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#1
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Erhöhte PSA-Werte ohne Befund
1998 wurde bei mir bei der Krebsvorsorge ein PSA-
Wert von 7,6 festgestellt. Eine 6-fache Stanz-Biopsie blieb ohne Befund. Weitere Werte: 4/99 9,5 1/01 11,4 - 8/01 13,0 - 2/02 10,2 - 8/02 10,2 2/03 10,7 - 10/03 13,6 - 5/04 13,4 -11/04 13,3 Weitere klinische Stanz-Biopsien im April 1999 und Januar 2000, jeweils 6-fach, und eine einzelne in der Praxis im August 2002 auch ohne Befund. Ebenso keine Tastbefunde. Der PSA-Quotient wurde m.W. nur 1998 mit 0.11- gemessen.Wie ist dieser Verlauf zu bewerten? Liegt bei mir ein sog. "Haustierkrebs" vor? Ein kleiner nicht aggressiver Tumor, der 19x nicht getroffen wurde? Wie sollte ich mich verhalten? Eine weitere Stanzbiopsie 6-fach machen lassen und dabei den Tumor evtl. aggressiv werden lassen? |
#2
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Erhöhte PSA-Werte ohne Befund
Hallo Uwe,
bei meinem Vater war es aehnlich. Allerdings innerhalb von 3 Jahren hat sich der PSA von 9,2 auf 15,3 erhoeht, mit starken Schwankungen dazwischen. Nach 2 negativen Biopsien (Sextanten) wollte der Urologe eine TURP (Aushobelung) machen, weil mein Vater ein Prostata-Volumen (PV) von 70ml hatte. Mein Vater hat sich dagegen entschieden, wegen der moeglichen Streuung des Tumors und der schlechteren Moeglichkeit einer Prostataektomie. Nach einigem hin und her, hat der Urologie sich bereit erklaert eine MRT der Prostata zu verschreiben. Diese haben wir an der Uniklinik Tuebingen durchfuehren lassen. Sehr kompetente Leute und tatsaechlich Sie haben einen verdaechtige Stelle gefunden. Die Stelle hatte einen Durchmesser von 0.7cm und lag links basal. Tastuntersuchung und Ultraschall unauffaellig. Deshalb wurde diese Stelle unter MRT-Fuehrung biopsiert und das Carcinom war gefunden. Nach so einer langen Zeit eine richtige Erleichterung. Ektomie zeigte ein abgekaspeltes Carcinom und wir sind guter Dinge das der Spuck vorbei ist. Meistens scheuen die Aerzte die Ueberweisung zur MRT, da die Untersuchung sehr teuer ist. Durch die GKV (IKK) wurde Sie aber ohne Anstaende gezahlt (Untersuchung war Jan./05). Dies wird auch durch folgenden Bericht bestaetigt: http://www.guerbet.de/system/galleri...wf_08_2002.pdf Eine weitere Moeglichkeit ist eine weitere Biopsie mit mehr Stanzen. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor (wenn einer vorhanden ist) getroffen wird. Es gibt Saettigungsbiopsie in der bis zu 30-40 Stanzen genommen werden (im Krankenhaus unter Narkose). Es gibt also jede Menge Moeglichkeiten fuer Dich. Ob Du eine Diagnose moechtest, liegt allerdings allein bei Dir. Wenn Du bei einer postiven Diagnose eine Therapie erwaegst, macht es auf jeden Fall Sinn, weiter nach der Ursache zu suchen. Wenn nicht, dann geniesse das Leben und mach nur etwas, wenn Symptome auftreten. Lass Dich aber vorher gut ueber die Nach- und Vorteile Deiner Entscheidung durch Deinen Urologen beraten. Ich hoffe ich konnte Dir etwas Zusatz-Info geben. Solltest Du noch Fragen haben, haenge einfach nochmal eine Antwort an. Ansonsten wuensche ich Dir alles Gute fuer die Zukunft. Gruss, Michael |
#3
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Erhöhte PSA-Werte ohne Befund
Hallo Uwe,
sowohl der PSA-Wert als auch seine Entwicklung und der Quotient fPSA/tPSA sind verdächtig. Es ist deshalb etwas verwunderlich, dass nur jeweils Sechsfach-Biopsien durchgeführt wurde. Meist nimmt man in solchen Fällen 10-12 Proben (unltraschallgeführt). Leider kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich überhaupt um einen bösartigen Tumor handelt und ob (wenn ja) dieser aggressiv ist. Wurden andere Ursachen für das PSA-Verhalten (z.B. chronische Prostatitis) durch geeignete Maßnahmen bereits ausgeschlossen? Gruß Paul Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar |
#4
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Erhöhte PSA-Werte ohne Befund
Hallo Michael, hallo Paul!
Vielen Dank für Euere prompten und wertvollen Hinweise!! Eine Biopsie unter MRT-Führung könnte also Aufschluss bringen. Andererseits ist der PSA- Wert, wenn auch auf relativ hohem Niveau, seit 1.1/2 Jahren konstant. Mein Urologe, bei dem ich seit über 7 Jahren zu den Kontrolluntersuchungen erscheine, ist übrigens in keiner Weise beunruhigt. Er ist ein strikter Gegner der Prostatatektomie aus den allseits bekannten Gründen, würde sich persönlich bei einem PCa bestrahlen lassen... Paul, durch welche "geeigneten Maßnahmen" können denn andere Ursachen, z.B. chronische Prostatis, ausge- schlossen werden? Das ist bisher nicht geschehen. Ist eine chronische Prostatitis über mehr als 7 Jahre überhaupt möglich? Gruss Uwe |
#5
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Erhöhte PSA-Werte ohne Befund
Hallo Uwe,
wenn Du weitere Infos zur MRT-gefuehrten Biopsie moechtest, schau mal auf der Homepage der Urologie der Uniklinik Tuebingen nach: http://www.medizin.uni-tuebingen.de/~weburo/ gehe dann zu Leistungsspektrum->Prostatazentrum Auszug von Homepage: In diesem Zusammenhang soll auch auf eine neue Form der Prostatabiopsie, nämlich unter direkter kernspintomographischer Kontrolle (MRT-gesteuert) hingewiesen werden. Sie wird diesen Patienten angeboten, bei denen aufgrund einer PSA-Erhöhung mehrfach Gewebeproben durchgeführt wurden, ohne dass ein Karzinom nachgewiesen werden konnte (Abbildung 2). Gruesse, Michael |
#6
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Erhöhte PSA-Werte ohne Befund
Hallo Uwe,
eine chronische Prostatitis ist, wenn nicht behandelt, andauernd. Sie zeigt hinsichtlich des Quotienten fPSA/tPSA das gleiche Verhalten wie Prostatakrebs. Zum Ausschluss einer chr. Protatitis findet man in der Fachliteratur Empfehlungen zu einer mehrwöchigen antibiotischen Behandlung (min 3 Wochen nach Dr. Th. Kreutzing "PSA, ein Leitfaden zur Interpretation" oder sogar 4-8 Wochen nach Dr. St. B. Strum "A Primer on Prostate Cancer" mit der Einschränkung, dass dies auch nicht immer erfolgreich. Dr. U. Ickinger rät bei abakterieller chr. Prostatitis von langfristiger medikamentöser Therapie ab) Also unbedingt das weitere Vorgehen mit dem Urologen abstimmen. Gruß Paul |
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