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#1
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Glioblastom....
Hallo!
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Ich hoffe hier auf Verständnis bzw. Unterstützung zu treffen. Ich habe vor genau zwei Jahren meinen Mann mit einem epileptischen Anfall vorgefunden. Nach einem CT stand fest, da ist etwas im Kopf. Nach weiteren Untersuchungen stand fest, Gehirntumor. Nach der OP hieß es ein Astrozytom Grad III. Danach folgte Bestrahlung und Chemo. Ein halbes Jahr später die zweite OP. Angeschwollenes Gewebe von der Bestrahlung mit Krebszellen versehen. Zwei Monate später wieder ein epileptische Anfall. Dann war fast ein Jahr Ruhe, weil mein Mann ununterbrochen Chemo bekommen hat. Im Dezember dann wieder eine OP, weil der Tumor gewachsen war. Nun kam raus, dass es ein Glioblastom ist. Im Januar Bestrahlung. Nun habe wir letzte Woche erfahren, dass man nix mehr tun kann. Er ist seit Freitag im KH, weil er wieder einen Anfall hatte und total durcheinander ist. Er hat wieder Wortfindungsstörungen, ist aggressiv mir gegenüber und hat gestern zum ersten eingenässt. Er ist schwach, abgemagert und blass. Heute hatten wir ein Gespräch im KH wie es weiter geht. Ich kann ihn nicht mit nach Hause nehmen und hier pflegen. Ich kann es psychisch nicht. Will ich Euch kurz erklären, ich habe vor 15 Jahren einen Freund gehabt, der auch an einem Gehirntumor erkrankt ist und sich vor meinen Augen die Pulsadern aufgeschnitten hat. Das brauch ich nicht nochmal. Ich weiß dass nicht jeder Mensch gleich ist, aber das ist halt in meinem Kopf. Ausserdem muss ich noch erwähnen, dass mein Mann seit zwei Jahren kein Wort darüber spricht, über seine Krankheit, Gefühle, Sorgen, Nöte, Ängste. Im Prinzip habe ich diese Krankheit alleine durchlebt. Ich bin überhaupt nicht an ihn ran gekommen. Er hat mit seinen Freunden gebrochen und an nix mehr interesse gehabt. Er hat jegliche Hilfe abgelehnt. Hat mich immer wieder vor den Kopf gestoßen. Zu dem Ganzen kommt noch dazu, dass wir eine fast vier Jahre alte Tochter haben. Versteht mich nicht falsch, ich will meinen Mann nicht loswerden, aber wenn ich es nicht "ertrage" ihn zu Hause zu pflegen, hab ich dann nicht auch ein Anrecht darauf das zu tun???? Musste mir heute echt einiges von den Ärzten anhören, dass ich ja für ihn auch eine gewisse Verantwortung habe. Was soll ich tun, wenn ich es psychisch nicht aushalte??? Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen, der ähnliches durchgemacht hat oder sich mit soetwas auskennt. Vielen Dank. LG |
#2
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AW: Glioblastom....
Es tut mir leid, dass es so schlecht läuft...
Also, erstmal: sicher hast du eine gewisse Verantwortung, aber die geht in erster Linie um dich und eure Tochter. Danach kommt er - seine Handlung war nicht gerade sinnvoll, er hätte davor eine Patientenverfügung unterschreiben sollen etc... Hat er denn noch eine Familie? Falls ja, will die mit entscheiden? Es gibt keine Verpflichtung, dass du dich um ihn kümmern musst - man muss auch die andere Seite beachten, beispielsweise, wie sehr du dich um deine Kleine kümmern kannst, während er daheim ist; wie stark seine Probleme sind (Gefahr von Sturz? Inkontinenz dauerhaft? Nahrungsaufnahme? Medizinische Versorgung?) Erkundige dich mal nach Infos, in den meisten Krankenhäusern befindet sich jemand, der für solche Themen zuständig ist. Außerdem gibt es Psychoonkologen und auch Selbsthilfegruppen. Es ist sehr wichtig, dass du psychischen Halt von außen bekommst! Schau mal, ob er einen guten Tag hat und spreche ihn auf das Thema Patientenverfügung uä an, auch um Betreuung. Die juristische Seite kann auch hier eine Rolle spielen. Und: psychische Veränderung kann auch vom Hirntumor kommen. Es gibt immer wieder Anzeichen von Wesensveränderungen durch Tumoren und ähnlichem. Behalte in Erinnerung, was ihr in den schönen Zeiten geteilt habt... Viel Glück euch dreien, kätzchen |
#3
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AW: Glioblastom....
Hallo
möchte Dir nur kurz schreiben. Ich selbst bin Pflegefachkraft und habe viele Menschen gepflegt und auch sterbende Menschen begleitet. VERANTWORTUNG zu tragen kann genau DAS sein was Du hier tust: Du erkennst, dass Du selbst Dich - neben dem Kümmern um eure 4jährige Tochter und der Bewältigung des Alltags, der ja auch irgendwie laufen muss - der Pflege Deines Mannes zuhause nicht gewachsen fühlst. DAS zu erkennen und sich vor allem auch zu trauen, es zu äußern -> HUT AB<- denn dass auch noch die Menschen um einen herum (Familie, Freunde, Nachbarn) den Anspruch haben, dass man seinen Partner selbstverständlich zu pflegen hat und einen das auch spüren lassen ist auch nicht leicht zu tragen. ICH bin der Ansicht, Du handelst Deinem Mann gegenüber verantwortungsbewußt - und nicht nur ihm, sondern auch eurem Kind gegenüber und nicht zuletzt Dir selbst. Manchmal bedeutet Verantwortung tragen auch, dass man die bestmögliche Hilfe sucht und sich bemüht, dass ein geliebter Mensch "in guten Händen ist"! Und wenn man selbst "diese Hände" nicht sein kann, dann hat das NICHTS mit Verantwortungslosigkeit zu tun und bedeutet noch lange nicht, dass Du ihn weniger liebst, im Stich läßt oder ihn gar aufgibst. Viel Kraft und alles Gute für euch, Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ... ... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ... ... I`ll see you when the sun sets!!! Geändert von HeikesFreundin (22.02.2013 um 01:59 Uhr) |
#4
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AW: Glioblastom....
Ich danke euch beiden für diese lieben Worte. Mein Mann hat eine Patientenverfügung. Laut den Ärzten hat er aber ein Recht auf Äusserung seines wohnwunsches. Trotz allem ist es aber so, dass er am Montag in ein Hospiz kommt. Ich bin beruhigt das er dann da die beste Betreuung bekommt. Auf der anderen Seite habe ich Angst vor den nächsten Wochen/Monaten.....
LG |
#5
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AW: Glioblastom....
Ja, das glaube ich Dir gerne ...
Ich wünsche Dir und auch Deinem Mann auf jeden Fall ganz viel Kraft!
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ... ... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ... ... I`ll see you when the sun sets!!! |
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