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  #1  
Alt 01.11.2010, 02:36
kasi1971 kasi1971 ist offline
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Registriert seit: 01.11.2010
Beiträge: 42
Standard Mein Papa ist von uns gegangen und hatte keine chance

hallo zusammen..
ich habe mich hier angemeldet um meine erfahrungen zu schreiben und wie es weiter gehen wird. es fing an,das mein Papa geboren 9 august 1946 im April über Rückenschmerzen klagte.dazu gesagt. er hats immer damit abgetan,es wird schon wieder gehen. Die schmerzen wurden immer schlimmer. mein papa war bis dato ein sky fussball gucker,der fast jedes spiel im wohnzimmer schaute. dann auf einmal wollte er das noch nicht einmal mehr und er blieb oben im schlafzimmer liegen.dann hatte es meine mutter endlich geschafft ihn zum hausarzt zu bewegen,wo er schmerzspritzen bekam.als diese wohl nicht mehr helfen wollten,bekam er ein termin beim radiologen. da wurde der rücken durchleuchtet und er musste blut abgeben zur kontrolle und eine überweisung zum rückenspezialisten in herdecker gemeinde krankenhaus.mein papa und ich fuhren dann "2 wochen später zum Termin" nach herdecke in die klinik.wir gingen zum arzt herein. mein papa fragte,ob ich mit könnte. ich bin 39 jahre alt,verheiratet und ein kleinen 18 monate alten sohn.der arzt sagte ja natürlich.. mein papa erzählte die geschichte,wann die beschwerden losgingen und der arzt schaute sich dabei die cd und die laborwerte vom blut an. ich achtete genau auf sein gesichtsausdruck,als er die cd anschaute und ich wußte,das es mit Papa ganz schlecht aussehen wird. er redete von wirbel "zerfressen" glaube lwk 1oder 3.er fragte uns ob wir schlafzeug bei hatten.. da wir das nicht hatten,fragten wir ob wir ein tag später kommen können. er sagte ja. wir fragten wie lange circa.. der arzt sagte,richten sie sich auf 2 wochen ein. mein papa hatte das irgendwie gar nicht geschockt,als wenn er ahnte was kommen wird. zuerst wurde der wirbel"der zerfressen"war mit 2 metallplatten verstärkt.es wurde lungen ct gemacht und wohl noch mehrere ct,die wir alle wohl gar nicht wissen.ich muss dazu sagen. seine symptome sind starker gewichtsverlust,stimmveränderung,nach dem essen"wenn er gegessen hatte" schleimen,die ärzte tippen auf speiseröhrenkrebs.. kein arzt hatte mit uns von sich aus geredet.jetzt der schock. mein papa wollte am freitag von hagen raus und dienstag nach schwerte verlegt werden,weil meine mama kein führerschein hat. Mein bruder holte ihn mit dem auto ab und brachte auch den bericht fürs andere krankenhaus mit.da uns mein papa nix erzählte,öffneten wir ihn. es war so niederschmetternd,zum schluss stand da mehrere metastasen in lunge,leber,lymphknoten verdacht auch auf milz metastasen.wir rufen nachher einen krankenwagen,weil er zu hause nix essen und trinken tut und die tabletten, wahrscheinlich wegen den schmerzen nicht schlucken kann.er sagte mir noch gestern,als ich an seinem bett weinen mußte,was mit mir los sei? ich antwortete,das ich mir sehr große sorgen um ihn mache.. er sagte wieso,es sei doch alles ok,dabei hielt ich seine hand feste und er auch meine.ich habe das gefühl,das mein papa nicht mehr lange leben wird,nach diesem bericht. chemo ist er viel zu schwach und da die metastasen überall fast sind werden die ärzte auch nichts machen können.warten wir mal ab.. es tut mir auf jedenfall sehr weh,mein papa leiden zu sehen und werde wahrscheinlich auch einen psychologen aufsuchen werden,weil ich das nicht verkrafte bzw verkraften werde...

lg euer kasi

Geändert von kasi1971 (24.11.2010 um 15:04 Uhr) Grund: Mein Papa ist von uns gegangen
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  #2  
Alt 01.11.2010, 07:54
Benutzerbild von ange
ange ange ist offline
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Beiträge: 505
Standard AW: Mein Papa macht uns sehr große Sorgen

Liebe(r) Kasi,

erstmal ein hallo hier, auch wenn man sich nicht gewünscht hätte sich hier anmelden zu müssen...

