Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.04.2009, 09:53
Shila34 Shila34 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2009
Beiträge: 14
Standard metastasiertes Bronchialcarzinom

Hallo Zusammen,

bei meiner Mutter wurde ende Juni 2008 ein metastasiertes nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom diagnostiziert. Inoperabel.
Sie bekam direkt die erste Chemo, dann eine weitere, weil die erste keine besserung brachte.
Nach der 2. Chemo stellte sich herraus, dass auch diese nicht Griff.
Dann wurde Bestrahlt und nach 38 Bestrahlungen kam die Diagnose, der Tumor ist um 60 % verkleinert.

Freude über Freude, wir waren so happy und unsere Hoffnung sooooo groß.
Dann sollte sie eine Pause von 4 Wochen machen.

In der Pausenzeit beklagte sich meine Mutter immer über Schwindel und konnte ohne sich überal abzustützen kaum frei gehen.

Bei einer Blutkontrolle sagte ich das unserem Onkologen und der hat sie gleich zum CT geschickt.
Das CT blieb aber unauffällig.

Trotzdem verschrieb unser Onkologe meiner Mutter Kortison, weil er etwas vermutete, aber man ist ja erstmal sooooooo unerfahren und dumm.

Meine Eltern sind daann für eine Woche mit dem Wohnmobil gefahren, nur 400 KM weit weg, wollten mal etwas raus aus den Wänden.

Am 20.04.2009, also letzten Montag rief mein Vater an, Mutti liegt in der Klinik.
Ist morgens im W-Mobil zusammengesackt und hat nicht mehr geatmet.
Er hat ihr Herzmassage gemacht und sie bis zum eintreffen des RW beatmet.

In der Klinik wurde sofort ein MRT gemacht und die Diagnose ist schrecklich.

Meningosis carcinomatosa und zerebellärer Metastase rechts.

Nach 3 Tagen haben die Ärzte sie soweit stabilisiert, das sie hier ins nahe gelegene KH gebracht werden konnte.

Jetzt steht sie unter enormen Medikamenten, ist nur am schlafen und kaum ansprechbar. Ihr Blick geht immer in die Frene und sieht so leer aus.

Sie soll ab Montag den ganzen Kopf bestrahlt bekommen und der Arzt sagt, damit würde sie wieder klarer und wacher werden.

Wir wissen nicht mehr weiter.

Hat jemand erfahrung gemacht, mit solch einem Zustand?
Wie sehen die Chancen aus, dass meine Mutter nochmal nach Hause kommt?

Sie ist sehr schwach und nur noch Haut und Knochen, bei 165 größe noch etwa 45-50 kg.

Ich hoffe, das ich hier ein paar antworten bekomme.
Am liebsten würde ich sie nach Hause holen und in Frieden sterben lassen, aber mein Vater weiß nicht genau um ihren Zustand und denkt, mit der Bestrahlung wird sie wieder gesund. Durch den Schock des Beatmens meiner Mutter ist er total fertig und ich traue mich nicht, ihm die Wahrheit zu sagen aus Angst, er bricht mir auch zusammen.

Was soll ich machen???

Vielen Dank im vorraus für eure Hilfe.

LG
Silvia
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 24.04.2009, 10:50
jutta50 jutta50 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.09.2006
Beiträge: 1.440
Standard AW: metastasiertes Bronchialcarzinom

Liebe Silvia,

als erstes würde ich den Onkologen, der den Verdacht einer Hirnmeta mit einem CT abgeklärt hat und nicht mit einem MRT wechseln. Da fehlen einem ja die Worte, vor allem wenn er dann sogar noch Kortison aufschreibt. Damit war ers ich ja eigentlich schon sicher, dass da was im 'Busch' ist.


Ich an eurer Stelle würde die Bestrahlungen beginnen. Schauen wie sie sie verträgt und ob diese nicht schnell Linderung verschaffen. das ist nach dem was ich weiß durchaus nicht unrealistisch. Sollte sich ihr Zustand weiter stabilisieren ist vermutlich eine Chemovariante angesagt, die die Blut-Hirn-Schranke durchbricht.
soweit ich weiß käme da Tarceva in Frage. Ob es noch andere Medikamente gibt weiß ich nicht.
Nicht die Hoffnung verlieren, dass es nicht auch wieder aufwärts gehen kann!
liebe Grüße und viel Glück bei den Bestrahlungen.
Jutta
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 24.04.2009, 11:01
Shila34 Shila34 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2009
Beiträge: 14
Standard AW: metastasiertes Bronchialcarzinom

Hallo Jutta,

vielen dank, für deine Antwort.

Die Hoffnung auf Genesung habe ich aufgegeben, den eine Heilung ist nicht möglich, laut Aussage der Ärzte.

