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#1
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und plötzlich ist alles anders...
wir, mein mann (41), ich (38) und sohnemann (3,75) bekamen die bösartige nachricht im ramen eines normalen hautscreenings vor 3,5 wochen
malignes melanom..... seit dem hat sich vieles verändert, die welt steht für die beteiligten still und niemanden scheint es zu interessieren, das jeder tag zählt?? ich selbst bin vom fach und es reißt mir den boden unter den füßen weg ... mein mann hat krebs sowas passiert doch nur anderen... wir sind doch quasi immun schon durch meinen job.. das geht doch gar nicht !! und nun das... zu unserer vorgeschichte muss ich sagen, dass wir mit unseren sohn nicht mehr gerechnet haben, da wir alles versucht haben sammt 2 vergeblichen ivf versuchen und dann einfach nur noch leben wollten. nach 7 jahren und dann ohne kinderwunsch plötzlich - schwanger - jawoll!! er hat unser leben verändert, auf den kopf gestellt und aus den angeln gehoben - und das ist gut so - er ist das beste was uns passieren konnte! es gab höhen und tiefen in unserer beziehung, aber wir waren/sind im großen und ganzen eine gückliche familie. wobei wir immer danach gesucht haben etwas anderes zu machen... weil mein mann an seinem jetzigen arbeitsplatz nicht glücklich ist und das eigentlich auch schon seid mehreren jahren. nach unserem 4 wöchigen norwegenurlaub im letzten jahr war ziemlich schnell klar, das ist es! wir haben unser haus verkauft, sprachkurse belegt und zu hause weitergelernt, mein mann hat mehrere bewerbungen laufen und nun DAS... malignes melanom... es reißt mir/uns den boden unter den füßen weg ... das ct mit kontrastmittel war ohne befund - mikrometastasen nicht ausgeschlossen... 3,2mm clark level lV montag gehts in die uni nachresektion und entfernung des wächterlymphknoten mit schnellschnitt ... was soll ich euch erzählen, ihr seit doch alle alte hasen und wisst genau um unsere/meine gefühle und ängste. ich habe am mittwoch einen termin bei meiner ärztin weil ich die situation nur ganz schlecht aushalten kann. täglich habe ich mehrere tumorpatienten auf dem tisch liegen und bisher waren es immer nur die anderen die so etwas bekommen... wir haben einen oslo "bewerbungsmarathon" hinter uns, danach habe ich eine woche das neue haus meiner eltern gestrichen, und dann kam das ergebnis... ich kann jetzt schon nicht mehr, ich habe so wenig kraft und muß doch für meinen mann stark sein... und mein zwerg fordert uns/mich auch, nun muss ich ihm erklären, dass sein vater in die klinik muss ... AAAAAHHHHHRRRGGG! tschuldigung, musste mal was loswerden caro |
#2
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AW: und plötzlich ist alles anders...
Liebe Caro! Ich kann dich sehr gut verstehen, wir sind im moment in der gleichen Situation. Ich bin wie du, 38 Jahre , mein Mann ist 45, unser Sohn ist 6.
Wir wissen seit ein paar Wochen, das mein Mann ein Plattenephitelkarzinom im Unterkiefer hat. T4b, N2b, Mo. Mein Mann hat die riesen OP erst einmal abgelehnt und hat jetzt Chemo bekommen und wird zwei mal täglich bestrahlt. Ich weiß genau, wie du dich jetzt fühlst, die Welt bleibt stehen , andere Dinge werden unwichtig. Dann die Angst ums Kind. Was ist wenn..... Ich war die erste Woche auch total unter Schock, habe nur geweint, habe mir auch Tabletten verschreiben lassen. Aber dann ist der Kampfgeist erwacht, und wir werden kämpfen, gegen dieses Untier Ich habe meinem Sohn mehr oder weniger die Wahrheit gesagt, habe mir aber auch das Buch gekauft: Wenn Mama oder Papa Krebs haben. Da stehen viele Tipps drin, wie man mit Kindern umgehen soll in so einer Situation. Wie gesagt, meiner ist 6, geht jetzt in die Schule, er versteht schon vieles. Ich würde eurem Kind nur sagen, das Papa krank ist und ins Krankenhaus muß und das er bestimmt wieder gesund wird. Ich drück dich ganz lieb, lasst den Kopf nicht hängen und fangt an zu kämpfen.... Was sagen denn die Ärzte , welche Chancen dein Mann hat? Ich kenne mich mit dieser Krebsart nicht so aus. Ganz liebe Grüße Bine |
#3
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AW: und plötzlich ist alles anders...
