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#1
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Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Hallo und guten Tag, bei meinem Mann wurde im Herbst letzten Jahres Lymphdrüsenkrebs im Anfangsstadium diagnostiziert. Die Tortur, bis die Diagnose schlussendlich auf dem Tisch lag, hat ihm sehr auf die Psyche geschlagen, so dass er im Winter Panikattacken entwickelt hat. Er ist seit dieser Zeit auch in Psychotherapie, psychosozialer onkologischer Betreuung und wegen der Medikamente in neurologischer Behandlung. Er nimmt Psychopharmaka, um über den Tag zu kommen (ist seit 5 Wochen krank geschrieben) und kämpft zeitgleich mit den Nebenwirkungen, aktuell warten wir auf einen Platz in der psychosomatischen Tagesklinik. Laut der Psychotherapeutin hat er mittlerweile eine Depression entwickelt. Tatsächlich fokussiert er sich nur noch auf mich, traut sich nichts mehr zu und ist überhaupt micht mehr belastbar. Der Krebs wird aktuell nur beobachtet, weil die Werte nicht auffällig sind. Ich frage mich was passieren würde, wenn sich das Krankheitsbild veschlimmern würde. Hat hier jemand eine vergleichbare Situation mit einem/einer Angehörigen durchlebt? Ich gerate immer wieder an meine Belastungsgrenzen trotz allem Mitgefühl und Einsatz und natürlich habe ich auch Angst um meinen Mann.
Vielen Dank fürs Lesen, Ursus28 |
#2
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Hallo,
ich kann nur aus meinen eigenen Krerbserfahrungen sprechen, und die sind sicher mit vielen anderen vergleichbar. Man fällt plötzlich in ein tiefes Loch. Es wird klar, dass man sterblich ist, und zwar nicht erst in ...Jahren, sondern vielleicht in absehbarer Zeit. Man denkt an die Familie, an das ganze Umfeld, an die vielen Dinge, die man ja eigentlich noch machen wollte. Das ist verdammt hart. Wenn ich es recht verstehe, ist Dein Mann schon in professionellen Händen, das ist gut so. Wie mit ihm umgehen? Ist bestimmt Ansichtssache. Ich würde es wahrscheinlich recht rational versuchen, ich habe mich damit auch am wohlsten gefühlt (wenn man in dieser Situation überhaupt davon reden kann). Keine Mitleidstour, kein "Nun reiß dich mal zusammen, es sieht doch nicht schlecht aus" o.ä. Diese "Denk-Positiv-Sprüche" sind einfach ätzend und helfen überhaupt nicht. Versuchen, ihn mitzunehmen zu irgendwelchen Dingen, Spaziergänge, Fahrten, was auch immer. Safra
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"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens."
Friedrich Wilhelm Nietzsche |
#3
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Ich denke , die Tagesklinik wird ihm wieder auf die Beine helfen , weil es die absout richtige Entscheidung ist . Dann wirst auch du wieder entlastet .
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014 Seither ist nichts mehr , wie es vorher war . Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt ! |
#4
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Danke für Eure Empfehlungen und Einschätzungen. Jetzt ist es so, dass er gerade von Tavor schon abhängig ist und regelrechte Entzugserscheinungen entwickelt. Leider sind die behandelnden Ärzte keine große Hilfe. Er soll vor dem Klinikantritt das Medikament ausschleichen, aber wie, wenn er ohne Tavor nicht über den Tag kommt. Ich habe gelesen, dass mit Diazepam substituiert werden kann?
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#5
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Mit Tavor ist nicht zu spaßen . Aber das er da so alleine gelassen wird und mal eben vor der Tagesklinik ausschleichen soll , finde ich einen Witz. Unter den Bedingungen finde ich ihn sogar einen Fall für stationär. Da kann das Auschleichen nämlich begleitet werden , was ich wichtig finden würde.
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014 Seither ist nichts mehr , wie es vorher war . Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt ! |
#6
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Tinele, das sehen wir genauso und ich wundere mich nur. Leider haben wir im Umkreis nur Kliniken, die Doppelzimmer haben und das geht bei der Fülle der Symptome gar nicht. Das sieht auch die Psychotherapeutin so. Ich bin mal gespannt, was das Informationsgespräch bei der zweiten Tagesklinik nächsten Donnerstag bringt. Wenn alles gut geht, könnte er am 21.03. dort beginnen. Ich hoffe, dass diese Klinik einen besseren Plan hat. In der neurologischen Praxis wurde ihm, obwohl die Krebsart bekannt war, ein Antidepressivum verschrieben, dass keinesfalls bei Lymphdrüsenkrebs einzunehmen ist. Das hat er nur erfahren, weil er den Beipackzettel aufmerksam gelesen hat. Ich lese hier so oft, dass man den Ärzten vertrauen soll, leider wurden wir im letzten halben Jahr öfters eines besseren belehrt🙁.
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