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Allergischer Schock bei Paclitaxel
Beim vorigen (zweiten) Zyklus der Chemo- und Immuntherapie habe ich während der Infusion von Paclitaxel einen allergischen Schock bekommen (Kreislaufdysfunktion, heftige Luftnot durch Bronchospasmus, Herzrasen). Durch das sofortige Eingreifen einer Ärztin (Cortison und Antihistaminikum i.v. sowie Sauerstoff) war der faule Zauber nach 5 Minuten vorbei und die Infusion konnte (erst verlangsamt, nach einer halben Stunde normal) weiterlaufen.
Danach hatte ich keine weiteren Beschwerden. Nach einem Tag sind dann auf der Kopfhaut und im Nackenbereich rote Pusteln (nicht viele, nicht juckend) aufgetaucht. Jetzt habe ich ein bisschen Bammel, dass sich ein solcher Schock bei der nächsten Chemo in zehn Tagen wiederholt. Hat jemand von euch auch so etwas erlebt? Einmal oder öfter? Was kann man als Patient dagegen tun - wenn überhaupt? Viele Grüße
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Diagnose Anfang März 2019: Großzelliger neuro-endokriner Tumor im Mediastinum; mehrere Lymphknotenmetastasen Lunge; Fernmetastase Leber und Gehirn. Letztere etwas geschrumpft nach erster Chemo. Behandlung: Chemo (Paclitaxel, Carboplatin) und Immun (Keytruda). 4 Zyklen alle drei Wochen. Nebenwirkungen mehr als verkraftbar. Zwischenstand Anfang Juni 2019, nach vier Chemos: Tumor, Nah- und Fernmetastasen teilweise Rückbildung, sonst regredient. |
#2
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AW: Allergischer Schock bei Paclitaxel
Hallo Mikka67,
ja, hatte ich auch, und zwar bei meiner Chemo wegen meinem Eileiterkrebs. Da war auch das Paclitaxel daran schuld. Bereits bei der ersten Chemogabe erlitt ich diesen Schock. Es war so, als würde ein Felsen auf meine Brust stürzen und ich bekam keine Luft mehr. Ich machte diese Chemo stationär. Es wurde sofort abgebrochen und erst nach längerem Hin und Her wieder versuchsweise weitergemacht. Diese Chemo wurde dann mit mehr Cortison und ganz langsamen Einlaufen gemacht. Dauerte dann fast doppelt so lange. Ist dann natürlich belastender als wenn es kürzer dauert, aber mein Körper hat sich nicht mehr gegen die Chemo gewehrt. So konnten alle weiteren Chemos gegeben werden. Ich weiß auch noch, dass bereits nach den ersten Chemos sich die starke Neuropathie in den Zehen gezeigt hat, die ich bis heute noch nicht losgeworden bin. Rote Pusteln haben sich bei mir nicht gezeigt. Also, mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen werden die weiteren Chemogaben vermutlich komplikationslos ablaufen. Du selbst kannst soviel ich weiß nix tun, um einem Schock vorzubeugen. Also mache Dir keine unnötige Angst, denn Deine Behandler sind ja vorgewarnt und haben sicherlich alles im Griff. Viele Grüße Maxi3 |
#3
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AW: Allergischer Schock bei Paclitaxel
Hallo Maxi3,
danke für Deine Reaktion. Dann hoffe ich, dass die Mediziner bei meiner nächsten Chemo vorsorgen (mehr Cortison und Antihistamin). Meinethalben kann sie auch langsamer gemacht werden. Obwohl, wie gesagt, beim vorigen Mal, als das passiert war, nach kurzer Zeit der Durchlauf wieder auf normal war. Zur Neuropathie: Gleich bei der ersten Chemo hatte ich auch leichte Taubheit in den Fingerkuppen. Ich hab der Schwester das gleich gesagt, sie kam dann auch sofort mit den Kühlhaus für die Hände. Seit ungefähr zehn Tagen lässt die Taubheit noch einmal deutlich nach. Sind bei Dir die Füße gekühlt worden, als das anfing? Dir alles Gute und liebe Grüße Mikka67