Für mich ist das schlimme, dass meine Mutter nach Hause möchte und die Bestrahlung nicht möchte.Das sagt sie zumindest, wenn sie wach ist.

Da mein Vater die alleinige Vollmacht für meine Mutter hat, möchte er z.Z. nicht, dass irgendwer meine Mutter besucht.
Er sitzt den ganzen Tag an Ihrem Bett und hält ihre Hand, kann ich ja verstehen.
Aber warum kann er nicht akzeptieren, das wir Kinder sie gerne sehen möchten?
er meint, wenn zuviel Besuch kommt, dann würde sie versuchen wach zu bleiben und das würde sie zuviel anstrengen.

Wenn sie wieder klarer und wacher wäre, mit der Bestrahlung, dann würde er uns bescheid geben, das wir sie nach absprache mit ihm besuchen können.

Ich habe aber Angst, das sie nicht so weit klar wird, das er es zuläßt und ich sie nicht mehr wieder sehen kann.

Da er nicht weiß, wie krank sie wirklich ist, wird er es nicht verstehen.
Soll ich ihn aufklären, auch mit der Angst, ihn zu boden zu stürzen?

Ich weiß im augenblick nicht, was ich richtig mache????????????

LG
Sivia
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 24.04.2009, 12:10
jutta50 jutta50 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.09.2006
Beiträge: 1.440
Standard AW: metastasiertes Bronchialcarzinom

Zitat:
Zitat von Shila34 Beitrag anzeigen
Die Hoffnung auf Genesung habe ich aufgegeben, den eine Heilung ist nicht möglich, laut Aussage der Ärzte.
Liebe Silvia,

an eine Heilung zu glauben wäre vermutlich unrealistisch. Aber an ein vielleicht hoch jahrelanges Leben zu hoffen, wenn die Bestrahlung und eine andere chemo greifen. Das ist durchaus möglich. wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist kann euch natürlich keiner sagen.

Aber habe ich dich richtig verstanden, dass dein papa sich auch für eine Bestrahlung ausspricht, oder?

lg
Jutta

P.s: Jeder der den Begriff 'palliatve Behandlung' das erste Mal hört ist paralysiert. Aber das muss nocht nicht das Ende sein.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 24.04.2009, 12:33
Shila34 Shila34 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2009
Beiträge: 14
Standard AW: metastasiertes Bronchialcarzinom

Ja, mein Vater will die Bestrahlung und wird das auch durchsetzten.

Laut Aussage der Ärzte des KH hat sie noch einige Monate, Prognose also eher schlecht.

Ich hoffe nun, dass sie noch einmal nach Hause kommt und die letzte Zeit im Kreise ihrer Familie verleben kann.

Wir haben bei meiner Oma das ganze schonmal durchlebt.
Nur lag sie in einem Paliativem Pflegeheim am Morphium-Tropf und starb dort.
Das würde ich meiner Mutter gerne ersparen, denn das hätte sie niemals gewollt.

Heute Abend werde ich mit meinem Vater reden, das ich doch hinfahren darf.
Ich will ja garnicht groß mit ihr reden und sie anstrengen, ich möchte nur bei ihr sitzen und ihre Hand halten.

Die Angst, sie vielleicht nicht mehr sehen zu können frißt mich auf.

Vielen Dank für deine Mentale Stütze, es hilft schon, wenn man sich mit jemanden austauschen kann.

LG
Silvia
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 24.04.2009, 20:57
jutta50 jutta50 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.09.2006
Beiträge: 1.440
Standard AW: metastasiertes Bronchialcarzinom

Liebe Silvia,,

vermutlich gerade weil ihr bei deiner Oma das ganz schon mal durchlebt habt ist es doppelt schwer Hoffnung zu haben.
Aber grundsätzlich sollten Ärzte mit Prognosen lieber vorsichtig sein.

Hier gibt es genügend Leute, die 'ihre' Prognose schon deutlich überlebt haben und immer noch munter hier mitmischen. Natürlich gibt es auch Betroffene die das nicht schaffen. Es gehört irgendwie immer eine gehörige Portion Glück dazu. Z.B das Glück zu haben einen guten Arzt zu finden und das Glück zu haben, dass eine Chemovariante wirkt.
Aber wer sagt euch, dass ihr nicht zu den Glücklichen gehört?
Im Moment geht es deiner Mutter schlecht. Die Bestrahlung wird ihr sehr wahrscheinlich Linderung verschaffen. So hab ich das zumindest verstanden. Und dieser Grund rechtfertigt schon alleine die Bestrahlungen durchzuführen. Und wer weiß. vielleicht zeigt sich ja, dass die Bestrahlungen und eine neue Chemo noch mehr vermögen.

lg
Jutta
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:18 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55