Ja, die Diagnose ist niederschmetternd... aber gib nicht auf!! Auch Metastasen kann man stoppen oder ein wenig eindämmen. Es ist nicht heilbar, und auch wird man damit wohl nicht alt werden. Aber man muss auch nicht unbedingt in den nächsten wochen sterben!
Versuch doch mal ein Gespräch mit seinem behandelndem Arzt zu vereinbaren. Was es für Möglichkeiten gäbe, ob man ihn ersteinmal aufpäppeln könne, ob bestrahlt werden kann, und dann eine chemo gemacht werden kann... all sowas.
Dein Vater wird noch Zeit brauchen die Diagnose zu akzeptieren und zu realisieren... spricht er darüber? Gib ihm Zeit und sei einfach für ihn da. Bring ihm sein Enkelkind mit, er wird sich sicher daran freuen. ( aber frag ihn vorher) nicht das es ihm doch mal zu viel wird.
Wenn du das Gefühl hast nicht damit fertig zu werden, dann such dir schon jetzt hilfe, das steht dir zu.
Schreibe hier... hier hat immer jemand ein offenes Ohr, kann dir tipps geben oder einfach nur ein paar tröstende worte spenden...
ich wünsche dir viel kraft,
liebe grüsse
ange
__________________
-Meine Schwiegermama + 4.10.2010
-Meine Patentante + 4.9.2011
-Meine Mama
*15.2.1944 - + 22.11.2014

-Ich selber Polycythaemia Vera
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  #3  
Alt 01.11.2010, 13:56
LaLa1983 LaLa1983 ist offline
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Registriert seit: 30.10.2010
Beiträge: 54
Standard AW: Mein Papa macht uns sehr große Sorgen

Hallo Kasi,

die Diagnose schwarz auf weiß zu haben, ist niederschmetternd...... ich weiß.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für euren Weg. Auch wenn man sich bei dieser Diagnose darauf einstellen muss, das es schnell gehen kann. So leid es mir für Euch tut.
Ich würde auch wirklich ein Gespräch mit dem Arzt führen. Damit ihr zumindest genau erklärt bekommt was es ist und wie behandelt wird.
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  #4  
Alt 01.11.2010, 20:16
kasi1971 kasi1971 ist offline
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Registriert seit: 01.11.2010
Beiträge: 42
Standard AW: Mein Papa macht uns sehr große Sorgen

vielen dank ange und lala1983 für euer mitgefühl.. wir hatte heute so rausgehört,das er nur weiß das er speiseröhrenkrebs hat und nicht die ganze wahrheit.. er hatte heute wenigstens etwas getrunken und ein paar tabletten genommen.. morgen kommt er ins kh und da werden noch untersuchungen durchgeführt werden.man hat ja manchmal ein gefühl für gewisse sachen.. aber mein gefühl sagt mir halt,das wir wenig zeit haben uns zu verabschieden.. wenn ich Ihn mal im sessel sitzen sehe,denke ich mein papa ist auf einen schlag 20 jahre älter geworden... ich hatte mich sogar mit seinen geburtstag vertan.. er ist 1936 geboren also 74 jahre alt.. ich verstehe einfach nicht, eine loki schmidt rauchte wie eine dampflok und wird 91 jahre alt.. mein papa hatte vor 30 jahren aufgehört, wenig alkohol getrunken.. vielleicht mal ein glas oder 2 glas wein.. und im Urlaub vor 20 jahren mal ne flasche Grappa und wird so durch den tumor bestraft..
Manchmal verstehe ich den da oben nicht...
Das mit dem enkel habe wir auch so gemacht. Papa freut sich riesig,wenn er den kleinen sieht. es ist halt so traurig,das der kleine seinen Opa nur kurz kennenlernen wird. ich hatte auch nicht viel von mein opa gehabt.wir werden auch einen termin mit dem arzt morgen oder übermorgen machen... es geht ja auch um existenzverhältnisse für meine mama. kann das haus gehalten werden usw... gerade hörte ich Lonely sheperd von Kill Bill Soundtrack und mir kamen die tränen und die frage warum.....warum er so einen schweren weg gehen muß.
lg kasi