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Diagnose Anfang März 2019: Großzelliger neuro-endokriner Tumor im Mediastinum; mehrere Lymphknotenmetastasen Lunge; Fernmetastase Leber und Gehirn. Letztere etwas geschrumpft nach erster Chemo. Behandlung: Chemo (Paclitaxel, Carboplatin) und Immun (Keytruda). 4 Zyklen alle drei Wochen. Nebenwirkungen mehr als verkraftbar. Zwischenstand Anfang Juni 2019, nach vier Chemos: Tumor, Nah- und Fernmetastasen teilweise Rückbildung, sonst regredient. |
#4
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AW: Allergischer Schock bei Paclitaxel
Hallo Mikka67,
ja, hoffentlich klappt die nächste Chemo ohne Probleme. Du hast insofern den Vorteil, dass es jetzt diese Kühlpads oder wie man das nennen mag, gibt. Bei mir, das war 2010, hat man das noch nicht gemacht bzw. weiß ich nicht, ob das damals bereits bekannt war. Die Folgen sind nun unumkehrbar. Ich bin zwar nach etlichen Komplikationen nach der OP 2010 in zwei weitere Krankenhäuser verlegt worden. Da hat man mir sogar nachdem ich im Koma gelegen bin, 5 Wochen lang in die Zehenzwischenräume ein anthroposophisches Mittel gespritzt, um die Zehen wieder zu entkrampfen. Aber das tat nur scheußlich weh, hat aber nix gebracht. Es gibt nun Medikamente gegen die Neuropathie, aber die bringen auch nix.* Also, achte bitte sehr darauf, dass sich diese Neuropathie gar nicht erst entwickelt, denn es beeinträchtigt auch beim einfachen gehen mal mehr und mal weniger. Sogar die Standfestigkeit der Füße leidet darunter.* Ich habe ja 2016 noch einen Lungenkrebs bekommen. Da wurde nur operiert, Chemo gab es leider keine, obwohl ich das trotzdem zur Sicherheit nochmals gewagt hätte. Da hätte ich auch besser damit umgehen können als bei meinem ersten Krebs. Nun wünsche ich Dir alles Gute und dass sich die Nebenwirkungen der Chemo in erträglichen Grenzen halten. Liebe Grüße Maxi3 |
#5
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AW: Allergischer Schock bei Paclitaxel
Hallo Maxi3,
Du hast eine ausgewachsene Leidensgeschichte hinter Dir; ich wünsche Dir das Allerbeste, dass sich die Nachwirkungen so weit wie möglich in Grenzen halten und dass Du noch lange Zeit Ruhe an der Front hast. Was die Chema-Nebenwirkungen betrifft - bisher vertrage ich die Behandlung erstaunlich gut. Liebe Grüße Mikka67
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Diagnose Anfang März 2019: Großzelliger neuro-endokriner Tumor im Mediastinum; mehrere Lymphknotenmetastasen Lunge; Fernmetastase Leber und Gehirn. Letztere etwas geschrumpft nach erster Chemo. Behandlung: Chemo (Paclitaxel, Carboplatin) und Immun (Keytruda). 4 Zyklen alle drei Wochen. Nebenwirkungen mehr als verkraftbar. Zwischenstand Anfang Juni 2019, nach vier Chemos: Tumor, Nah- und Fernmetastasen teilweise Rückbildung, sonst regredient. |
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AW: Allergischer Schock bei Paclitaxel
Nur mal eine kleine Anmerkung:
Ich habe ja nicht nur Krebs, sondern bin auch alkoholkrank. Als ich damals in die Entgiftung kam, hatte ich eine Polyneuropathie am ganzen Körper. In den Fußsohlen hatte ich überhaupt kein Gespür mehr. Das hat sich nach ein paar Jahren wieder vollständig gelegt. Inzwischen kann ich mir nur schwer die Fußsohlen kratzen wenn es juckt, weil es zu sehr kitzelt. Obwohl ja angeblich gar nicht geht, sich selbst zu kitzeln. Also, auch Nerven können sich regenerieren. Gebt die Hoffnung nicht auf. Gruß Rene |
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