hallo bine,
vielen lieben dank für deine worte, ich habe dich nicht vergessen, hatte aber beritschaftsdienst. heute morgen dann raus aus der klinik und ab zur uni...die maschinerie läuft an: ekg, radiologie, bb, anästhesie und nachher kommt noch der chirurg ... nach langem hin und her hat er nun auch ein bett und morgen dann op. nachresektion des tumors und noch viele andere, welche der aufnehmenden ärztin nicht gefallen haben der sentinel lymphknoten aus der achsel wird mit schnellschnitt entfernt, und je nach befund wird auch gleich weiter gemacht ferner war bis ich fuhr noch nicht klar, ob nicht vorsichtshalber die leiste auch ausgeräumt wird. ne ganze menge holz für meinen sohn habe ich jetzt erstmal das buch : im krankenhaus von meyers gekauft damit er keine angst haben muss, und übermorgen werden wir ihn dann zusammen besuchen. ich selbst werde mich krankschreiben lassen weil ich es psychisch einfach zur zeit nicht schaffe, ich habe auch am mittwoch schon einen termin und werde professionelle hilfe in anspruch nehmen. ich wünsche euch das die kombi chemo und bestrahlug anschlägt und die op dann gemacht werden kann. ich werde weiter berichten, doch nun muss ich schlaf nachholen damit ich nachher fit bin für meinen kleinen sonnenschein l.g. caro |
#4
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AW: und plötzlich ist alles anders...
nochmal ich...
nachdem sohnemann nun im bett ist und ich in ruhe nochmal mit meinem mann telefonieren konnte bin ich echt traurig und sauer! der chirurgische oberarzt war bei ihm und sagte an der tumorstelle wird nicht nachreseziert er würde das dann nicht gescheit zu bekommen. lymphknoten will er nur 2 rausnehmen und schnellschnitt vielleicht nur in der achsel und die leiste macht er nicht . genauso verhält es sich mit dieversen anderen auffälligen leberflecken lt. aussage meines mannes vielleicht den oder den, aber es wurde nichts weiter angezeichnet. männe fühlt sich nicht gut aufgehoben (o-ton:ich fühle mich wie schlachtvieh) und ich muss auch sagen, ich habe es mir anders vorgestellt nur jetzt nochmal woanders hin und noch länger warten??? er lässt di op morgen machen, aber ich denke wir werden dann halt in den sauren apfel beißen und nach münster gehen. traurige grüße caro |
#5
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AW: und plötzlich ist alles anders...
Wenn sich dein Mann nicht wohl fühlt, dann geht bitte woanders hin. Auch ich mußte alles selber in die Hand nehmen, habe mir sofort alle Nävi anschauen lassen und habe auch alle Untersuchungen in Eigenregie gemacht. Laßt euch nicht unterkriegen aber nehmt die Sache einfach selbst in die Hand. Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit, sich mit der Krankheit auseinandersetzen und Ihr ins Auge zu blicken hat mir sehr geholfen.
Alles Liebe für Euch gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
#6
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AW: und plötzlich ist alles anders...
hallo rachel,
vielen dank für deine worte! mein mann ist nun operiert, alles kam anders als gedacht - 4 lymphknoten wurden in der achsel entfernt, keine nachresektion am tumor, weil man den defekt wohl nicht mehr schließen kann , kein schnellschnitt - weil das wohl nix bringt, da zum erkennen von mikrometastasen eine spezielle aufarbeitung der lymphknoten nötig ist.... also warten... 7 lange tage .... es wurden auch die 3 anderen leberflecken nicht entfernt morgen mrt vom schädel, termin mit der sozialarbeiterin zwecks reha und behindertenausweis, termin mit tumorambulanz und übermorgen wahrscheinlich entlassung - hallo ich denke immer stärker daran in eine zertifizierte klinik zu gehen.... AAAAAHHHHHRRRRGGGGGG danke für`s mitlesen grüße caro p.s.: werde morgen mit sohnemann in die klinik fahren - er freut sich wie bolle auf papa |
#7
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Wir leben noch ...
Ich schreibe heute hier nach 7 Jahren Hautkrebs meines Mannes, mit Lymphknotenextration und Interferontherapie ...
Ja wir leben noch!! Über die Krankheit meines Mannes wurde ich letztendlich auch psychisch krank. Immer die Angst zurück zu bleiben mit einem Kleinkind, der Druck samt Vollzeitjob waren zu hoch und ich bzw. mein Körper hat letztlich kapituliert. Heute bin ich berufsunfähig berentet. Mein Mann hat die Interferontherapie hinter sich gebracht und von der ersten bis zur letzten Spritze alles selbst gemacht und nach der Reha Vollzeit weiter gearbeitet - ich bin unendlich stolz auf ihn - Es folgten Jahre der Kontrollen in denen immer wieder maligne Melanome gefunden worden - ein auf und ab der Gefühle - doch über die - Jahre hat es sich für uns so raus kristallisiert - so schnell stirbt es sich nicht! - Wir blicken freudig und hoffnungsvoll in die Zukunft und möchten Euch an dieser positiven Energie teilhaben lassen! |
#8
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AW: und plötzlich ist alles anders...
Hallo Caro,
danke für den aufbauenden Beitrag. Weiterhin alles Gute!!! Safra |
#9
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AW: und plötzlich ist alles anders...
Ich freue mich sehr für euch beide.
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