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  #1  
Alt 16.03.2014, 19:48
tanni89 tanni89 ist offline
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Registriert seit: 16.03.2014
Beiträge: 4
Standard Mein Vater hat Nierenkrebs

Hallo,

ich möchte euch kurz die Krankheitsgeschichte meines Vaters erzählen:
Es fing alles im Februar diesen Jahres an, dass auf dem Röntgenbild der Lunge weiße Punkte gefunden wurden. Daraufhin überwies der Hausarzt meinen Vater zum Radiologen, wo ein CT des Brustkorbes durchführt wurde. Ich muss dazu sagen, dass mein Vater bis vor 4 Jahren starker Raucher von Zigarren gewesen ist und von einem auf den anderen Tag aufgehört hat. Durch dieses CT konnte man den Lungenkrebs immer noch nicht ausschließen, daraufhin entschied sich der Hausarzt meinen Vater nach Ostercappeln in Krankenhaus zu schicken, für eine Bronchoskopie. Diese erhielt er Ende Februar unter Vollnarkose. Nachdem er aus der Vollnarkose erwacht war und wieder auf seinem Zimmer war ist er allerdings, aus bis dahin noch unerklärlicherweise, umgekippt und war einige Zeit bewusstlos, bevor er von den Schwestern gefunden wurde. Er wurde dann sofort auf die Intensivstation verlegt und rang mit dem Tod. Dort erfuhren meine Mutter und ich dann auch, dass es wohl höchstwahrscheinlich nur Metastasen in der Lunge sind und mein Vater auch schon Metastasen im Kopf habe. Um die Metastasen im Kopf haben sich Ödeme (Wasseransammlungen) gebildet, die für den Sturz und die Bewusstlosigkeit verantwortlich waren. Durch die Metastasen im Kopf hat er eine Lähmung im linken Arm und Sprachschwierigkeiten. Nach 2-3 Tagen Intensivstation kam er dann wieder in ein normales Zimmer und wurde dann nach weiteren 2-3 Tagen nach Osnabrück in die Paracelsus Klink zur Bestrahlung der Hirnmetastasen verlegt. Dort haben die dann nach 6 Tagen mit der Bestrahlung angefangen und nebenbei weitere Tests durchgeführt haben, die zu der Diagnose Nierenkrebs geführt haben. Der Krebs hat eine Niere schon fast komplett zerfressen und zusätzlich am 3. Lendenwirbel eine Metastase gebildet. Die Metastase wird nun zusätzlich mitbestrahlt. Die Bestrahlung ist nun fast abgeschlossen und Papa hat sie wirklich gut verkraftet, so gut wie keine Nebenwirkungen außer Müdigkeit. Nun war heute der Urologe da und fragte ihn, wie er zu einer Entfernung der befallenen Niere steht. Mein Vater antwortete nur: "Ich fühle mich mit meinen 74 Jahren noch zu jung um zu sterben, also raus damit." Der Urologe will sich jetzt in die Akte von Papa einlesen um sagen zu können, ob die Niere entfernt werden kann und wenn wie. Nun meine Frage an euch, ich weiß nicht ob es eine gute Idee ist die Niere entfernen zu lassen und möchte gerne von euch wissen, ob ihr damit Erfahrungen habt oder ob ihr einen Urologen kennt, der im Raum zwischen Bremen und Osnabrück sitzt, den man evtl. noch nach einer 2. Meinung fragen kann. Über Nachrichten von euch würde ich mich sehr freuen, vielleicht seid ihr ja auch in der gleichen Situation oder habt schon so eine Situation hinter euch und könnt mir Tipps geben.
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  #2  
Alt 16.03.2014, 21:50
Jan64 Jan64 ist offline
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Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Mein Vater hat Nierenkrebs

Hallo Tanni,

Nierenkrebs ist relativ selten, deshalb gibt es auch sehr wenig Experten hierfür. Ein interdisziplinäres Tumorzentrum, meist in Unikliniken, wäre hier gut als Zweitmeinung geeignet.

Grundsätzlich ist eine Entfernung des Haupttumors von Vorteil, ob dies bei deinem Vater sinnvoll und möglich ist, muss ein kompetenter Chirurg entscheiden. Damit wird die Geschichte aber leider noch nicht erledigt sein, er hat ja noch seine Metastasen in Lunge, Knochen und Gehirn. Da wird ein nächster Schritt mit medikamentöser Therapie folgen müssen. Lies dir mal die Mutmachgeschichten durch, da gibt es einige in ähnlicher Lage.

Viele Grüße

Jan
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  #3  
Alt 19.03.2014, 21:27
Henning Sp Henning Sp ist offline
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Registriert seit: 27.06.2010
Ort: Bad Oeynhausen
Beiträge: 410
Standard AW: Mein Vater hat Nierenkrebs

Hallo Tanni,

Wie Jan schon geschrieben hat, es gibt ja leider nicht so ganz viele Spezialisten für das Nierenzellkarzinom. Lungenmäßig ward ihr ja grundsätzlich in Ostercappeln schon an der richtigen Adresse ( von dem Zwischenfall mal abgesehen, unglaublich)

Vielleicht würde ich an Eurer Stelle bzgl. Der Niere mal über UKM Münster nachdenken. Allerdings habe ich/ wir selbst dort keine Erfahrungswerte. Ich denke nur wenn eine Uniklinik relativ nah bei ist, wäre das ja vielleicht eine Möglichkeit.

