abnutzungserscheinungen in der li. Hüfte, Anfang des Jahres wurde da Arthrose festgestellt... kann das denn auch irgendwie mit dem Mistvieh in Verbindung stehen? Kann man bei den Untersuchungen denn zwischen Arthrose und Metastase unterscheiden? Außerdem nimmt sie seit der Menopause (operativ nach Gebärmutterentferung vor 15 Jahren) Medis gegen Bluthochdruck. Ihr Herz ist gesund, dank der Medis, aber ich habe doch Sorge, dass das irgendwie ihre Prognose verschlechtert... |
#10
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AW: Nun also doch meine Mama...
Ich finde es eine Schweinerei das man das mit einem Brief schreibt, warum kann ein Arzt nicht mal einen Anruf tätigen und am Telefon wenigstens einem die Angst nehmen oder schon sagen was man dagegen tun kann, welche Therapie helfen würde.oder oder oder
Deine Mama versucht bestimmt stark zu sein damit du dir keine sorgen machst... alles gute für Dich und deiner Mama |
#11
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AW: Nun also doch meine Mama...
Hallo,
ich denke, die Arthrose kommt vor allem auch daher, dass sie verfrüht in die Menopause "geschickt" wurde. Die fehlenden Hormone begünstigen diese Beschwerden. Safra |
#12
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AW: Nun also doch meine Mama...
Hallo ihr Lieben,
heute stand das Knochenszinti an, und während die Ärzte da nicht viel rausgelassen haben außer "gleichmäßiger Verschleiß an den Rippen", haben sie noch ein CT von ihrer Hüfte gemacht. :/ Vermutlich, weil wir keine Röntgenbilder von der Arthrose Diagnose von Anfang des Jahres dabei hatten. Aber ich hab nun doch wieder Angst, dass die da doch etwas Ungewöhnliches gesehen haben... Das CT scheint aber nur von der Hüfte gemacht worden zu sein...hätten die Radiologen bei begründetem Verdacht das nicht auch von anderen Stellen gemacht, wenn da was gewesen wäre? Wir müssen nun wieder bis Montag warten - die Warterei ist wirklich das allermieseste an dieser ganzen Geschichte. Geändert von gitti2002 (14.06.2016 um 19:21 Uhr) |
#13
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AW: Nun also doch meine Mama...
Plötzlich noch ne Aufnahme vom linken Bein wollten sie bei mir auch. Ich hatte Schnappatmung (nachdem geklärt war, dass die Lymphknoten frei waren, hatte ich mich auf "nicht gestreut" eingestellt...)
Ich kam von der Aufnahme (war stationär) da laufe ich der Ärztin, die auf mich wartet in die Arme: Es tue ihr sooo leid, dass ich unvorgewarnt in die Aufnahme gelaufen sei: die Stelle sehe total nach Verschleiß aus, aber ich sei halt noch sehr jung und man wolle auf Nummer sicher gehen. Ich möge mich nicht zu sehr sorgen, das sei nur doppelte Vorsicht. Es war auch nix. Also: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die vorsichtshalber gucken, warum die Hüfte komisch aussieht. Wenn Ihr wisst, dass sie das wegen der Arthrose tut und ihr nur kein Bild dabei hattet, habt Ihr wirklich Grund zum Optimismus. Also versuch so ruhig wie möglich zu bleiben. (Mein Mann hat die Lebensweisheit, dass man sich als Betroffener nirgendwo ausheulen kann, wenn die Angehörigen das heulen übernehmen. Es ist einer der 1Mio Gründe warum ich ihn liebe) Dass Du zu Hause heulst, ist normal, verständlich und gesund. Dass Du nicht mehr vor Deiner Mutter heulst ist tapfer und hilfreich. Halt durch, bald wisst Ihr woran Ihr seid!!! |
#14
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AW: Nun also doch meine Mama...
DER Spruch passt!
Ich als betroffene fand es unerträglich, wenn andere an meiner Stelle und v.a. in meiner Gegenwart geheult haben! Ich kann verstehen, dass es denen schlecht geht, v.a. wenn es wie bei mir, meine mam war. Sie saß mit Trauermienr an meinem Bett als ob es nun das Ende wäre. Ich hab sie dann aus dem Krankenhaus rausgeworfen, wollte sie nicht mehr sehen, bis sie "wieder normal ticken" konnte! Sie hat es zuerst nicht verstanden, aber ich brauchte keine heulende Mama, sondern eine, die Zuversicht verbreitete, die bei allem Scheixxxxx, der da lief, mit mir lachen konnte. Mein Freund musste ihr das erklären, es gab viele Tränen ihrerseits.... Seit sie es aber verstanden hat, hat sie nie wieder das Trauergesicht gemacht.... Wir können über die Krankheit reden, was ja durchaus wichtig ist! Ich sag immer: "Trauern könnt ihr, wenn ich tot bin! Jetzt brauche ich euch fröhlich, denn noch lebe ich!" Ich will dir nicht auf die Zehen treten, aber viele Betroffene brauchen Kraft, die sie aus der Gegenwart ihrer Lieben ziehen. Das aber können wie nur, wenn die nicht ihre ganze Energie in die (meist ja noch verfrühte) Trauer legen! Gib deiner Mam Kraft und Zuversicht! Sie braucht es! Alles Gute und viel Kraft! |
#15
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AW: Nun also doch meine Mama...
Danke, das mache ich auf jeden Fall jetzt geht das auch viel leichter: keine metas in den Knochen, und die Werte des Tumors sind nun auch da:
ER 12, ER >80%, PGR 12, PGR >80%, HER2 1+, Ki67 10% Laut Arzt (und Tante Google, weil nur "kaum aggressiv" meinem Wissensdrang nicht gedient hat) müsste das ein Luminal A sein? Ich habe Hoffnung |
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