Geändert von kasi1971 (01.11.2010 um 20:25 Uhr)
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  #5  
Alt 01.11.2010, 21:37
Benutzerbild von ange
ange ange ist offline
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Registriert seit: 23.12.2009
Beiträge: 505
Standard AW: Mein Papa macht uns sehr große Sorgen

Hallo Kasi,

ich kann deine Verzweifelung verstehen, aber nach dem Warum darfst du gar nicht fragen, denn darauf wirst du nie eine Antwort bekommen. Meine Schwiegermutter hat in ihrem Leben niemals auch nur eine Zigarette angefasst. Sie hatte Lungenkrebs. So ist das Leben. Warum sterben junge Leute unschuldig im Auto? Warum stürzt gerade das Flugzeug ab? Es gibt keine Antwort.
Ja, Speiseröhrenkrebs ist wirklich eine agressive Form von Krebs. Doch heutzutage kann man da auch schon viel machen, je nachdem wie weit die Speiseröhre betroffen ist.
Ich drücke euch die Daumen, das ihr nicht noch mehr Hiobsbotschaften erfahren werdet bei den Untersuchungen.
Geniesst die Zeit! Lass dich nicht unterkriegen und verkriech dich nicht. Schreibe hier wann immer du magst.
lg
ange
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-Ich selber Polycythaemia Vera
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  #6  
Alt 01.11.2010, 22:20
kasi1971 kasi1971 ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Mein Papa macht uns sehr große Sorgen

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Zitat von ange Beitrag anzeigen
Hallo Kasi,

ich kann deine Verzweifelung verstehen, aber nach dem Warum darfst du gar nicht fragen, denn darauf wirst du nie eine Antwort bekommen. Meine Schwiegermutter hat in ihrem Leben niemals auch nur eine Zigarette angefasst. Sie hatte Lungenkrebs. So ist das Leben. Warum sterben junge Leute unschuldig im Auto? Warum stürzt gerade das Flugzeug ab? Es gibt keine Antwort.
Ja, Speiseröhrenkrebs ist wirklich eine agressive Form von Krebs. Doch heutzutage kann man da auch schon viel machen, je nachdem wie weit die Speiseröhre betroffen ist.
Ich drücke euch die Daumen, das ihr nicht noch mehr Hiobsbotschaften erfahren werdet bei den Untersuchungen.
Geniesst die Zeit! Lass dich nicht unterkriegen und verkriech dich nicht. Schreibe hier wann immer du magst.
lg
ange
das glaube ich dir ange.. das warum wird nie einer beantworten können.. wenn es "nur" der Krebs wäre.. es sind halt so viele und wichtige organe mit metastasen befallen,wie ich geschrieben hatte.. es hilft mir sehr mit betroffenen zu kommunizieren,weil die das alles selbst miterleben mußten und ich nicht der einzigste auf der welt bin,der das durchmachen muß.. ich muß noch dazu schreiben,das sich meine oma selbst umgebracht hat und die an meinen 17 geburtstag genau beerdigt wurde. was so sehr weh getan hatte. . es ist so lange her,aber man erinnert sich jetzt genau wieder daran weil das thema "Tod" in meinen kopf schwirrt..

lg kasi
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