Ich wünsche dir und deinem Vater viel Glück bei der richtigen Arztwahl und alles Gute

LG
Sigrid
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  #4  
Alt 30.03.2014, 19:29
tanni89 tanni89 ist offline
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Registriert seit: 16.03.2014
Beiträge: 4
Standard AW: Mein Vater hat Nierenkrebs

Hallo ihr Lieben,

mein Vater ist Freitag nach Hause gekommen. Er ist total unzufrieden mit allem ist nur am rummotzen. Am 09.04. kommt er wieder ins Krankenhaus und soll am 10.04. operiert werden. Der Urologe hat mir die Angst vor der OP genommen und es ist wirklich nur die eine Niere die betroffen ist (abgesehen von den Metastasen). Nur jetzt gibt es ein anderes Problem: Er hat keinen Hunger und trinkt viel zu wenig (hat heute gerade mal 2 große Tassen Tee getrunken). Was kann ich dagegen machen? Können das noch Nachwirkungen von der gleichzeitigen Bestrahlungen des Kopfes sowie des Lendenwirbels kommen?

Lieben Gruß
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  #5  
Alt 30.03.2014, 20:39
Jan64 Jan64 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2011
Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Mein Vater hat Nierenkrebs

Hallo Tanni,

dein Vater befindet sich in einer Ausnahmesituation, da hat man schon mal extreme Stimmungsschwankungen.

Nimmt er Medikamente? Kann schon Nachwirkungen der Bestrahlungen sein.

Gruß Jan
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  #6  
Alt 16.04.2014, 08:43
tanni89 tanni89 ist offline
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Registriert seit: 16.03.2014
Beiträge: 4
Standard AW: Mein Vater hat Nierenkrebs

Aktuelle Situation:
Meine Vater liegt derzeit wieder in Osnabrück auf der onkologischen Station. Er hat in der Woche, wo er Zuhause war so abgebaut, dass er direkt 2 Tage früher wie gedacht wieder ins Krankenhaus gekommen ist. Die Niere wurde nicht entfernt und wird auch nicht mehr entfernt. Der Chefarzt hat mit uns gesprochen, dass mein Vater im MRT war und die im Hirn Hirnembolien festgestellt haben (Blutpröpfe in den Venen im Hirn), das heißt für uns, dass er auch noch Schlaganfall gefährdet ist. Er bekommt dafür Blutverdünner und hat sich Zuhause noch eine Bronchitis eingehandelt.

Nun haben wir vorgestern mit dem Hausarzt von meinem Vater gesprochen, da wir ihn gerne näher bei uns haben möchten (30 km jede Hin- und Rückfahrt ist doch schon ziemlich heftig) und haben mit ihn beschlossen, dass er auf eine Palliativstation näher bei uns kommt.

Gestern erhielt ich einen Anruf aus dem Krankenhaus, dass mein Vater Morgen verlegt wird und dass er eine Lungenentzündung hat sowie einen Schlaganfall erlitten hat. Bei dem Schlaganfall können die allerdings nicht sagen, wann der passiert ist. Dann habe ich nur gedacht, was ist dass denn uns wird erzählt er hat eine Bronchitis, irgendwie passt da was nicht. Das hat der Arzt am Telefon auch wohl gemerkt, dass mir noch einige Fragen auf der Seele brennen und hat mir das Angebot unterbreitet zu ihm zu kommen und sich mit ihm zu unterhalten und auch endlich mal (wir haben vorher keine CT-/ MRT- oder Röntgenbilder gesehen) alle Bilder anzuschauen. Ich bin dann auch hingefahren und dann hat er mir erklärt, dass mein Vater so schwer krank ist das er versterben wird. Er hat den linken Lungenlappen bis zu Hälfte mit Schleim vollsitzen und kann diesen durch die drüber gelagerten Metastasen sowie durch seine Kraftlosigkeit nicht mehr abhusten. Durch den erlittenen Schlaganfall (der sehr wahrscheinlich schon ist Ostercappeln war, da die linke Gesichtshälfte runter hing sowie der linke Arm nicht mehr zu steuern war) ist fast die komplette rechte Seite des Hirns weiß (auf den Röntgen/CT/MRT-Bildern). Die Hirnembolien können nicht richtig mit Blutverdünner behandelt werden, da die Metastasen im Hirn sonst einbluten könnten und er bekommt nur eine Minimaldosis Blutverdünner. Ende der Geschichte er gibt meinem Vater nicht mehr lange, wenn noch ein Schlaganfall kommt kann alles zu Ende sein. Er meinte auch, man kann dem Krebs nur noch hinterher laufen und nicht mehr einen Vorsprung gewinnen, wie z.b. durch die OP angedacht, da die Niere sich soweit aufgebläht hat, dass das Blut die Krebszellen nun noch schneller im Körper verteilen kann.
Es wird nur noch eine Frage des Zeit sein, wann mein Vater stirbt.
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